Kälteurtikaria

Welches Medikament hat bei Ihnen am besten geholfen?

Moderator: USS

stahlbockm
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Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo ,

jetzt ist es draußen ziemlich kalt und ich muss in den nächsten Tagen raus. Normalerweise vermeide ich es dann 'rauszugehen . Nur schnell zur Arbeit, das geht gerade noch, da ich einen "Sonderparkplatz" habe im Winter. Aber in den nächsten Tagen muss ich eine Schulung besuchen und habe dahin einen Fußweg, der sich nicht vermeiden lässt. Als Medikament nehme ich momentan Ebastel, was aber trotzdem nicht die Urtikaria so ganz verhindert. :( Wer hat damit Erfahrung oder einen Tipp wie ich damit umgehen soll? Ich habe schon richtig Angst vor der Kälte und auch immer ein Notfallmedikament dabei. Gruß von Michaela
pingi
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von pingi »

Hallo Michaela,

kann dich sehr gut verstehen. Mir graust es nun auch schon davor, da ja richtig viele Minusgrade angesagt sind.... ich würde an deiner Stelle das Ebastel verdoppeln ( ich nehme Telfast 180 und da wurde mir gesagt, dass könne man bis 4 fache Dosis nehmen ) und dann als Mumie verpackt meinen unvermeidlichen Fussweg machen. Davor würde ich mich gut aufwärmen und ich schaue auch, dass ich bei diesen Temperaturen immer etwas warmen Tee bei mir habe.
Für die Atmung habe ich Salbutamol. Ich weiß nicht inwieweit du auf die Kälte mit Atemprobl. reagierst.
Sollte dies alles nicht helfen, dann brauchst du wahrscheinlich noch andere Medikamente, da solltest du dich wahrscheinlich auf den Weg nach Köln oder Berlin machen. :roll:

Gut frier

Pingi
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Pingi,

vielen Dank für deine "Anteilnahme".
Den heutigen Tag habe ich zum Glück gut überstanden.
Ich habe mein Ebastel auch verdoppelt, eine Morgens auf den Weg zur Arbeit und eine Nachmittags zum Feierabend.

Mal sehen wie lange diese klirrende Kälte noch anhält.
Ich hoffe es ist bald wieder vorbei. :(

Auf die Atmung hat die Kälte bei mir keinen Einfluss. Das muss ja schlimm sein wenn Du nicht mal die kalte Luft einatmen darfst. Dann kannst du ja eigentlich überhaupt erst recht nicht 'raus.

In diesem Sinne : wir MÜSSEN durchhalten !!

LG Michaela
Keks89
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von Keks89 »

Hallo,
ich denke, dass ich auch eine Kälteurti habe. So genau konnte oder wollte das noch keiner bei mir feststellen. Mein größtes Problem ist der Kälte-Wärme-Wechsel, wenn ich z.B. von draußen in ein warmes Geschäft komme. Es vergehen keine zwei Minuten, ich bekomme Pusteln und wenn ich nicht schnell genug meine Notfallmedikamente nehme, Ödeme im Gesicht und Hals.

Wenn es warm wird, fühle ich mich wieder richtig gut. Nehme momentan 40mg Rupafin und abends noch eine Singulair. Damit komme ich gut klar, bin aber doch ziemlich vorsichtig, gerade, wenn es draußen ein wenig kälter und windiger ist. Ich habe zuletzt gelesen, dass bei einer Patientin, die auch Rupafin genommen hat, nach ca. 1/4 der Zeit die Beschwerden wiedergekommen sind. Davor habe ich jetzt natürlich auch ziemlich Angst. Denn im Moment habe ich ein halbwegs normales Leben. Erstens steigen endlich die Temperaturen und zweitens schlagen die Medikamente echt gut an. Bin seit ca. 2 Monaten beschwerdefrei...

Habt ihr irgendwelche Tips? Habe die Urti erst seit Dezember und kaum einer kann mir wirklich helfen. Komme aus Düsseldorf und war hier in der Uniklinik. Aber wirklich gut verstanden gefühlt habe ich mich nicht. Bei mir wurden nur die Standarduntersuchungen gemacht (HNO, Zahnarzt, Urologe; Hausarzt etc.) aber - welch Wunder - ich bin kerngesund. Meine Besuche im Krankenhaus sprechen für sich....

Liebe Grüße

Keks
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Keks,

ich habe die Kälteurtikaria und auch Anstrengungsurtikaria schon sehr lange.

Bei mir haben auch die üblichen Untersuchungen stattgefunden.

Sämtliche Medikamente wurden ausprobiert. Bei jedem ist es leider anders welches Medikament anschlägt. Bei mir hilft Ebastel ganz gut.
Die nehme ich wenn es sehr kalt ist (bis zu 2 Stck. täglich) und vor dem Sport.
Momentan brauche ich natürlich nicht so viele.

Also, nicht die Geduld verlieren. Es gibt soooo viele Antihistaminika, da wird bestimmt auch das Passende für dich dabei sein.
Ich konnte nicht feststellen , dass mein Körper sich an das Medikament gewöhnt hat. Die Quaddeln sind nie wieder sehr stark aufgetreten.

Und, was ganz wichtig ist: man muss diese Krankheit wirklich annehmen. Es kann auch mal wieder von alleine weggehen, so sagt man es wenigstens.

LG von Michaela
Keks89
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von Keks89 »

Hallo Michaela,

wie wurde denn bei dir die Kälteurti festgestellt? Wurden Tests gemacht oder wusstest du einfach, dass es eine Kälteurti war, weil es immer in der Kälte gekommen ist? Ist die auch schon mal in anderen Situationen gekommen (außer bei Anstrengung), z.B. zu Hause (ist mir einmal beim Putzen passiert, hatte allerdings alle Fenster weit auf und es war sehr kalt)?

Einmal stand ich auf der Arbeit enorm unter Stress, habe mich sehr aufregen müssen, dann kam die Person, über die ich mich so aufgeregt habe zur Arbeit, war voll mit einem super süßlichen Parfüm und schwupps - landete ich wieder in der Notaufnahme. Ich denke, dass es daher kam, dass ich mich so aufgeregt habe und dann das Gefühl bekam, dass der starke unangenehme Geruch mir die Kehle zuschwellen lässt... Manchmal habe ich einen echten Kloß im Hals, wenn ich draußen bin, einmal durch die Kälte und dann verschlimmert es sich, sobald mir Menschen begegnen, die zu stark nach künstlichen Duftstoffen riechen.

Ich bin im Moment auch gar nicht mehr in ärztlicher Betreuung, mein Hausarzt verschreibt mir jeden Monat neue Medis und das wars. Das ist wahrscheinlich auch nicht ratsam, oder? In die Uni möchte ich nicht wieder, jedes Mal hat man einen anderen Arzt vor sich, dem man immer wieder erzählen muss, was einem passiert ist und wird nach 10 Minuten abgefertigt. Ein Hautarzt, der sich mit Urti auskennt, ist wahrscheinlich die bessere Lösung, aber den muss man ja auch erstmal finden.

Du sagst, man muss diese Krankheit annehmen, sich also bewusst darüber werden, was man hat, wie man damit umgeht und worauf man achten muss? Achtest du verstärkt auf deine Ernährung? Mir hat man geraten, möglichst histaminarme Kost zu mir zu nehmen, das mache ich auch.

Wie ist das mit Urlaub, oder auch mal abends weggehen? Selbst davor hab ich Angst, wenn man ausgeht und dann wieder die ganzen parfümierten Menschen um einen herum? Wurde heute gefragt, ob ich in 2 Jahren mit in die Türkei möchte, da hab ich nur Angst und Bange bekommen, ein klimatisiertes Flugzeug, dann der Temperaturwechsel, wenn man aus dem Flugzeug steigt, ein fremdes Land, fremde Sprache, ein anderes Krankensystem? Darf ich mich das trauen? Oder sollte ich sogar.

Ich sage mir jetzt immer, wenn ich mich unwohl fühle und denke, dass was kommen könnte (manchmal ist man ja schon paranoid wenns irgendwo juckt), dass ich dafür keine Zeit habe. Setze mir immer extra klein gesteckte Ziele (wie ich muss noch kochen, muss noch arbeiten etc). und das klappt.

Was auch schade und schwer ist, ist die Entfremdung von anderen Menschen. Ich habe das Gefühl, dass sich viele von mir abgesondert haben, weil ich es mir nicht erlauben kann, spontan zu sein. Ich checke halt, ob Krankenhäuser oder Notärzte in der Nähe sind. Das kann keiner verstehen, der es selber nicht hat. Wie erklärt man auch, dass man einfach mal anschwillt, weils kalt ist...?

LG
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo,

du glaubst gar nicht wie sehr ich das alles kenne.

Ich bin auch schon aus einem Zug ausgestiegen , weil ich nicht mehr weiter fahren konnte.

Festgestellt wurde bei mir diese Urtikaria als ich nach einem Bad in der Ostsee (ich komme aus dem Urlaubsland Schlesw.Holst)
mit einem Kreislaufkollaps zusammenbrach und der ganze Körper angeschwollen war. In der UNI KLinik, in die ich dann eingeliefert wurde, hatten die das ziemlich schnell festgestellt. Und auch bei Anstrengung und Kälte-Wärme-Wechsel trat es dann immer wieder auf.
Auch im Sommer, wenn es anfängt heiß zu werden, muss ich mich erst daran gewöhnen.

Und dann entwickelt man eben diese ANGST vor den Quaddeln und ob und wann diese Anfälle auftreten könnten.
Aber wenn Du merkst, dass die Medikamente wirken und dir helfen , wirst Du sicherer werden und die Angst wird weniger werden.

Bei mir ist es sogar so, dass ich manchmal meine Medikamente vergesse, dann gehe ich Abends joggen und es ist nichts passiert.

Manchmal ist irgendetwas Wichtiges oder Einschneidendes im Leben passiert, dass die Urtikaria ausgelöst hat.

Ich versuche mich auch histaminarm zu ernähren.Wenn ich z.B. zu oft Bananen esse tritt die Urtikaria auch verstärkt auf.

LG von Michaela
Keks89
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von Keks89 »

Ich fahre heute Mittag an die Nordsee, da sollte ich das kalte Meer wohl doch eher meiden. Das sind alles so Dinge, worüber ich mir gar keine Gedanken mache. Ich dachte immer, dass es nur Außentemperaturbedingt sein kann.

Bekommst du im Sommer denn auch Probleme und merkst, dass dir das warme Wetter mehr zu schaffen macht als früher?

Ich habe auch gelesen, dass die Urtikaria psychisch bedingt auftreten kann. Bei mir gab es letzten April ein äußerst schwerwiegendes Ereignis und im Dezember, wo ich dachte, alles überstanden zu haben, find die Urtikaria an. Dann hatte ich im Oktober noch eine Mandel-OP (tschüß Immunsystem), und als Nachwirkung hatte ich auch Nesselsucht am ganzen Körper (dachte aber, dass wäre eine Schmerzmittelallergie) und die ging auch nach ein paar Stunden wieder weg.

Es tut unendlich gut, mit jemandem schreiben zu können, der Ähnliches durchmacht, obwohl ich es natürlich keinem wünsche...

LG Friederike
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Friederike,

ich habe nur am Anfang des Sommers Probleme mit der Wärme.

Baden im Meer geht natürlich nicht mehr seit dieses Vorfalles vor nunmehr 20 Jahren!

Du kannst ruhig an die See gehen. Nur warm einpacken , dann geht das ;und vorher eine Tablette nehmen.
Ich würde erst mal nur ein paar Minuten ausprobieren , um zu sehen wie du reagierst auf den kalten Wind.

Ich habe immer nur im Gesicht ein paar kleine Quaddeln, aber sonst bin ich warm.

Das mit dem "Ereignis" hatte ich damals auch und dann brach die Urtikaria aus.
Vor 4 Jahren hatte ich sogar ein recht positives Ereignis und die Urtikaria wurde noch schlimmer . Ist schon verrückt!

LG von Michaela
Keks89
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von Keks89 »

Hallo Michaela,

Führst du denn außer der Ernährung und dem vermeiden der See etc. Ein normales leben? Fliegst du auch mal weg bzw. Machst Urlaub, wo gerade mal kein Krankenhaus in der Nähe ist?

LG Friederike
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Friederike,

ja, mittlerweile mache ich das.

Ich fahre sogar mit meinem Mann Motorrad (was manchmal ziemlich kalt ist) und dann sind wir auch schon mal auf einsamen Landstraßen unterwegs.

Beim Fliegen nehme ich allerdings vorher ein paar Baldriantropfen muss ich gestehen.

Aber sonst habe ich mich mit meinen "Quaddeln" arrangiert und führe ein normales Leben.

Ich habe allerdings die Hoffnung, dass es auch auf einmal wieder weg ist wie es gekommen ist.Das dürfte allerdings nach 20 Jahren bei mir eher unwahrscheinlich sein.

LG von Michaela
Keks89
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von Keks89 »

Hallo Michaela,

Das hört sich echt gut an! Ich habe einen großen Respekt, wie du damit umgehst, das macht mir Hoffnung, dass ich das.auch schaffe. Laufe ja "erst" seit Ca. Einem halben Jahr damit rum.. und die Tabletten werden ja zum Glück auch immer besser.

LG Friederike
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Friederike,

ja, es ist nicht einfach diese blöde und außergewöhnliche Krankheit zu akzeptieren.

Aber es geht echt besser wenn man es erstmal annimmt.
Dann ist das Leben trotzdem lebenswert.

Und Du wirst sehen: manchmal denkst du nachher gar nicht mehr dran und bist dann überrascht.
So wie ich als ich die Tablette vergessen habe und trotzdem gejoggt bin.

LG von Michaela
Ninchen12
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von Ninchen12 »

Hey, ich heiße Nina und habe schon seit vier Jahren eine Kälteurtikaria. Es ist schön zu wissen, dass man nicht die Einzige ist, die mit solchen Problemen zu kämpfen hat. ;D Obwohl ich schon seit ich 12 bin die Kälterurtikaria habe, fällt es mir sehr schwer diese zu akzeptieren. Jedes Jahr hoffe ich, dass sie ja evtl. so plötzlich verschwunden ist, wie sie gekommen ist. Bis jetzt hat noch keins der Antihistaminika angeschlagen und ich habe Angst, dass die Kälteurtikaria vielleicht nie wieder weggehen könnte und somit sogar Einfluss auf meine Berufswahl hat. Ich leide auch sehr unter den Blicken der anderen, wenn ich zum Beispiel früh in die Schule komme und alle einen anglotzen weil, man im ganzen Gesicht zugeschwollen ist. Mich würde es sehr interessieren, wie ihr damit umgeht, wenn ihr in der Öffentlichkeit Quaddeln bekommt ;D
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Nina,

also bisher hatte ich in der Öffentlichkeit keine großen Probleme.
Meine Arbeitskollegen und Bekannten wissen ja sowieso Bescheid und sagen dann höchstens Mal, dass es ja schlimm aussähe.

Das geht ja dann wieder weg wenn man sich in der Wärme aufhält.

Ich habe diese Kälteurtikaria seit 20 Jahren!! (Wahnsinn).
Schade, dass man NIE in den Winterurlaub kann oder im Winter raus in den Schnee, aber das ist eben so.

Es kann ja tatsächlich wieder weg gehen.Ich hatte außerdem in den letzten 3 Jahren auch noch eine Anstrengungsurtikaria, die langsam wieder verschwindet. Ich konnte gar keinen Sport treiben, nicht mal den Haushalt machen. Jetzt kann ich immerhin schon wieder 30 Minuten Joggen und Rad fahren.

Also, nie die Hoffnung aufgeben, aber auch nicht enttäuscht sein wenn die Kälteurti nicht mehr weg geht.

Dagegen helfen bei mir auch keine Tabletten.
Und: lass die Leute reden..........................
Liebe Grüße von Michaela
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