Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffeldiä

Was sind Ihre Erfahrungen mit Auslösern und Ursachen der Urtikaria?

Moderator: USS

Urti
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Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffeldiä

Beitrag von Urti »

Nachdem mein Allergologe alle ihm zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Diagnose der Druck-Urtikaria bei mir ergebnislos abgeklärt hatte, entschloss ich mich am 16.04.2013 eine Kartoffeldiät zu starten.
Ich kann jeden nur davor warnen, eine Kartoffeldiät zu machen.
Es ist grausam, v.A. wenn man so wie ich, regelmäßig Sport treibt.
Was alle hier schreiben, dass man bei einer Kartoffeldiät nichts beachten sollte, stimmt nicht.
Z.B. sollten die Kartoffeln immer lange gekocht sein und im Idealfall vor dem Kochen mit dem Sparschäler geschält werden, da die v.A. Schale sehr wohl Allergene (äth. Öle?) enthalten kann!
Mein Arzt hat mich darauf nicht hingewiesen.

Ich habe in den ersten Tagen daher einiges falsch gemacht, z.B. aß ich in den ersten drei Tagen -wie ich dachte- relativ viel Kartoffeln (1-2kg pro Tag) und es ging mir zunehmend schlechter.
Als ich auf die Waage stieg, bekam ich erstmal einen Riesenschreck, denn ich hatte 4Kg abgenommen -in nur 5 Tagen.
Eine kleine Recherche in Netz ergab: 1KG Kartoffeln hat gerade mal 700 Kalorien!
Darauf hatte mein Arzt mich nicht hingewiesen und kein normaler Mensch denkt daran, dass Kartoffeln evtl. so wenig Kalorien haben könnten wie Magerquark.

Ohne es zu wollen hatte ich mich stark unterkalorisch ernährt.
Mein sportbedingt erhöhter täglicher Kalorienbedarf wird erst durch die Zufuhr von mehr als 4kg Kartoffeln pro Tag gedeckt!
Das ist schon fast unmenschlich das zu schaffen.
Mein Fehler war auch, dass ich diese Menge an Kartoffeln der Einfachheit wegen nicht geschält habe und immer die Schale mitgegessen habe.
Selbst wenn man es schafft, weil man die ganze Zeit diese Sch--- Kartoffeln in sich reinfrisst, man bekommt davon ein sehr merkwürdig geblähtes Gefühl im Magen und ein starkes Unwohlsein.
Um mir Abwechslung zu verschaffen, probierte ich verschiedene Sorten durch.
Die Sorte "Allianz" mochte ich am liebsten, sie war gut bekömmlich und ich kann diese Sorte jedem empfehlen, der sich trotz allem zu einer Kartoffeldiät durchringen kann.
Einige französische Sorten jedoch bereiteten mir Probleme.
Ich bekam davon unmittelbar beim Essen eine Kontaktallergie auf der Mundschleimhaut, die sich durch ein unangenehmes Gefühl äußerte.
Ich habe diese Sorten daraufhin gemieden, was ich jedoch gegessen hatte konnte/wollte ich nicht wieder rauswürgen.

Ich hatte meine Kartoffeldiät absichtlich so gelegt, dass ich am Ende der Diät einen Termin beim Allergologen hatte.
Dieser empfahl mir eine Fortsetzung der Diät, obwohl ich ihn auf die Kontaktallergiesymptome hingewiesen hatte.
Er hatte sie abgetan als übersensible Reaktion meiner geschärften Wahrnehmung.

Ich habe sie dennoch am nächsten Tag abgebrochen, da mir
1. die Nebenwirkungen zu drastisch waren (absoluter Leistungseinbruch)
2. Kartoffeln garnicht so ideal in meinem Falle sind, wenn ohnehin schon eine Kontaktallergie auf einige Sorten auftritt

Ich habe mich unmittelbar an die Kartoffeldiät anschließend selber auf meine zugegenermaßen selber erfundene auf "rote-Linsen-Diät" gesetzt.
Es nach einer Woche Kartoffeldiät wollte ich nicht ganz abbrechen und nahm das Risiko in Kauf, dass das Ersatzlebensmittel evtl. ein Allergen bei mir ist.
Bislang scheine ich damit ganz gut zu fahren, denn meine Urtikaria ist auf dem Rückzug.

Während ich im Normalfall seit mehreren Jahren alle 24h 1/2 Ceterizin nehmen musste und ansonsten teilweise sehr heftige Symptome bekam, bin ich inzwischen auf 1/8 Tablette ca. alle 40h-50h.
Interessant ist auch, dass die Symptome bei weitem nicht mehr so quälend und heftig einsetzen, sobald das Medikament i.d. Wirkung nachlässt.
Ich habe das Gefühl, dass ich es auch lange Zeit gut aushalten kann ohne Tabletten und mit den leichten Symptomen.
Was ich vorher auch garnicht kannte, war das "Aufflammen" eines lokal eingegrenzten Juckreizschubes über 10min-30min und danach eine folgende mehrstündige Phase völlig ohne Symptome.
Normalerweise gab es bei mir nach dem Startschuss des "Aufflammens" keine Pausenphasen mehr -schon gar keine mehrstündigen, sondern einfach nur ununterbrochenes, quälendes Jucken welches über den ganzen Körper wanderte.

Es lohnt sich auf jeden Fall scheinbar eine Diät auch länger durchzuhalten, denn zumindest bei mir scheint sich tatsächlich eine merkliche Besserung erst nach den ersten 1,5 Wochen einzustellen.
Unter diesen Aspekt stellt sich die Grundsatzfrage, ob man überhaupt eine Kartoffeldiät angehen sollte.
Oft stellt sich heraus, dass man die Diät länger durchhalten muss, als eine Woche, um Klarheit zu gewinnen.
Eine reine Nahrungsmittelallergie kann man zwar nach bereits einer Woche ausschließen, aber eine Pseudoallergie kann man erst nach 3-4Wochen Diät ausschließen.
Von daher sollte man die Diät von Anfang an so planen, dass sie im Falle eines "Misserfolgs" bis auf 4 Wochen verlängerbar ist, so dann man die bereits "abgesessene" Woche mit in die Diät einbauen kann.

Diese Mangelernährung mit der Kartoffel über eine projektierte Diätzeit von 4 Wochen und mehr ist völlig absurd.
Eigentlich müsste man Allergologen, die einem so etwas vorschlagen, verklagen -wegen Verstoßes gg. die Antifoltergesetze.
Dann lieber rote Linsen und Reis, so dass man auch nennenswerte Mengen an Eiweißen zu sich nimmt.

Ich werde weiter berichten.
john
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von john »

Hallo Urti ,
interessanter Bericht . Nun weiß ich , dass ich nicht alleine bin , der Ceterizin schon fast 2 Jahre nimmt. Bin auch auf einer halben Tablette runter und versuchte es mit 1/4 Tabl. . Habe dann festgestellt , dass es nicht ausreicht. Habe auch versucht eine Kartoffeldiät zu machen , aber nach 4 oder 5 Tagen ist mir schlecht geworden . Konnte sie einfach nicht mehr runter kriegen.
Heute hat nach langer Zeit meine Frau einen Apfelpfannkuchen gemacht , den ich dann mit Heißhunger gegessen habe und habe danach einen heftigen Juckreiz mit nicht so starken Quaddeln bekommen. Es lag aber nicht an den Äpfeln ( esse jeden Morgen einen ) sondern am Mehl ( Weizenmehl ) . Sie nimmt sonst immer Maismehl oder Kamotemehl ( Süßkartoffel ) .
Berichte bitte weiter , denn nur so können wir aus diesem guten Forum profitieren .
mfg John
Lea
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Lea »

Hallo Urti,
das ist ja echt krass nur Kartoffeln mit Schale so viele Tage zu essen, wie hast du das nur geschafft?
Ich habe meine Symptome nach ca. 6 Tagen runtergefahren ( nur noch leichteres Aufflammen über einige Stunden, ähnlich wie bei dir )
mit Reis oder Hirse mit gutem Schuss Sahne morgens und abends und mittags Pellkartoffeln mit dicker Butter und viel Salat vor allem Feldsalat ( Vit. C ! ) mit Leinöl, Chinakohl. Dann habe ich auf die pseudoallergenarme Diät erweitert.
Wenn du fast beschwerdefrei bist, würde ich auf jeden Fall die NM erweitern.
Schwierig finde ich das Austesten, nur ein neues Nahrungsmittel in der Woche dazuzunehmen.
Da bin ich oft zu ungeduldig und esse dann zu schnell durcheinander, denn es kann ja bekanntlich
6 - 18 Monate dauern bis die Darmschleimhaut sich beruhigt hat und (fast) alles wieder verträglicher wird.
Wünsche dir gutes Durchhalten
Lea
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

Nur eine kurze Rückmeldung.
Es wird immer besser!
Heute ist Tag 21 meiner Diät.
Am 05.05. um 07:00 (vor 37h) hatte ich meine letzte Dosis:
Cetirizin 1/20stel Tablette.
Aktuell verspüre ich leichte Symptome, schaffe es aber evtl. sogar noch bis ins Bett mit dieser Mini-Dosis.
Das wäre phänomenal.

Die Dosierung wird nun immer schwieriger.
1/8 Tablette ging noch **halbwegs** genau durch Zerteilen der KSK-Pharma Cetirizin ADGC Filmtabletten, welche 1/4-Bruchmarken haben.

Darunter war aber die Grenze der Genauigkeit erreicht.
Daher bin ich jetzt dazu übergegangen eine Tablette im Mörser zu zermahlen, mit der Feinwaage 0,05g des Pulvers davon abzuwiegen (Genauigkeitsgrenze) und diese 0,05g in 5 gleichgroße Portionen aufzuteilen.
Dazu gehe ich so vor, dass ich versuche aus dem Pulver eine optisch extrem gleichmäßige 5cm lange "Line" zu ziehen.
Daranlege ich dann ein Lineal an und unterteile diese Linie in 5 x 1cm lange Teilstücke.
Jedes davon sollte etwa 0,01g = ca. 1/20 Tablette enthalten.

Sollte ich demnächst noch kleinere Mengen benötigen, so werde ich einfach eines dieser 1cm langen Teilstücke nehmen, daraus wieder eine 5cm lange Linie formen und diese wieder in 5 Teilstücke aufteilen.
So käme man dann auf die Menge von 1/100stel Tablette pro Dosis.
Kleinere Dosierungen werde ich wohl kaum mehr benötigen, da die Urtikaria bis zum Erreichen dieses Punktes hoffentlich allmählich komplett ausgeschliffen ist.
Ich bin sehr optimistisch!

Danach geht die Ursachensuche los.

Wer ebenso vorgehen möchte und sich nicht extra eine Feinwaage kaufen möchte, kann sich mit der Linienmethode auch ganz einfach von der kompletten Menge aus 2 Tabletten "runterdosieren".
Mann weiß dann halt nur ungefähr in Gramm, welche Dosis man nimmt, aber das ist ja im Endeffekt auch nicht so wichtig.
Wichtig ist halt eher, dass man zweimal nacheinander die fast gleiche Dosis nimmt und feststellt, dass der Effekt beim zweiten Mal länger anhält.

Der Effekt ist, dass man erstens die Motivation behält weiterzumachen, wenn man den Erfolg sieht und zweitens auch erkennt, wann ungefähr man die Dosis weiter verringern kann.
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

Nur eine kurzer Zwischenbericht:
Die Dosisverringerung von 1/20 Tablette auf 1/100 war zu schnell, der Sprung zu groß.
Nachdem ich auf der 1/100 Tablette unterdosiert war, bekam ich wieder Symptome, die recht heftig waren.
Leider hatte ich keine Möglichkeiten mich zu diesem Zeitpunkt schnell mit einer genauen Mini-Dosis zu versorgen und meine 1/100-Portionen waren komplett aufgebraucht.
In der Not habe ich also einfach eine halbe am Stück genommen.

Eigentlich wars nicht so gut, aber ich konnte durch diese Überdosierung folgende, sehr interesante Feststellungen machen:
1. Egal, welche Dosis ich anfänglich nehme, mein Körper scheint die aufgenommene Menge immer nach ca. 2 Tagen abzubauen, so wirkte auch die eigentlich komplett überdosierte 1/2 Tablette ziemlich genau 2 Tage...
2. Ich bin wahnsinnig müde, erschlagen und fertig gewesen am Tag nach der Einnahme der überdosierten 1/2 Tablette, das war sehr krass im direkten Vergleich zu meinem "Gemütszustand", denn ich in den Wochen zuvor als Standard wahrgenommen habe. Maaaann, ob das wohl der Standardzustand meiner Psyche in den letzten Jahren war und ich habs nur deswegen nicht bemerkt, weil es ein Dauerzustand war?

Aufgrund dieser eigentlich auch erwartbaren Erkenntnis, dass jede Dosis ohnehin nach 2 Tagen soweit abgebaut ist, nehme ich nun immer nach ca. 1,5-2 Tagen präventiv die nächste Dosis, als kleiner Luxus.

Nach dem kleinen Überdosis-Ausflug bin ich jetzt also wieder im Fahrplan.
Bin letzte Woche auf 1/40 gegangen und habe gerade das erste Mal 1/60 genommen.

Das Problem, dass es schwierig ist, so kleine Dosen mitzunehmen, wenn man mal übers WE unterwegs ist, habe ich gelöst, indem ich kleine Vitaminkapseln mit eine Zahnstocher geleert/ausgekratzt habe und die Minidosen Cetirizin stattdessen reingefüllt habe.
Irgendwie schon cool, wenn man auf diese Weise sein eigenes Medikament in Handarbeit zusammenbastelt.
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

Bin nun schon seit fast 2 Monaten bei dieser Diät, der Fortschritt ist nun leider langsamer geworden.
Seit dem 03.06. nehme ich nur noch 1/120 Tablette Cetirizin.
Anfangs mit einem 24h-Abstand, den ich gerade stückweise auf 48h ausweite.

Symptome habe ich noch:
=> Quaddeln entstehen auf Druck, sogar sehr ausgeprägte Quaddeln
=> Juckreiz habe ich ebenfalls häufig, allerdings sehr schwach ausgeprägt und kein Vergleich zu früher

Denke mal, ich werde es Ende kommender Woche testen, wie lange ich komplett ohne Cetirizin auskomme.

Habe inzwischen auch einige hoffentlich schadstoffarme Bio-Lebensmittel hinzugenommen, da die Ernährung bislang doch sehr einseitig und v.A. 100% fettfrei war, was auf Dauer sicher extrem ungesund ist.
Fisch (seit 3 Wochen)
Reis (seit 3 Wochen)
Ölivenöl (seit 1 Woche)
Avocado (seit 3 Tagen)
Kürbiskernöl (seit 1 Tag)

Es funktioniert also alles wunderbar, wenn auch langsam.

Ein sehr positiver Nebeneffekt der Diät macht sich ebenfalls langsam bemerkbar:
Obwohl ich nie dick war, ich habe offenbar viel interstitielles Fettgewebe verloren, was sich in einer deutlichen Abnahme meines Bauchumfangs bemerkbar macht.
Bin selber darüber erstaunt, wie weit meine Hosen jetzt wieder sitzen, obwohl ich mich eigentlich für schlank gehalten hatte.
Darüber hinaus sind meine ohnehin schon kleinen Fettpölsterchen am Bauch gerade dabei völlig zu verschwinden, ein kleiner Sixpack kommt zum Vorschein...
Ich bin jedoch keineswegs optisch "magersüchtig" abgemagert oder dergleichen!

Ganz im Gegenteil, mein Körper hat scheinbar von der Linsendiät erheblich profitiert.
Nach der knappen Woche Kartoffeldiät hatte ich bei 176cm von 77-78kg auf 72-73kg abgenommen.
Seither habe ich unter der Linsendiät langsam wieder zugenommen und wiege nun ca 74-75kg, bei sichtlich geschrumpften Fettdepots.
Das ist schon toll.

BTW: Hätte ich auf meinen Arzt (Allergologe im Stuttgarter Osten i.d. Nähe Karl Olga Krankenhaus) gehört, wäre ich vermutlich weitere Jahrzehnte guter Cetirizinkunde geblieben....
Zuletzt geändert von Urti am 08 Jun 2013, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

Eine interessante Erfahrung habe ich noch gemacht mit Vitamin C.

Wenn ich ca 24h nach Einnahme der letzten Cetirizindosis eine größere Menge reines Vitamin C zu mir genommen habe, dann kam es in recht kurzer Zeit zu heftigeren Symptomen.
Dies erkläre ich jedoch nicht mit einer "Allergie auf Vitamin C"!

Im Gegenteil, das Vitamin hat scheinbar dazugeführt, dass der Restbestand an Cetirizin in meinem Körper erheblich schneller abgebaut wurde, als ohne Gabe von VitC.
Beweis: inzwischen ist meine Cetirizindosis so gering, dass die auch Gabe von Vitamin C kaum/keine so starke symptomverstärkende Wirkung hat.

Wer also unter Antihistaminmedikation steht und meint, Vitamin C-reiches Obst würde seine Symptome verschlimmern hat zwar oberflächlich betrachtet recht, aber dies liegt vermutlich dann nicht daran, dass derjenige eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ggü. dem betreffenden Obst hat, sondern im Gegenteil, es liegt daran, das die gesunden Bestandteile des Obstes dem Körper dabei helfen, das Cetirizin schneller abzubauen...
john
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von john »

Hallo Urti ,
interessant was Du schreibst . Bin auch ein Cetirizin-Junky . Es gibt auch Cetirizin-Tropfen , die kann man auch gut dosieren . Ich nehme sie immer als Notfallmedikament mit im Flugzeug .
Berichte bitte weiter , schließlich profitieren wir alle davon .
mfg John
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

Hallo John,

danke für den Tipp mit den Cetirizin-Tropfen!
Wenn ich die Diät nochmal anfangen würde, wäre das sicherlich der bessere/einfachere Weg... aber nun kommts da auch nicht mehr drauf an, meine letzten Tage mit Cetirizin sind ja hoffentlich bald gezählt, möge die Nachwelt davon profitieren... :wink:
LG
Jan
john
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von john »

Tag Jan ,

Hut ab vor Deinem Durchhaltevermögen. Das Bedarf schon an einer gehörigen Portion Disziplin .
Bleib uns treu und berichte doch bitte ab und zu wie es Dir geht .
Bin schon über eine längere Zeit in Asien , aber Anfang Juli komme ich zurück und versuche das Gleiche durchzuziehen wie Du es gemacht hast . Nur bei dieser Hitze und dem Essen hier schaffe ich es nicht . Bin aber auf 1/4 ( 24h ) runter , weniger geht nicht . Passe auch auf mit dem Essen . Pizza und scharfe Gerichte geht gar nicht .
Nochmals Danke für Deine Info .

mfg John
Urti
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GEHEILT!?

Beitrag von Urti »

Bin ich nun geheilt?
Die letzte Dosis habe ich auf jeden Fall am 14.06.2013 genommen!
1/240stel Tablette.

Ich hatte zwischendurch immer wieder ein schwaches und einmal in einer heißen Nacht vor dem Einschlafen ein mittelstarkes Aufflammen der Symptome.
Es kommt auch immer wieder mal vor (mehrfach täglich!!), dass ich einen etwas stärkeren Juckreiz an allen möglichen Körperstellen bekomme.
Ich kratze mich dort ein paarmal und es ist wieder gut.
Allerdings es entwicklen sich noch immer Quaddeln, nicht mehr so stark, aber durchaus deutlich erkennbar.
Da die Symptome jedoch in keinster Weise mehr vergleichbar sind mit der Ausprägung zu Beginn der Diät, betrachte aber meine Urticaria dennoch inzwischen -hoffentlich nicht vorschnell- als geheilt.

Der Speiseplan wurde von mir bislang komplikationsfrei erweitert um eine weitere Ölsorte: Leinsamen.

Inzwischen habe ich einige Theorien entwickelt, da auch einige andere Beschwerden, die ich hatte und nicht in Verbingung mit der Urtikaria gebracht hatte inzwischen verschwunden sind.
Ich werde diese bei Gelegenheit hier einmal niederschreiben.
Zuletzt geändert von Urti am 24 Jun 2013, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

john hat geschrieben:...Anfang Juli komme ich zurück und versuche das Gleiche durchzuziehen...
Ich kann Dich und jeden, der dies liest, nur ermutigen diese Diät anzugehen.
Man profitiert davon in vielerlei Hinsicht!
Nicht nur, dass die Urtikaria nun scheinbar besiegt ist auch erhebliche Speckreserven, v.A. ein großer Anteil des extrem ungesunden interstitiellen Fetts haben sich verflüchtigt.
Es ist wirklich genial!

Die Diät durchzuziehen ist nicht so schwierig, wie man zu Beginn denkt.
Alleine schon die Aussicht, die Urtikaria loszuwerden sollte Ansporn genug sein.

Man muss einzig den unbedingten Willen haben mit den Konsequenzen der Diät zu leben:
=> Man muss immer fertig gekochte Linsen/Reis in Tupperwaren mit sich herumschleppen.
=> Freunde/Bekannte/ Arbeitskollegen schauen einen sehr schräg an und vermuten eine Ernährungsstörung.
=> Man wird in gewisser Weise "asozial" bzw sozial inkompatibel, wie ein Nichtraucher unter lauter Rauchern
=> Man kann kein Essen in normalen Restaurants bestellen
=> Das mitgebrachte Essen sieht extrem unappetitlich aus, wie Erbrochenes ;) ...und wird auch entsprechend kommentiert...
=> Man muss immer einen großen Topf Linsen "rumstehen" haben, damit man spontan seinen Hunger stillen kann. Ich habe mich immer so satt gegessen, wie es ging, damit ich keinen Heißhunger auf andere Sachen entwickelt habe. Von daher kam mir die kühle Witterung hier in D auch sehr entgegen. Es ist wohl einfacher im Winter durchzuziehen. Allein schon weil der große Linsentopf bei Temperaturen unter 15°C nicht im Kühlschrank stehen muss, auch wegen der Unterwegslinsen in der Tupperbox.
=> Wenn man unterwegs ist, muss man immer alles so organisieren, dass man "seine" Linsen, "sein" Salz und/oder "seine" Reissorte dort auch bekommt oder mitnimmt.
=> Falls die Diät länger dauert als geplant, muss man sie trotzdem fortführen, egal ob Weihnachten/Geburtstag/Hochzeit/Urlaub ansteht. Ist leider so, sonst braucht man garnicht erst anzufangen. Also gerade Urlaub in "Reichweite" von 3 Monaten? Wartet lieber bis nach dem Urlaub...
Mein Allergologe hat mich diesbezüglich in keinster Weise aufgeklärt, sondern hätte mir nach etwas über einer Woche geraten zu aufgeben und die Krankheit zu akzeptieren.
Ihr dagegen habt den Vorteil, dass ihr nun wisst, dass man Erfolge in den ersten zwei Wochen überhaupt nur dann erkennt, wenn man die Dosis verringert und dass ihr wenigstens ungefähr abschätzen könnt, dass es ca. 2 Monate dauert, bis man anfangen kann in größerem Stil Lebenmittel hinzuzunehmen.

Um den Effekt des "asozialen" etwas abzufedern, bin ich das Risiko eingegangen und habe Vodka "getestet".
Im Gegensatz zu Wein, Bier, Whisky erschien mir Vodka am besten geeignet.
Wirklich alkoholfrei war ich nur etwa ein Monat...

Hat bei mir geklappt, habe nun eine gute Vodkaexpertise.
:P
Besonder lecker find ich seither Grey Goose (kann inzwischen im Ggs. zu früher den Unterschied doch schmecken!!) und erstaunlicherweise den recht preisgünstigen Three Sixty, welcher eine zarte süße Vanillenote hat, die ihn sehr weich erscheinen lässt, obwohl "nur" 4x destilliert.
Absolut mag ich seither interessanterweise garnicht nicht mehr.
john
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von john »

Hallo Jan ,
vielen Dank , dass Du uns nicht vergessen hast und Du machst mir auch Mut , die Sache richtig anzupacken . Ich komme genau mit einer 1/4 Cetirizin 24-26h aus . Habe auch schon öfters versucht mich abends einfach so hin-zulegen , aber dann spätestens 1:00h morgens werde ich wach weil es mich am ganzen Körper juckt und quaddelt . Z.Z. esse ich viel Kochfisch und Reis . He he bin noch im tiefen Asien,freue mich schon in 2 Wochen auf meine Kartoffeln und Bio-Produkte die ich dann wieder bekomme . Dann noch einen Mörser kaufen und dann kann die Diät anfangen .
mfg John
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

Wenn du gerade hauptsächlich Fisch und Reis isst, dann ist das ja schon fast eine Ausschlussdiät... :wink:
Schreib doch hier auch einfach rein, wie es bei dir vorangeht, es würde mich ebenfalls interessieren!
Urti
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Re: Erfahrungen mit der Kartoffeldiät / Warnung vor Kartoffe

Beitrag von Urti »

Inzwischen nehme ich immer mehr Lebensmittel hinzu.
An Milchprodukte und auch an Weizenprodukte habe ich mich bislang nicht herangetraut.
Schlechte Erfahrungen habe ich gemacht mit einer indischen Gewürzmischung.
Ich bekam das erste Mal seit dem kompletten Absetzen des Cetirizin mittelschwere Symptome vor dem Einschlafen.
Nachforschung ergab: Darin werden Azofarbstoffe verwendet -und zwar nicht zu knapp!
http://de.wikipedia.org/wiki/Azofarbstoff

Theor. hätte ich diese Gewürzmischung noch etwas länger zu mir nehmen müssen, um deutlichere Symptome auszulösen für eine 100%ige Gewissheit.
Allerdings sind diese Farbstoffe potentiell giftig genug, dass ich beschlossen habe, künftig ohnehin auf deren "Genuss" zu verzichten.
Zu finden sind sie leider in vielen roten Lebensmitteln, z.B.:

http://de.wikipedia.org/wiki/E122
"Süß- und Zuckerwaren, Marzipan, Puddingpulver, Götterspeise, Fruchtkonserven, Fertigsuppen, Fertigprodukte, braune Sauce, Paniermehl, Färbemittel für Tabletten ", leider auch Campari, wo seit 2006 auf eine künstliche Farbstoffmischung umgestellt wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/E124
Cochenillerot wird für spanische Chorizo-Wurst, Lachsersatz, Getränke, Brausen, Süßwaren, Fruchtgelees, in Konfitüren und Marmeladen (bis max. 100 mg/kg), in Käseüberzügen und als Farblack für Dragees verwendet.
Trinkjoghurt Erdbeer
Bubble Teas
Schaumwaffeln
Fruchtgummis („Gummibärchen“)
„Englischer Früchtekuchen“ (Fassbender)
Chlorhexamed Mundspüllösung
Halstabletten
Seelachsschnitzel (Lachsersatz)
Medikamente wie ACE-Hemmer
Hautdesinfektionsmittel, Nachgefärbt (wird häufig zur Desinfektion vor Operationen verwendet)
Cocktailkirschen
Götterspeise
Aperol
Antworten