Hallo :)

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Moderator: USS

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moriturus
Beiträge: 4
Registriert: 16 Mai 2014, 21:27

Hallo :)

Beitrag von moriturus »

Ich bin männlich, 36 Jahre alt und leide seit ungefähr 3 Jahren unter der Nesselsucht. Auslöser war höchstwahrscheinlich eine OP Ende 2011 - so meine Ärzte. Mir wurde gesagt, es sei eine autoimmune Reaktion meines Körpers. Anfangs war es sehr schlimm und ich wußte nicht wie mir geschah. Ich bin beschwerdefrei zu Bett gegangen und mitten in der Nacht aufgewacht - durch den Juckreiz. Mein kompletter Körper war diesem ausgesetzt, selbst die Augen juckten.
Oberhalb des Schambereiches trat etwas hervor, was wie eine dicke, sich nach außen drückende, Vene aussah. Die hinteren Oberschenkel, bis hinauf zum Po, waren verpickelt - die vorher glatte Haut fühlte sich beim Drüberstreichen an wie eine Kraterlandschaft. Über dem ganzen Rücken zogen sich Striemen, bis zum Hals hinauf. Und ich hatte zwei Schwellungen. Eine am linken Schulterblatt - eine richtige Beule, die andere am linken Handballen. Dieser war auf die doppelte Größe angeschwollen. Und an der rechten wie auch der linken Hüftseite, traten diese Quaddeln hervor.

Aber das Schlimmste war dieser wahnsinnig intensive Juckreiz. Ich wußte mir nicht anders zu helfen, als halbstündig eiskalt zu duschen. Dies brachte kurz Linderung.

All das geschah in einer Nacht von Freitag auf Samstag - es war eine Wochenende ohne Schlaf. Montags darauf hat mir ein Arzt Cetirizin verschrieben und es half. Die Haut beruhigte sich, nach und nach ging alles zurück. Die Quaddeln und Pickel bildeten sich schnell zurück, traten nur noch vereinzelt, meist an verschiedenen Stellen und kurz auf. Die Striemen nach längerer Zeit auch. Die Schwellungen wanderten allerdings noch einige Zeit über meinen Körper. Die Schwellung am linken Schulterblatt blieb mir relativ lange erhalten. Nachdem sich die Schwellung am linken Handballen gelegt hatte, trat sie am rechten Handballen auf, danach an den Fußballen. Einfach nur verrückt.

Meine Haut reagiert seitdem recht langsam. Drücke ich auf eine Stelle und lasse danach los, dauert es recht lange, bis das Blut wieder zurückfließt. Je länger ich kein Cetirizin nehme, desto länger dauert es. Mit Quaddeln habe ich überhaupt keine Probleme mehr, Pickel treten nur noch auf, wenn ich längere Zeit mein Medikament nicht genommen habe. Bis auf Rötungen und vereinzelte Striemen, bin ich damit durch. Kein Vergleich mehr zu der Anfangszeit - da sah ich aus wie gegeißelt - echt schlimm.

Anfangs mußte ich jeden Tag Cetirizin nehmen. Das ist zum Glück vorbei. Mittlerweile kommt es vor, daß ich nur noch alle 4 Tage eine Tablette nehmen muß. Ein echter Fortschritt. Und dann gibt es wieder Zeiträume, wo ich es jeden Tag nehmen muß. Und das ist bei mir ein richtiges Problem. Ich gehöre zu den Menschen, die dieses Mittel sehr schlecht vertragen. Wenn ich gezwungen bin abends eine Tablette zu nehmen, ist es verschlafen mit Ansage. Es zieht mich vollkommen runter. Bevor ich Cetirizin genommen habe, bin ich früh morgens fröhlich aus dem Bett gesprungen - jetzt quäle ich mich jeden Tag raus. Es macht micht müde, schlapp, passiv, dösig. Und ich baue körperlich immer mehr ab. Der Gewichtsverlust in der Zeit, seit dem ich es nehme, ist erschreckend. Es wirkt sehr gut, aber es nimmt mir auch sehr viel Lebensqualität.

Ich habe in den letzten Tagen sehr viel nach alternativen Methoden recherchiert und bin so auch auf dieses Forum gestoßen. Ich möchte Cetirizin nur noch im Notfall nehmen und meine Ernährung entsprechend umstellen. Darum möchte ich hier einmal in die Runde fragen, ob jemand von euch in dieser Hinsicht positive Erfahrungen gemacht hat. Eventuell auch mit Nahrungsergänzungsmitteln? Ich bin für jede Anregung dankbar. : )

Verglichen mit dem, was ich hier bereits lesen durfte, bin ich relativ glimpflich davon gekommen. Die direkten Auswirkungen auf der Haut sind bei mir kein Problem mehr. Was jedoch geblieben ist, ist dieser starke Juckreiz, der auch mit Cetirizin nie ganz verschwindet, nur erträglich wird. Dieser ist so stark wie zuvor und macht mich irgendwann noch wahnsinnig!
Dirk81
Beiträge: 5
Registriert: 22 Apr 2014, 10:05

Re: Hallo :)

Beitrag von Dirk81 »

Hallo Moriturus,

Hört sich ja auch nicht so schön an.

hast du es schonmal mit Telfast versucht? die machen z.b. mich nicht so schlapp, wirken aber auch nicht so stark (bei mir)

Sei froh das du bei Cetirizin eher Gewicht verlierst, ich habe über einen Zeitraum von einem Jahr unter täglicher 20-30mg Dosis von dem Zeug fast 20kg zugenommen obwohl ich das Essen abgewogen hab und mich viel von Salat und Gemüse ernährt habe (dabei hatte ich zuvor 30kg mühevoll verloren, daher weiß ich über Ernährung und wie viel mein Körper eigentlich braucht recht gut Bescheid). Ich konnte machen was ich wollte und hab immer weiter zugenommen.

Viele Grüße und weiterhin Erfolg
Dirk
moriturus
Beiträge: 4
Registriert: 16 Mai 2014, 21:27

Re: Hallo :)

Beitrag von moriturus »

Hallo. : )

Telfast schlägt bei mir nicht wirklich an. Aus diesem Grund ist es bei mir als Alternative weggefallen.
Drastische Gewichtszunahme ist sicher problematisch, aber mir wäre es lieber, wenn es bei mir auch so wäre. Mein Gewichtsverlust ist schleichend, aber stetig. Ich weiß nicht wirklich, ob es mit dem Cetirizin zusammenhängt, aber es ist schon auffällig, daß ich seit dem Zeitpunkt der ersten Einnahme immer weniger werde. Ich bin knapp 1,90m groß und esse nicht wenig, esse sogar dagegen an, allerdings ohne Erfolg. Ich baue immer mehr ab, meine körperliche Belastbarkeit sinkt und so langsam treten Probleme auf, z.B. werde ich immer zittriger.
Ich experimentiere gerade mit meiner Ernährung, erweitere meine Mahlzeiten verstärkt durch Rohkost, in Hoffnung auf einen positiven Effekt. Nahrungsergänzungsmittel sind das zweite Pferd, auf welches ich setze.

Die eigentliche Nesselsucht scheine ich auch überwunden zu haben, da bei mir schon lange keine Quaddeln mehr auftreten und die Haut sich sonst äußerlich auch beruhigt hat. Von sporadischen Rötungen und vereinzelten Striemen, jedoch viieel kleiner als zu Anfang, einmal abgesehen. Und die kommen auch nur, wenn ich längere Zeit kein Cetirizin genommen habe. Nur der Juckreiz ist so stark wie zuvor. Den versuche ich auszuhalten, soweit es mir möglich ist, nur wenn mein persönlicher Point of no return erreicht ist, greife ich zu den Tabletten. Meine Toleranz ist da über die Jahre ordentlich angestiegen.

Vielen Dank für den Mutmacher! : )
EllenKristin
Beiträge: 73
Registriert: 23 Jan 2013, 10:27

Re: Hallo :)

Beitrag von EllenKristin »

Hallo Moriturus,

wenn du ständig abnimmst, wäre ich mit einer Ernährungsumstellung erstmal vorsichtig.
Vielleicht solltest du mal deine Schilddrüse untersuchen lassen. Könnten auch Symptome einer Überfunktion sein (Gewichtsverlust, Zittern). Am besten auch mit Ultraschall mal schauen.

Lies dir mal in Kategorie "Fragen und Antworten" die 10. Frage mit Anwort durch. (Welche Dinge sollte ich mit meiner Nesselsucht meiden und unterlassen?)
Das mit den "Striemen" kann ja auch auf eine physikalische Urtikaria hindeuten, vielleicht solltest du mit einem Allergologen mal schauen, welche Form du überhaupt hast.

Viele Grüße
Ellen
moriturus
Beiträge: 4
Registriert: 16 Mai 2014, 21:27

Re: Hallo :)

Beitrag von moriturus »

Hallo! : )

Mein Gewichtsverlust ist schleichend und eher unauffällig. Aber wenn ich mich heute körperlich mit dem vergleiche, was ich vor 3 Jahren war, deutlich. Ich verfalle bei meiner Nahrungsumstellung nicht in Extreme, ich versuche nur mich gesünder zu ernähren und hoffe auf positive Mitnahmeeffekte einiger Nahrungsmittel.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mich ärztlich komplett durchchecken lassen und es ist von den Werten her alles in Ordnung. Der einzig abweichende Blutwert war der des Bluteiweißes, dieser war zu gering. Welche Ursache das haben könnte und ob sich dies irgendwie auswirkt, weiß ich nicht. Die Ärztin bei der ich war, hatte nicht wirklich Zeit für mich.
Ich war auch beim Kardiologen, weil ich eine Aortaklappeninsuffienz habe und dort den Thorax röntgen lassen. Die Schilddrüse hatte normale Größe.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich zu den Ärzten kein großes Vertrauen mehr und fühle mich mehr durchgewunken als behandelt. In den letzten 3 Jahren bin ich 3 mal umgezogen und habe entsprechend die Ärzte gewechselt. Helfen konnte (wollte?) mir niemand. Ich bin kein Mensch der oft oder gerne einen Arzt aufsucht und ich muß mich jedesmal überwinden. Auf der anderen Seite, möchte ich mich nicht einfach mit der Nesselsucht und meinen anderen Unzulänglichkeiten abfinden, daher meine 'Selbstversuche'.

Meine Nesselsucht begann, als ein chirogischer Eingriff abheilte und dies wäre, laut Arzt, höchstwahrscheinlich der Auslöser. Auf Wärme/Kälte/Druck/etc. reagiere ich nicht empfindlich.
EllenKristin
Beiträge: 73
Registriert: 23 Jan 2013, 10:27

Re: Hallo :)

Beitrag von EllenKristin »

Hallo Moriturus,

du hast ja auch geschrieben, dass du eine Autoimmun-Urtikaria hast...(Vermutung der Ärzte). Wenn das so wäre, bliebe die Frage, ob sich mit einer Ernährungsumstellung etwas bessern könnte.
Du kannst ja mal ein Tagebuch schreiben, was du so gegessen hast und wie stark dann der Juckreiz ist. Vielleicht kannst du einen Zusammenhang feststellen.

Nimmst du denn wegen dem Herz Medikamente? (wg. Nebenwirkungen)

Zu der Sache mit den Ärzten kann ich nur sagen, dass es eben Unterschiede gibt.
Ich habe mir von Freunden und Bekannten einen Hausarzt empfehlen lassen mit dem ich bislang sehr zufrieden bin. Vorher habe ich mich auch schlecht betreut gefühlt von einer Hausärztin.
Über Urtikaria kennen sich die meisten Hausärzte aber nicht so gut aus, da sollte man lieber zu einem Allergologen (Hautarzt) gehen.
moriturus
Beiträge: 4
Registriert: 16 Mai 2014, 21:27

Re: Hallo :)

Beitrag von moriturus »

Meine Ernährungsumstellung ist ein Strohhalm, nach dem ich greife. Ich erwarte nichts, ich hoffe aber. Das mit dem Tagebuch ist eine tolle Idee, die greife ich auf. Danke schön. :D

Herzmedikamente muß ich keine nehmen. Die Insuffienz nehme ich nicht wirklich ernst, weil ich mich in keinster Weise beeinträchtigt fühle - wurde auch nur durch Zufall entdeckt. Als Jugendlicher sind mir einmal die Lippen leicht bläulich angelaufen und daraufhin wurde die Insuffienz diagnostiziert. Bisher war es für mich vorteilhaft - ich mußte weder Zivil- noch Wehrdienst leisten. Ich wurde mit dem Kommentar 'Die Versorgung im Feld sei nicht gewährleistet' (oder so ähnlich - ist schon eine Weile her) ausgemustert.
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