Schlaflose Nächte...

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Moderator: USS

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kristin.s87
Beiträge: 1
Registriert: 10 Mai 2013, 18:35

Schlaflose Nächte...

Beitrag von kristin.s87 »

Hallo zusammen

ich fang einfach mal an. Ich bin 25 und war eigentlich immer das "gesunde" Kind in der Familie. Keine Allergien, wenig bis selten mal ne Grippe, vielleicht mal ne Erkältung... Aber Anfang Februar tauchten das erste Mal diese kleinen roten Pünktchen auf - hmm, wo kommen die denn her? Sie kamen und gingen. Dann kamen sie und fingen an zu jucken, wurden immer grösser, immer mehr, immer öfter, immer schlimmer... Ich ging zum Hautarzt, Diagnose: Urtikaria - "Naja, haben Sie Geduld, das geht schon wieder weg" ... naja, nach fast 4 Monaten snd sie immer noch da. :(

Ein Bluttest ergab, dass keine Allergie-Erscheinungen nachzuweisen sind, dafür aber erhöhte Entzündungswerte. Dann noch ein Antikörper-Test und für meinen Arzt stand fest: Virusinfektion mit Epstein-Barr-Virus, der hat wohl den Stein ins Rollen gebracht... Hatte ich das typische Pfeiffr. Drüsenfieber - nein. Noch nie. Aber Ende Januar eine Grippe oder sowas. Mein Arzt meinte: Schonen Sie sich, hier ein paar Antihistaminika, etwas Kortison für den Notfall (da ich auch die wunderbar enstellenden Quincke-Ödeme im ganzen Gesicht hatte). Das geht dann schon in ein paar Wochen weg.... oder auch nicht. Na toll, danke ...

Seit Oktober 2012 war ich quasi im Dauerstress, da unsere neue kleine Firma boomt. Ich war permanent am Arbeiten, auch über die Feiertage, gern auch mal das ein oder andere Wochenende. Nur noch dem Kopf im Büro. Im Januar hatten wir dann unsere Jahresveranstaltung - 4 Tage voller Einsatz. Am 2ten Tag hab ich grippeähnliche Symptome bemerkt - "Verdammt, du musst doch noch ein bisschen durchhalten - hat jemand Tabletten dabei???"

Nach diesen Tagen hat es mich total flachgelegt - die erwähnte Grippe... oder so. 3 Tage von zu Hause aus sporadisch arbeiten, der Kopf, wie vorher, im Büro. Dann nach 3 Tagen Sofa-Arbeit wieder im Büro und seit dem am arbeiten, arbeiten, arbeiten. So viel zum: Schonen Sie sich :(

Man vermutet, dass die Kombi aus Dauerstress, schlechtere Ernähung als sonst, dadurch geschwächtes Immunsystem, Tabletten und EBV-Infektion die Urtikaria ausgelöst hat.

Am Anfang verlief die Urtikaria schubweise.... 2-3 gute Tage (mit wenig Quaddeln, akzeptables Jucken), dann aufbauend 4-5 schlechte Tage (morgens am schlimmsten, dicke Quaddeln, unerträglicher Juckreiz, entstelltes Gesicht, Frieren obwohl die Haut glüht, Schmerzen bei jeder Bewegung durch geschwollene Flächen auf dem ganzen Körper usw.).

Bin inzwischen bei einer Homöopathin gewesen (seit ca. 2 Wochen): Habe Sulfur Tropfen bekommen und Natrium Muriaticum gegen die miese Stimmung und die Müdigkeit. Nehme jetzt noch seit 3 Tagen Cardiospermum. Antihistaminika hab ich wegen der Behandlung abgesetzt - ich hatte sowieso permanent Heisshungerattacken, 3 Kilo zugenommen - Frustessen sei Dank... Seit der homöopathischen Behandlung hat es sich verändert: Ich glaube, dass die Quaddeln jetzt "schneller" wieder verschwinden (aber immer noch viiiel zu langsam). Und jetzt ist auch nicht mehr morgens am schlimmsten sondern am besten. Aber am Abend (je nach Stresspegel früher oder später) kommen sie zurück - und wie. Erst an den Armen, dann am Dekolletee, dann Oberschenkel-Rückseite (vom langen Sitzen vorm PC/Laptop), der ganze Rücken. Richtig dick und geschwollen und soooooo juckend. Schlafen?! Ein paar Stunden und dann unter unerträglichem Juckreiz und/oder Schmerzen wieder aufwachen. Am ganzen Körper sind die Zeichen meiner nächtlichen Kratzattacken zu sehen. Mein Freund hält dann tapfer Händchen und versucht sein Mitgefühl irgendwie auszudrücken, da er ja leider nichts anderes tun kann, als hilflos zuzusehen...

Ich habe jetzt (seit 4 Stunden :D ) Urlaub - 2 Wochen lang - und hoffe, dass es sich in dieser Zeit beruhigt. Wenn nicht... hmm... Ich habe viel über Eigenbluttherapie gelesen, was mich eine Möglichkeit wäre, sollte die Urtikaria anhalten. Bis dahin nehme ich fleissig meine Kügelchen und Tröpfchen und hoffe auf Besserung.

Nächste Woche will ich nochmal zum Hautarzt und möchte auch über diese Autimmun-Urtikaria sprechen - kann man die "einfach so", "aus dem Nichts" entwickeln?

Mein Leben ist jetzt schon unheimlich eingeschränkt und ich zolle allen Betroffenen Respekt, die schon jahrelang damit leben. Wie macht ihr das nur?!

Ich bin für jeden Tipp, Ratschlag, Hinweis dankbar und hoffe, dass ich hier vielleicht den Schlüssel zu Genesung finde!

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Kristin
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