Hallo zusammen

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Moderator: USS

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Lachnix
Beiträge: 11
Registriert: 08 Apr 2016, 11:08

Hallo zusammen

Beitrag von Lachnix »

Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist!

Ich bin weiblich und 38 Jahre und bei mir fing die Problematik vor ca. einem Jahr an. Da hatte ich zwei Monate lang nur jeden morgen stark geschwollene Augenlider/Tränensäcke. Sowas hatte ich in meinem Leben immer mal, allerdings sehr viel kürzer. Dann traten die ersten Quaddeln auf. Die Diagnose stand schnell fest aber einen Auslöser sucht man immer noch. Meine Allergologin hat vor 7 Monaten meinen autologen Serumtest als leicht positiv bewertet, das konnte ich aber nicht nachvollziehen (oder wollte es vielleicht nicht wahr haben, da eine autoreaktive Urtikaria, soweit ich weiß, die schlechteste Prognose hat). Nun bin ich in der Uniklinik in Behandlung, habe aber das Gefühl, dass man mir nicht wirklich helfen will oder kann. Alle von mir möglichen Auslöser wurden mit :"Nö, das denke ich nicht!" abgetan. Große Hoffnung hatte ich auch in die Sanierung meiner chronischen Nasennebenhöhlenentzündung gesetzt aber auch da hieß es von Seiten der Uniklinik, man hätte festgestellt, dass so eine Fokussanierung oftmals nicht zu einer Besserung der Urtikaria führt. Na toll....
Leider ist die Urtikaria auch tatsächlich in letzter Zeit sehr viel aktiver. Mit meinem Antihistaminikum in Vierfachdosierung bin ich bei weitem nicht quaddelfrei und habe täglich mehrfach Schübe: morgens-mittags und v.a. abends. Damit gehöre ich in die Kategorie "chronisch-kontinuierliche Urtikaria", die noch obendrauf die schlechteste Prognose hat, soweit ich weiß.
Mit der Urtikaria an sich kann ich mich im Prinzip arrangieren. Die Quaddeln, wobei es bei mir meistens eher rote Striemen sind, jucken nicht besonders stark, solange ich hochdosiert Antihistaminikum nehme.
Allerdings komme ich mit den Augenschwellungen nicht klar. Es ist kein Quincke-Ödem. Es entsteht immer über Nacht und ich sehe am nächsten Tag aus wie ein Monster. Und es hat bereits deutliche Spuren in Form von schlaffer, hängender Haut und Falten hinterlassen, was für eine Frau in meinem Alter echt schlimm ist. Jetzt schlafe ich seit ein paar Wochen mit Knete um die Augen und fixiere das Ganze mit einer Augengelmaske aber das ist unbequem und mein Visus hat sich seit dem auch deutlich verschlechtert bzw. ich sehe nun etwas verschwommen.

Es wundert mich, dass bislang alle Ärzte (Dermatologen, Allergologen) diese Augenschwellungen einfach hingenommen und wohl abgespeichert haben unter "Begleitsymptom der Urtikaria". Bislang hatte ich auch gedacht, dass es von dieser kommt und man nichts dagegen tun könne aber nun habe ich in diesem Forum unter "Info für Hilfesuchende" einen Beitrag geschrieben und man hat mir geraten, diese Schwellungen weiter abklären zu lassen. Dass diese mit der Urtikaria in direktem Zusammenhang stehen, daran besteht eigentlich kein Zweifel aber vielleicht gibt es eine Erkrankung, die Augenschwellungen und Urtikaria verursacht.

Wie auch immer, ich stelle mich auf einen langen und wahrscheinlich auch schweren Verlauf der Urtikaria ein und hoffe, dass vielleicht mal ein anderes Medikament (Montelukast, Omalizumab) gegen diese Augenschwellungen wirkt, denn ich denke, dass das der nächste Schritt sein wird.

Falls es jemanden gibt, der ebenfalls solche Augenschwellungen/Lidödeme hatte bin ich dankbar für jeden guten Tipp/Rat.

Oder wenn jemand über seinen Verlauf mit autoreaktiver Urtikaria berichtet, denn im Moment bin ich sehr niedergeschlagen. Ich habe das Gefühl, dass mein eigentliches Leben an mir vorbei zieht und ich nur noch diese Erkrankung im Kopf habe. Alles dreht sich nur noch darum und um das Warten auf den nächsten Termin. Wenn ich Quaddeln an meinem Körper sehe oder es irgendwo juckt, bin ich am Boden zerstört (also mehrmals am Tag), weil ich von Tag zu Tag die Hoffnung habe, dass es auch mal wieder besser werden könnte. Dann könnte ich heulen und meine Laune ist im Keller. Oft bin ich dann auch unfreundlich und pampig zu meinen Kindern oder meinem Mann, weil ich in dem Moment nicht anders kann. Oder ich mache "gute Miene zu bösem Spiel", weil ich denke, dass meine Kinder ja auch nichts dafür können und dann spiele ich mit ihnen und lache, aber eigentlich ist mir dann gar nicht nach lachen zumute. Vor zwei Jahren hatte ich noch Träume und Ziele in meinem Leben, nun werde ich beherrscht von dieser Erkrankung.
Vielleicht werde ich sogar depressiv, dabei will ich mich von dieser Erkrankung, die eigentlich so gar nicht zu mir passt, nicht unterkriegen lassen. Ich war immer gesund, immer kernig, nun wirft mich diese Erkrankung aus der Bahn....
Angela x
Beiträge: 89
Registriert: 30 Mär 2006, 05:04

Re: Hallo zusammen

Beitrag von Angela x »

Möglicherweise kann meine Antwort nicht behilflich sein. 2006 wurde ich in der Uniklinik Mainz geschult. Ich begann mit einer Reis - Kartoffeldiät. Dann habe ich jeden Tag ein Lebensmittel getestet und gesehen durch welche ich den Ausschlag bekam. Seitdem halte ich mich strikt und esse und trinke nur, was keine Ausschläge verursacht. Das ist mir Gott-sei-Dank gelungen. Ich bin kurz vor´m überschnappen gewesen und fand mich hysterisch. Aber mit viel Disziplin fühle ich mich wohl. Ich wünsche viel Erfolg und grüße herzlich Angela x
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