Nervlich einfach am Ende

Stellen Sie sich und Ihre Geschichte vor!

Moderator: USS

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Shine88
Beiträge: 8
Registriert: 15 Jan 2012, 19:20

Nervlich einfach am Ende

Beitrag von Shine88 »

Hallo,

mir geht es ähnlich. Ich habe seit ca. September letzten Jahres eine chronische Nesselsucht. Wobei ich vermute, dass es schon vorher angefangen hat - irgendwann im Sommer. Habe es dort nur glaube ich nicht wahrgenommen. Dachte an eine Art kleinen Neurodermitis-Schub (das habe ich früher mal gehabt, als Kind, wenns stressig war).

Wie auch immer. Zuerst haben die Hautärzte von einer Nesselsucht gesprochen, die wohl irgendwann wieder von alleine verschwinden wird. Soweit so gut. Ich habe Lorano verschrieben bekommen. Das half zwar etwas gegen den Juckreiz, aber nach nur kurzer Zeit schon nicht mehr. Ich habe mir irgendwie gar nichts dabei gedacht. Dachte, es wird schon wieder weggehen. Meine Arme waren zeitweise komplett zu mit Quaddeln. Kaum noch "normale" Haut war sichtbar.

Irgendwann im Oktober war ich dann zu Besuch bei meiner Familie. An einem Abend hatte ich auf einmal richtig starke Magenschmerzen. So stark, dass es bis in den Kiefer zog. Mein erster Gedanke war "Herzinfarkt". Meine Mutter ist mit mir in die Klinik gefahren. Da es mitten in der Nacht war, musste ich zum ärztlichen Notdienst. Was auch immer da mal wieder für ein Arzt saß, wirklich Ahnung hatte er nicht. Hatte keinen Herzinfarkt. Dafür aber ganz schlimme Quaddeln am ganzen Körper. Bekommen habe ich nix. Wenige Tage später war ich wieder beim Hausarzt, der mir wieder nur sagte, dass es irgendwann von alleine weggehen würde.

Dann habe ich meinen Arbeitgeber im November gewechselt. Zum 1.12. sollte ich dort beginnen. Dafür notwendig war eine Schulung. Ich war ab 1.12. dann in der Schulung in München. Nach 3 Tagen hatte ich auf einmal morgens total zugeschwollene Augen und eine angeschwollene Lippe. Daraufhin war ich wieder bem ärztlichen Notdienst, wo ich Kortison gespritzt bekam - 250mg. Nach ein paar Stunden sah ich wieder normal aus und zum ersten mal nach knapp 3 Monaten war ich mal ohne Quaddeln. WAS für ein Gefühl. Ich fühlte mich so frei. Unfassbar...

Doch dann der Rückschlag einen Tag später. Ich saß in der Schulung und bekam wieder eine dicke Lippe. Dazu bekam ich schlecht Luft... Wir riefen den Krankenwagen und ich wurde eine Woche stationär in der Dermatologischen Klinik in München aufgenommen. Super... Dort wurde ich mit Fenistil und Kortison behandelt. Reis/Kartoffel-Diät inklusive. Nach 2 Tagen ging es mir recht gut. Hatte kaum Quaddeln, keine Atembeschwerden - nichts. Nach einer Woche und der Reduzierung des Kortisons durfte ich nach Hause. Man entließ mich mit Lorano und Levoceterizin. Levo morgens und Lorano abends. Hat gar nicht geholfen. Ich hatte genau eine Woche Ruhe. Dann das gleiche Spiel von vorne. Nach einem Besuch beim ärztlichen Notdienst und einer Kortison- und Fenistildosis wieder alles okay, bis zum nächsten Tag. Dann wieder stationär - diesmal in der Uniklinik in Frankfurt. Dort wurde dann festgestellt, dass ich eine Harnwegsinfektion hatte. Alles hoffte darauf, dass es daran lag. Leider negativ. Nach 5 Tagen wurde ich wieder entlassen. Quaddelfrei. Wieder etwa eine Woche "bescherdefrei" - fast. 3x täglich Tavigil für 5 Tage und dann nur noch 2x täglich. Mit der Herabsetzung kamen auch wieder die Quaddeln. Und dazu schwere Atemnot und angeschwollene Lippe. Also wieder in die Klinik. 'Für 2 Tage diesmal nur.

Meine Nerven sind am Ende. Das alles macht mich verrückt. Dazu dann immer die ewige Suche nach einer Vene, um mir eine Braunüle zu legen. Ich bin völlig zerstochen. Ich bin am 7.1. raus aus der Uniklinik - seitdem "überlebe" ich mit 3x täglich Tavegil. Und das auch eher nicht so gut. Zwischenzeitlich hatte ich jetzt wieder Atemnot und eine angeschwollene Lippe, was durch Tavigil jedoch wieder zurückgegangen ist. Ich habe außerdem ein "Notfallpaket" mit Fenistil-Saft, einer Injektion (Anapen) und Celestamine.

Jetzt habe ich am 24.1. einen Termin in der Allergologie in der Uniklinik in Frankfurt und - Achtung - am 5. APRIL einen Termin in der Hautklinik in Mainz zur Urtikaria-Sprechstunde.

Ich frage mich allen Ernstes, wie die sich das alle vorstellen. Ich bin in der Probezeit. Ich bin Flugbegleiterin und darf nicht fliegen, solange das nicht geklärt ist. Es ist für mich unverständlich, wie man mir in 3 Monaten einen Termin zu einer Sprechstunde geben kann. Mitlerweile vermute ich eine Fructose- und Lactose-Unverträglichkeit. Daher ernähre ich mich schon von - ja, von was eigentlich... Wasser, Sojapuddings und Kartoffeln.

Auf meine Frage "Wie stellen Sie sich das vor? Soll ich jetzt alle 2 Tage in die Notaufnahme zum Kortison spritzen? Ich habe meinen Arbeitgeber gerade gewechselt. Im Prinzip warte ich auf die Kündigung im Briefkasten." bekam ich die Antwort "Ja, das ist dann nunmal so."... Hallo???? Ich liebe meinen Job und ich bin seit mehr oder weniger 1.12. zu Hause bzw. in der Klinik. Ich habe mitlereile schon keine Lust mehr mit auch nur irgendwem darüber zu reden. Alle Freunde fragen immer "Und gibts was neues?" Klar, es ist nett gemeint. Aber Nein, es gibt ja sowieso nichts neues. Ich will einfach wieder arbeiten gehen. Es macht mich wahnsinnig. Fühle mich total eingeschränkt. Traue mich kaum, was zu unternehmen. Aus Angst, es könnte wieder so schlimm werden, dass ich keine Luft bekomme... Aber zu Hause sitzen kann ich auch nicht mehr. Ich bin hin und her gerissen.

Einer der Ärzte meinte, dass es auch psychosomatisch sein kann... Keine Ahnung. Ich denke eher nicht. Ich merke sofort, wenn etwas im Anflug ist. Wenn es ganz schlimm ist, dann beginnt es mit heftigen Magenschmerzen. Dann ist vorprogrammiert, dass ich am nächsten Tag eine dicke Lippe habe. Und dann kommt auch irgendwann die Atemnot.

Ich bin 23 und fühle mich, wie paarn 80... Unfassbar. Hätte nicht gedacht, dass ein "Ausschlag" so auf die Psyche schlagen kann...

Und das aller Beste ist auch noch, dass man mir ständig sagt, dass man keinen Allergietest machen kann, solange ich die Antihistaminika nehme. Witzig... Absetzen kann ich sie auch nicht einfach. Bzw. traue ich mich auch nicht. Gut, könnte es natürlich darauf anlegen. Und dann als Notfall wieder in die Uni. Und dann??? Was machen sie dann da mit mir? Pumpen mich auch wieder mit Tavegil zu... Super. Ich wurde auch auf den Helicobacter-Infekt untersucht. Negativ... Dann hatte ich letzte Woche Halsschmerzen. War beim HNO - leichte Rachenentzündung. Das wars auch nicht.

Habe jetzt mal die Pille abgesetzt. In den Nebenwirkungen war unter anderem auch die Rede von Urti und angeschwollenen Schleimhäuten. Aber scheinbar hilft das auch nicht.

Tja... Irgendwie scheint das ganze auch Neuland für die Ärzte zu sein. Ich bin mitlerweile soweit, dass ich wohl einen Heilpraktiker aufsuchen werde. Vielleicht weiß der ja Rat.

Kann euch alle so gut verstehen hier... Wünschte wirklich, ich könnte irgendwelche Tipps geben - aber ich bin selbst total ratlos... :(

Alles Liebe!
hoffmannsberger
Beiträge: 17
Registriert: 30 Apr 2011, 16:52

Re: Nervlich einfach am Ende

Beitrag von hoffmannsberger »

Hallo.Ich litt zwei Jahre an der Druck und normalen Urti.Und bei mir waren es nur die Nerven.Wenn mich was beschäftigt hat kammen die Quaddeln.Mir konnte keiner helfen, nahm sämtliche Medikamente und nix half.Dann nahm ich psychologische Hilfe in anspruch kündigte meinen Job und war wegen ausgeprägten Burn Out über 1 Jahr zuhause.Jetzt habe ich einen neuen Job wo ich zwar weniger verdiene den aber wirklich gerne habe und bis auf eine leichte Druckurticaria ab und zu bin ich völlig gesund und nehme ausser Algentabletten die den Körper entgiften nichts mehr ein.Meiner Meinung nach liegt der Ursprung der Urticaria zu 70% uim psychologischen Bereich (bei uns in Österreich sagt man wenn einen etwas richtig auf den Geist geht" Ich könnte aus der Haut fahren").Und bei der Urticaria baut sich ja der Druck von innen auf und die Haut hält es zurück und bekommt eben die Pustel.Beobachte es ganz genau wenn du es bekommst und dann höre mehr auf dich selbst und nicht auf die Ärzte weil die wollen nur ihre Medikamente loswerden und im Prinzip bist du ihnen völlig egal.Für alles was man nicht erklären kann gibt es ein Pulverl und man bekämpft nur die Auswirkungen und nicht die Ursache.Wenn du noch was wissen willst schreib einfach ansonsten wünsche ich dir alles Gute.
oneandlonely
Beiträge: 3
Registriert: 12 Feb 2012, 14:58

Re: Nervlich einfach am Ende

Beitrag von oneandlonely »

Ich fühle mit Dir & drücke Dir die Daumen, dass Du diesen garstigen Fluch wieder los wirst.

Wir wars denn im Januar an der Uni-Klinik in Frankfurt? Haben die irgendwas erreicht? Hast Du Dich gut aufgehoben gefühlt? Oder hat vielleicht der Heilpraktiker irgendwas gebracht?

So lange Wartezeiten sind echt bitter. :(
Shine88
Beiträge: 8
Registriert: 15 Jan 2012, 19:20

Re: Nervlich einfach am Ende

Beitrag von Shine88 »

Hallo,

danke für die Antworten...

Seit einer Woche ist es wieder ganz schlimm... :( Jetzt hilft gerade irgendwie auch gar nichts. Weder Tavegil noch Telfast... Wo das doch immer geholfen hat... Fast jeden Tag Quincke - oder wie das heißt - und jeden Tag Ausschlag... :( Macht mich wahnsinnig.

Mein Arbeitgeber hat mir inzwischen gekündigt. Was mich noch mehr runterzieht. Wo mir mein Job so viel Spaß gemacht hat. :( Habe das Gefühl, seitdem ist es noch schlimmer geworden.

Also, im Januar sollte ich ja zum "Gespräch" nach FRA in die Uni kommen... Warum auch immer hab ich mich in der Uhrzeit wohl geirrt... Stand aber auch in meinem Kalender und irgendwie kann ich mir schwer vorstellen, dass ich die Uhrzeit falsch eingetragen hab. Wie auch immer, man konnte mich dann nicht mehr dazwischen schieben und man war so mega unfreundlich zu mir. Die Sprechstundenhilfe meinte dann, warum ich nicht zu meinem Allergologen gehe. Der könnte das auch machen. Da hab ich mich dann echt veräppelt gefühlt.... :( Naja. "Mein Allergologe" kann mir aber auch nix sagen... Immer nur "das geht von alleine". Ja ne is klar... Und so lange soll ich mich jetzt krankschreiben lassen oder wie? Ich WILL ja arbeiten - darf bzw. kann aber nicht.

Naja, jetzt hätte ich ja am 5. April den Termin in Mainz. Habe nochmal dort angerufen und jetzt für kommenden Dienstag einen Termin dort. Die Uhrzeit habe ich mir auch nochmal bestätigen lassen. :) Und ich hoffe soooooooooooooo sehr, dass man mir dort helfen kann .... irgendwas MUSS es doch einfach geben! Es macht mich so wahnsinnig. Ich denke auch, dass es psychosomatisch ist - was auch immer es ist...

Habe jetzt bei meiner Krankenkasse einen Rehaantrag gestellt. Habe gehört, dass vielen eine Kur geholfen hat. Hat jemand Erfahrung damit? Ich muss mich jetzt am Montag darum kümmern. Dieser ganze Papierkram auch noch dazu.. Furchtbar. :(

Und dann werde ich von Dienstag berichten! Drückt mir die Daumen! Ich will endlich, dass es aufhört!

Alles liebe & schönes WE noch!
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