Umdenken

Welches Medikament hat bei Ihnen am besten geholfen?

Moderator: USS

Antworten
Allergofix
Beiträge: 116
Registriert: 22 Okt 2010, 19:42

Umdenken

Beitrag von Allergofix »

Medikamente die helfen?

Was hilft:

Platz 1 : Vermeiden und Suchen von Auslösern

Platz 2 : Vermeiden und Suchen von Auslösern

Platz 3:
Man muss zunächst einmal Umdenken.
Wenn es schon Auslöser gibt in Nahrungsmitteln oder in Kontaktstoffen, die Reaktionen hervorrufen, so sollte man nicht glauben, das es dafür wieder ein Medikament gibt, dieses wieder zu beseitigen oder zu verhindern.
Die hervorgerufenen Probleme sind schließlich dadurch entstanden, das man zuviel von etwas hat und der Abbau dieser Stoffe den körpereigenen Stoffwechsel überfordert.
Somit ist das Ganze auch keine Krankheit, sondern ein Mangel an Abbaustoffen und eine Überdosierung von Auslösern.
So wie es früher Vitaminmangel Zustände gab, gibt es heute Mangelzustände an
bestimmten Stoffwechselkomponenten.

Gut, wäre es die Auslöser komplett zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten.
Das ist sehr aufwendig, schwierig und bedarf viel Zeit, Erfahrung und Durchhaltevermögen.

Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit, nicht mit Antihistaminika, da diese nur sekundär die Histaminausschüttung einschränken, was bei Pseudoallergien auch völlig uninteressant ist, sondern mit einfacher Kombination aus Vitamin C, B6 und mit Arginin, zusätzlich zum Vermeiden von Auslösern.
Aber die Wirkung ist nicht sofort, sondern erst bei regelmäßiger Einnahme in ca. 4 Wochen zu erwarten.

Platz 4: Jeden Tag 3 Liter Mineralwasser kohlensäurefrei trinken, verdünnt die Auslöser
erheblich.- Mehr basische Nahrungsmittel verwenden.

Das Vermeiden von Auslösern entlastet die körpereigene Abwehr.
Es fällt aber auch ein Teil Training des Immunsystems weg, d.h. so einfach kommt nicht daraus, auch wenn man es gerne wollte.
bifi
Beiträge: 35
Registriert: 03 Apr 2011, 15:58

Re: Umdenken

Beitrag von bifi »

Hallo Allergofix,

ich bin ganz deiner Meinung. Man darf sich nicht nur auf die Ärzte und die Medizin verlassen, sondern muss aktiv mithelfen, den Auslöser zu finden und ihn dann vermeiden. Leider bin ich nach einem halben Jahr CU noch nicht soweit wie du, aber ich bin akribisch auf der Suche.

Du kennst dich erstaunlich lebensmittelchemisch gut aus und kannst die Zusammenhänge aufzeigen. Hast du beruflich damit zu tun? Dann bist du natürlich im Vorteil.

Heute habe ich mich mit meinem laienhaften Verständnis hingesetzt und probiert, meine nun 6 Wochen dauernde pseudoallergenarme Diät auszuwerten. Ich glaube, ich habe die ersten Erkenntnisse. Sollte mein Arzt in der Klinik sie in der nächsten Woche mit mir teilen, schreibe ich mehr darüber.

bifi
Allergofix
Beiträge: 116
Registriert: 22 Okt 2010, 19:42

Re: Umdenken

Beitrag von Allergofix »

Hallo bifi,

auch wenn man sich etwas damit auskennt dauert es lange, die Auslöser gefunden zu haben.
Dann kommt noch dazu, wenn man diese kennt, kann man nicht unbedingt vermeiden die Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die Beschwerden verursachen.
Wie bei einer Sucht, rauchen oder sonstiges ist auch hier die Gefahr immer wieder rückfällig zu werden. -- Wer hält schon ein Leben lang ein Diät durch?
Dazu kommen noch Probleme, das man nicht an jedem Ort pseudoallergenarm kochen kann.
Der Griff zum Snack in der nächsten Imbissbude oder Restaurant ist verlockend und überall anzutreffen. Der Hunger ist stärker.
Auch ist das Immunsystem nicht unbedingt damit einverstanden, das das Training ausfällt.
Ich spreche daher auch von der dritten Intelligenz, das sich selbst steuert und einem manchmal fernsteuern lässt. Wahrscheinlich ist dies nun so weiterentwickelt aufgrund der vielfältigen Auslöser, das da eine Symbiose entstanden ist.
Man sieht, es sind mächtige Gegner mit denen man zu kämpfen hat um die Urtikaria zu besiegen. – Wohl dem, dem es gelingt !
Grüße, Allergofix
bifi
Beiträge: 35
Registriert: 03 Apr 2011, 15:58

Re: Umdenken

Beitrag von bifi »

Hallo Allergofix,

beim exakten Zusammenspiel aller 3 Intelligenzen steht am Ende doch die ratio, die sagt, mache oder lasse es.

In diesem Sinne versuche ich für mich einen weiteren Aspekt des Umdenken hinzufügen. Akribisches Finden von Auslösern, klar. Aber ich versuche am Ende per ratio nicht die Grenze zu erreichen, wo ich ins Selbstmitleid abdrifte, also spüre ich Positives auf, um dies in mein Leben einfließen zu lassen. (Schon positives Formulieren hilft, statt suchen – finden usw.)

Ein Blick in dieses Forum zeigt mir, wie viel unendlich größeres Leid diese Urticaria verbreitet als bei mir.
Diät, das Wort ist negativ belegt und das Umfeld reagiert mit Mitleid, für mich heißt es „Ernährungsumstellung“. Dieses Wort ist positiv und hat durchaus viele positive Nebeneffekte, die ich würdigen sollte und über die ich mich freuen darf.
Die Spurensuche setzt Kreativität frei - erweitert Wissen - öffnet Horizonte.
Wie du sagst „mächtige Gegner, gegen die man kämpft“ – Kämpfen macht stark.


In diesem Sinne ein Wort von Franz von Assisi: Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.“

bifi
Bingo
Beiträge: 5
Registriert: 09 Jun 2011, 11:42

Re: Umdenken

Beitrag von Bingo »

Hallo Leute,

bin wie schon erwähnt "Neuling" und muss umdenken noch lernen aber so wie es aussieht muss bleibt mir nichts anderes übrig.
Habe mir eben mal einige Bilder in der Galerie angeschaut und ich muss wirklich sagen, ich bin gut "bedient".
Was ich da teilweise gesehen habe, tut mir einfach nur leid für die Betroffenen und macht mich traurig, weil das erstens bestimmt "scheiße juckt" und zweitens sehr schlimm aussieht.
Bin entsetzt und ehrlich, so will ich nicht betroffen sein.
Ich hoffe meine "Schübe", wenn ich sie dann wieder bekommen sollte, halten sich in Grenzen..... muss positiv denken, denn es macht mich ja jetzt schon verrückt mit meinen Pustelchen und ich hoffe das wird nicht noch schlimmer....

Ich habe mich hier erst angemeldet und ich habe bereits jetzt schon viel rausgefunden...
Danke an alle für eure Beiträge

Bis dann

Bingo
Bingo
Beiträge: 5
Registriert: 09 Jun 2011, 11:42

Re: Umdenken

Beitrag von Bingo »

Noch eine Frage habe ich.

Meine Auslöser habe ich noch nicht gefunden oder besser gesagt die Ursache nicht, was ja wichtiger ist.
Ich habe eigentlich seitdem ich denken kann, eine Darmträgheit, was bedeutet, ich kann vielleicht 1 x die Woche auf Toilette und wenn ich dann mal kann, leert sich mein Darm nicht wirklich.
Eigentlich leb ich da schon immer mit und trotzdem behaupte ich einfach mal so, weil ich noch nicht diese intensiven Untersuchungen hinter mir habe, dass chronische Urtikaria auch damit was zu tun haben könnte.
Weiß da jemand was?
Ich frage micht, wo gehen denn die "Abfallstoffe und Schadstoffe" in meinem Körper hin?

Kann mir dazu jemand was sagen??

Danke

Bis dann Bingo :roll:
pingi
Beiträge: 67
Registriert: 04 Mai 2011, 07:02

Re: Umdenken

Beitrag von pingi »

Hallo Wilma,

das mit dem Umdenken und der Darmsanierung ist ja alles gut und richtig.
Lass mich berichten, als Mutter zweier Allergiker und selbst an chr. Urtikaria Erkrankte.

Als mein Sohn mit 6 Monaten eine Neurodermitis mit dem Abstillen entwickelte, war ich absolut hilflos. Denn es ist grausam ein Kind zu haben, welches total aufgeplatzte Haut hat und schreit und sich quält und du kannst nix dagegen tun.
Ich war damals auch auf der psychosomatischen Schiene und sowenig wie möglich Medies. Auch ich suchte den ganzheitlichen Ansatz.
So kamen wir nach Gelsenkirchen zu Prof. Stemann, " Allergien sind heilbar ". Das Konsept: Darmsanierung, Erkennung der Spannungszustände im familären Bereich und Entspannung durch Autogenes Training und Jakobson erschien mir sehr gut.
Bei meinem Sohn wurde eine radikale Ernährungsumstellung durchgeführt. ( Was bei Säuglingen machbar ist, bei älteren Personen halte ich das für sehr disziplin fordernd ) Es wurden nur noch basisch verstoffwechselnde Nahrungsmittel gegeben, Nahrungsmittel mit einem niedrigen Allergengehalt und Fleisch welches ausgekocht wurde.
Men Sohn lernte Durchschlafen und sich von mir zu trennen. Denn lt. Prof. Stemann steht hinter jeder Erkrankung eine psych. Angst, ein Verfühltsein. Bei der Neuro sei es die Trennung. Bei Asthma ein Revierkonflikt.
In der Tat wurde unser Leben entspannter,- seine Haut wurde besser . Heute hat er eine wunderbare, schöne Haut.
Aber er entwickelte trotz allem Asthma auf Frühblüher und nur die Schulmedizin konnte lebensbedrohliche Zustände abwenden und nur eine schulmedizinische Hyposensibilisierung brachte eine Verbesserung des Lungenzustandes.
Zu guter Letzt möchte ich sagen, ich bin wirklich ettliche alternativen Wege gegangen. Habe viele Erkenntnisse gesammelt, die sehr wichtig für mich waren. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann brauchen wir die Schulmedizin mit ihren Nebenwirkungen.
Ernährungsumstellung und psychosomatische Ansätze sind eine sehr gute Ergänzung und in leichten Fällen vielleicht allein ausreichend. Wem das alleine hilft, der soll dankbar sein, aber bitte demjenigen, dem es nicht alleine hilft kein schlechtes Gewissen machen und ihn dabei vielleicht in lebensbedrohliche Zustände bringen.
Im übrigen nehme ich seit Jahren Telfast 180 in zig facher Dosierung bei Bedarf und meine Leberwerte sind wunderbar und mein Herz schlägt auch noch sehr gut.
Aber es juckt und quaddelt weniger und ich habe dadurch eine bessere Lebensqualität und dadurch Raum um mich um meine inneren Konflikte zu kümmern. :lol:
pingi
Beiträge: 67
Registriert: 04 Mai 2011, 07:02

Re: Umdenken

Beitrag von pingi »

Hallo Wilma,
entschuldige- ich wollte dich nicht persönlich angreifen.
Nur bin ich nun schon so lange und sehr heftig von meiner KU betroffen, dass ich sämtliche Illusionen auf Heilung aufgegeben habe. Sorry,- klingt nicht aufbauend.
Aber ich habe gelernt, diese Erkrankung anzunehmen und damit mehr oder weniger gut zu leben.
Bei mir sind es nicht nur die Quaddeln, sondern bei mir kommt die syst. Reaktion hinzu.
Seit Jahren wird nach Ursachen gesucht,- zurück bleibt als mögliche Ursache eine Störung der Mastzellfunktion warum und wieso ist auch den "renommierten" Ärzten nicht klar.
Seit ich aufgehört habe zu suchen, habe ich begonnen "anzunehmen " , was nichts mirt Resignation zu tun hat. Aber ich habe erkannt, es gibt weitaus Schlimmeres als zu quaddeln und viele Menschen müssen mit chronischen Erkrankungen leben und was sehr wichtig für mich ist : dadurch habe ich das Lachen wieder gelernt .
Dass der Darm mehr oder weniger untrennbar mit der Haut verbunden ist, ist sicherlich Tatsache. Nur denke ich Symbioflor alleine genügt nicht, um einen Darm zu sanieren.
Ausserdem reagiere ich schon auf das Wort Darmsanierung allergisch, da es auf diesem Sektor eine Menge an Scharlatanerie gibt, die nur ihren Geldbeutel sanieren möchten. Vielleicht wollte ich dies auf diesem Wege mal ansprechen.
Aber wenn du deinen Weg mit der Charite gehst und dich ihnen nicht versperrst, dann denke ich bist du auf einem guten Weg.
In diesem Sinne, viel Erfolg
pingi
Beiträge: 67
Registriert: 04 Mai 2011, 07:02

Re: Umdenken

Beitrag von pingi »

Hallo Wilma,

ich gebe dir in einigen Punkten recht und hoffe für dich , dass deine Ursache eine Nahrungsunverträglichkeit ist und damit deine Urtikaria behoben werden kann.

Auch ich habe eine Laktoseunverträglichkeit die wohl von einer Entzündung im Dünndarmbereich herrührt, eine bakterielle Fehlbesiedelung und eine Fructosemalabsorbtion. Mein Darm wurde entspr. behandelt und ich habe eine gute Ernährungsberatung bekommen. Komme nun damit gut zurecht. Aber die Urtikaria hat es absolut nicht tangiert. Denn die Ursache für das Ganze ist wohl die Fehlfunktion der Mastzellen, die im Darm auch eine bedeutende Funktion haben.

Es ist wohl so , die Urticaria hat viele Gesichter und lässt noch sehr viele Fragen offen und es ist auf alle Fälle sehr gut, dass es diesen Austausch gibt.
:P
Bingo
Beiträge: 5
Registriert: 09 Jun 2011, 11:42

Re: Umdenken

Beitrag von Bingo »

Hallo Wilma,

heute quaddel ich wieder, habe mit der pseudoallergenarmen Diät angefangen und bin total gefrustet darüber.
War am Montag und Dienstag vollkommen Quaddelfrei aber seit heute...........
Bin enttäuscht, dachte das wars....
Mit der Ernährung das ist echt schwierig, ich studiere alle Lebensmittel genau und trotzdm hab ich totale Probleme was zu finden.
Gestern war ich im Reformhaus/-markt... naja das gibt es viele Sachen die auch nicht geeignet sind.
heute Morgen hab ich einen Kaugummi gekaut, um am Mittag festzustellen, dass ich das ja auch nicht darf (Zusatzstoffe etc).
Es ist schon echt schwer aber ich wills ja wissen, mal sehen was am 12.07. in der Urtikaria-Sprechstunde Uni Mainz rauskommt.
ich schau bis dahin noch mal rein aber ehrlich?
Ich will nicht "dazugehören" und tu es doch!
Leider.....

Nicht sauer sein aber ich kann auf Urti echt verzichten und ich habs jetzt außer 1x nicht wirklich schlimm gehabt.
Aber es gibt so schlimme Fälle... oh Gott, das will ich nicht.

Bis dann mal

Bingo
bifi
Beiträge: 35
Registriert: 03 Apr 2011, 15:58

Re: Umdenken

Beitrag von bifi »

Hallo bingo,

es tut mir Leid, dass es dir jetzt zu Beginn der pseudoallergenarmen Diät schlechter geht. Klar, da wird man gefrustet und auch ziemlich sauer.

Bei mir war es genau so. In den ersten drei bis vier Wochen hatten sich meine Beschwerden sogar in der Häufigkeit verstärkt, in der 3. und 4. Woche hatte ich sogar die schlimmsten Schübe (ich fürchtete depressiv zu werden), danach wurde es schlagartig besser.

Führst du ein Tagebuch? Ich hatte akribisch alles aufgeschrieben und begann es dann in der 4. Woche auf eigene Faust schon einmal auszuwerten (Tabelle mit meinen Speisen und Zutaten hergestellt, für jeden Schub bis zu 72 Stunden zurückgeschaut, was ich gegessen hatte) und stellte dann fest, dass ich oft Sahne zum Kochen benutzte (Sahne mag ich eigentlich nicht, stand aber auf der Erlaubtseite und irgendwomit muss frau ja kochen) und dann stellte ich Fleischbrühe selber her, ersetzte die Sahne und band die Soße mit Frischkäse und da wurde es besser.

Jetzt bin ich im Prinzip beschwerdefrei und beim langsamen Kostaufbau. Heute ist Tag 79 meines Tagebuches - heute habe ich Curry ausprobiert. Ich führe es immer noch und vermerke hier die wieder aufgenommenen Lebensmittel und wie ich reagiere. Bisher habe ich nur auf Paprikagemüse schnell und heftig reagiert und beim auswärts Essen auf Schafskäse in Olivenöl - wobei dieser noch mit einem Fertiggewürz gewürzt war - reinen Schafskäse mit Olivenöl zu Hause vertrage ich gut.

Ich habe in der letzten Woche ein Buch über gesunde Ernährung in der Hand gehabt und mir zwei Sätze gemerkt: "Iss nichts, was deine (Ur-)Großmutter nicht kannte!" "Iss nichts, was unter Zutaten steht, was ein Drittklässler nicht flüssig aussprechen kann!" Das könnte meine Maxime werden.

Halte durch und wenn dir danach ist, schreibe deinen Frust von der Seele, das tut gut.

LG bifi
pingi
Beiträge: 67
Registriert: 04 Mai 2011, 07:02

Re: Umdenken

Beitrag von pingi »

Habe heute einen interessanten Beitrag gesehen, der euch vielleicht auch interessieren könnte. In You tube könnt ihr unter : Dr. Thomas Rau, Paracelsus Klinik Lustenau 4 interessante Videos anschauen.
Antworten