Nesselsucht bei Kind

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Moderator: USS

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2Sunny
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Registriert: 24 Sep 2013, 10:23

Nesselsucht bei Kind

Beitrag von 2Sunny »

Hallo,

brauche Hilfe beim Thema Nesselsucht für meine Tochter, 8 Jahre.

Begonnen hat es mit der ersten Impfung als meine Tochter 3 Monate war. Damals bekam sie kleine Quaddeln. Sehr vereinzelt und nach 2 bis 3 Minuten waren sie wieder weg. Wir dachten, es kam von einer Ameise. Das selbe Spiel war nach ihrer allerersten Antibiotikaeinnahme mit 9 Monaten. Nach der zweiten Dosis bekam sie keinen Ausschlag mehr. Die Ärzte lachten mich aus, da beim Arztbesuch logischerweise nichts mehr zu sehen war.

Mit knapp einem Jahr bekam sie diesen Ausschlag im Gesicht, nachdem sie den Staub einer Eibe abbekommen hat. Nach 30 Minuten war alles wieder gut.

Eines morgens, da war sie ungefair 3, kam sie mit Bauchweg. Sie hat sich dann mit zu mir gelegt und geschlafen. Was schon sehr merkwürdig war, da sie immer zeitig munter und fit war/ist. Als wir ausgestanden sind, hat mich fast der Schlag getroffen - ihr gesamter Körper war geschwollen und gerötet. Beim Arzt angekommen, war kaum noch etwas zu sehen.

Danach ist es 2 bis 3 mal im Jahr aufgetaucht, meist von Oktober bis März.
Mit 5 ein allgemeiner Allergietest ohne Befund, nur der Eiweiß- und Eisenwert war leicht erhöht, was wohl eine Allergie andeutet. Beim Wiederholungstest waren beide Werte gebesser.
Im 6ten Lebensjahr war dann Ruhe.

Und nun - naja, in diesem Jahr hatte sie die Nesselsucht schon relativ häufig. Mal ganz leicht mit vereinzelten Ausschlag mit einer Dauer von höchstens 15 Minuten bis hin zur Schwellung des ganzen Körpers einschließlich Gesicht.

Meist bekommt sie es schon vorher mit. Es beginnt wohl ziemlich oft mit einem pumpen in den Ohren, Bauchweh, vereinzelt Durchfall - und dann kommen die Quaddeln mit Juckreiz und Rötung. Anschließend friert sie immer.

Im Normalfall ist sie jetzt schon soweit, dass sie sich sofort aussieht und mit einen kalten Lappen kühlt. In diesem Fall ist die Reaktion nie ganz so stark.
Leider ist es vermehrt aufgetretten, dass sie diese Nesselsucht in der Schule bekommt und dort niemand wirklich was unternimmt, obwohl ich schon mehrfach eindringlichst darauf hingewiesen hab. Gestern erst wieder hat man mich knapp 2 Stunden nach den ersten Symtomen angerufen. Als ich sie abgeholt habe, war sie zwar wieder fit, ihr Gesicht allerding war stark gerötet und man hat noch Schwellungen gesehen. Im Ganzen hat dieser Schub mehr als 4 Stunden gedauert.

Tagebuch wurde schon geführt, wegen eventueller Nahurungsmittelallergie - kein eindeutiger Auslösen. Immer wenn wir denken, jetzt haben wir den Auslösen, tritt es wieder auf.

Haben ihre Geschichte schon beim Kinderarzt und Hautarzt vorgestellt. Die Antworten: allergiesche Reaktion, das kann irgendwann von allein weggehen.

Damit ist meiner Tochter leider nicht geholfen. Bei einem Schub leide ich immer richtig mit.

Kann mir jemand Hinweis bzw. Ratschläge geben. Danke.
Surin
Beiträge: 142
Registriert: 17 Jul 2006, 08:30
Wohnort: Berlin

Re: Nesselsucht bei Kind

Beitrag von Surin »

Hallo Sunny :-)

eine Allergietestung ist bei Kindern schwierig. Jetzt, wo Dein Kind etwas älter ist, könnte man nochmal darüber nachdenken, die Ergebnisse wären deutlicher.

Unverträglichkeiten lassen sich - bis auf Lactoseintoleranz - leider nicht im Blut testen, da keine entsprechenden Antikörper gebildet werden. Trotzdem können auch hier schwerwiegende Symptome auftreten.

Denkbar wäre auch eine Beteiligung des Darms. Häufig bekommen es die Betroffenen nicht wirklich mit, weil sie mögliche Symptome für "normal" halten. Das kann dazu führen, dass Fragen nach Blähungen, Bauchschmerzen etc. häufig negativ bescheinigt werden, obwohl es "ja" heißen müsste.

Klar denkt man zunächst an Ernähung - ein Ernährungstagebuch ist löblich! Aber es bringt nichts, wenn man es nicht interpretieren kann. Man muss schon wissen, wonach man dort sucht. Besser ist es, zusätzlich eine Auslassdiät durchzuführen, um möglichen Intoleranzen auf die Schliche zu kommen. Bei Intoleranzen können nämlich a) die Reaktionen deutlich zeitverzögert auftreten und b) von der Gesamtmenge des nicht vertragenen "Stoffes" abhängig sein.

Mein Tip, in dieser Reihenfolge:

1. Spezialklinik aufsuchen oder (ggf. erneute) Testung a) Allergien und b) Lactoseintoleranz beim Arzt;

2. Darmsanierung mit Symbioflor (Schema mit einem guten Arzt durchsprechen) - die kann unabhängig von allen anderen Maßnahmen durchgeführt werden;

3. Vier Wochen keine Getreideprodukte (glutenfreie Ernährung). Hier sollte es dann auch zu deutlichen Befindlichkeitsverbesserungen in puncto "Bauch" kommen. Falls nicht, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass eine Glutenunverträglichkeit vorliegt (bitte NICHT mit Zöliakie verwechseln - das könnte man zudem ganz einfach mit einem Tropfen Blut testen).

4. NUR wenn 1. bis 3. nichts gebracht haben, Auslassdiät: histaminfreie Ernährung bzw. Kartoffel-Reis-Diät für mind. 6 Wochen, falls dann Besserung, nach und nach ausgewählte Lebensmittel wieder mit dazu nehmen und schauen, ob sie vertragen werden (alternativ kann man solch eine umfassende Intoleranzuntersuchung auch im Krankenhaus durchführen lassen, das geht meist schneller und ist leichter durchzuhalten). Das ist nach meiner Meinung der schwierigste Punkt bei Kindern. :roll:

Interessant finde ich, dass die Urtikaria anscheinend niemals in den Sommermonaten auftritt. Das würde ich auf alle Fälle im Auge behalten, sollten alle vorgenannten Maßnahmen keinen Auslöser finden lassen.

So - viel Text, da ich ja nicht weiß, was Du schon alles weißt *grins* Drücke Dir auf alle Fälle die Daumen!

Liebe Grüße, Surin
2Sunny
Beiträge: 3
Registriert: 24 Sep 2013, 10:23

Re: Nesselsucht bei Kind

Beitrag von 2Sunny »

Hallo Surin.
Danke für deinen Beitrag.

Wissen tuen wir nicht wirklich viel über diese "Krankheit". Nur halt das, was man sich selber anliest. Wie bereits erwähnt tuen die Ärzte es leider mit einem Handwinken ab.

Vom Darm her - ist wahrscheinlich gar nicht so abwegig.
Unser Große wird sehr selten krank. Das letzte Mal Fieber hatte sie mit ca. 4 Jahren. Ansonsten hat sie mal leicht erhöhte Temperatur, Schnupfen oder Husten. So richtig krank war sie (zum Glück!) eigentlich noch nie.
Meist braucht sie nicht mal Medikamente, sie steht es immer relativ schnell so aus.
Kinderkrankheiten, wie Schalach oder Windpocken - Fehlanzeige, auch wenn sie mit Kinder in Kontakt gekommen ist, die es haben.
Allerdings ist sie sehr sensibel. Das heißt, wenn sie mal längere Zeit Streß hat, bricht sie immer 1, 2 Mal, dann schläft sie 2 Stunden und schon ist sie wieder fit.
Waren deswegen bereits bei der Ergo - gebracht hat es nicht viel. Das ich keine Spätschichten mehr gehen musste, hat ihr wesentlich mehr geholfen ;)

Früher trat so ein Schub nur im Winter auf, neuerdings macht er vor keiner Jahreszeit halt. Mal sind ein paar Tage Pause, mal mehrere Wochen.
Krankenhausaufenthalt hab ich auch schon überlegt, da es jetzt häufiger vorkommt. Nur haben wir jetzt Nachwuchs bekommen und sie allein in einer Klink - das bring ich nicht übers Herz. Hab leider auch keine Erfahrung, ob bei uns in der Nähe eine ist, die darauf spezialisiert ist.

Dinge von denen wir denken, dass es ein Auslöser sein kann, lassen wir schon weg. Vorallem Süßigkeiten und Brausen mit Farbstoffe. Säfte bekommt sie nur mit Wasser verdünnt usw. Manchmal tut sie mir richtig leid, wenn andere alles essen und trinken dürfen und sie zuschauen muss. Da blutet einem richtig das Herz. Jetzt versteht sie es aber schon und weiß von allein, was sie am besten meidet.

Man sagt ja, dass so etwas nicht vererbbar ist. Wenn ich so zurück denke, habe ich selber seit dem ich Kind war mit dem Darm zu tun bei Streß. Und als Jugendlich bekam ich immer mal Ausschlag an den Händen. Der Arzt verschrieb ne Feuchtigkeitscreme. Später dann Ausschlag an den Oberarmen. Jedoch nie wirklich heftig.
Nach der Geburt meiner Großen, während der Stillzeit, hatte ich mir dann den gesamt Körper aufgekratzt, außer das Gesicht. Keiner konnte mir erklären woher es kam. Bluttest war i.O. Unsere Dame war nen Schreibaby, als ich die erste Nacht wieder halbwegs schlafen konnte, wurde es besser. Hatte es darauf geschoben.
Jetzt in der letzten Schwangerschaft wieder Ausschlag. Dieses Mal hat mir eine Hautärztin bestätigt, dass es die Nesselsucht ist. ES war zu ertragen und nur an Stellen, die man nicht sieht. Die Nesselsucht sollte mit der Geburt verschwinden. Naja, am Rücken ist immer noch eine Stelle. Ist aber nicht weiter tragisch.

Auf jeden Fall bin ich aber der Meinung, dass so etwas doch weitergegeben werden kann.

LG
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