Urticaria und positive Rheumafaktoren/Gelenkbeschwerden?

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Moderator: USS

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Hilke
Beiträge: 11
Registriert: 15 Nov 2006, 22:44

Urticaria und positive Rheumafaktoren/Gelenkbeschwerden?

Beitrag von Hilke »

Hallo an alle!

Leide seit ca. 7 Jahren an einer Druckurticaria, die anfangs nur sporadisch auftrat und seit 2,5 Jahren täglich auftritt. Habe viele kleine Quaddeln, Gesichtsschwellungen wie auch bis zu handballgroße Ödeme am ganzen Körper.Seit etwa einem halben Jahr kommen nun auch Gelenkschwellungen oder einfach nur Schmerzen beim Bewegen dazu(kann z.B. plötzlich meine Schulter vor Schmerzen nicht mehr bewegen). Das ganze geht nach 1-2 Tagen wieder von alleine weg. Zudem habe ich mittlerweile 2 permanent geschwollene Fingermittelgelenke.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen bei Eurer Urticaria gemacht oder muß ich jetzt auch noch befürchten, dass ich Rheumatoide Arthritis bekomme( bzw. das die Ursache meiner Urticaria ist), da meine Rheumafaktoren zu hoch sind???

Freue mich über Antworten
Gruß, Hilke
mokka
Beiträge: 10
Registriert: 13 Nov 2006, 18:50

Beitrag von mokka »

Hallo Hilke,

ich war ziemlich erstaunt, als ich deinen Beitrag entdeckt habe!
Ich schlage mich nämlich seit 8 Jahren mit chronischer Polyarthritis herum (ist nur ein anderer Name für "rheumatoide Arthritis") und dazu seit einem halben Jahr mit einer Urtikaria.

Die Polyarthritis wird bei mir nicht herkömmlich, sondern mit Hilfe eines anthroposophischen Arztes behandelt, d.h. ich bekomme ein hochdosiertes Weihrauchpräparat und dazu je nach Bedarf verschiedene homöopathische Medikamente. Es geht mir gut damit, die Blutwerte sind ganz ok, nur der Rheumafaktor ist dauerhaft hoch.
Obwohl ich rheumamäßig ganz zufrieden bin, meckern die Gelenke hin und wieder mit mir in Form von Schmerzen, Heißwerden und Schwellungen, vor allem, wenn ich mir (körperlich oder seelisch) zuviel zumute.
Trotzdem war ich ziemlich vor den Kopf geschlagen, als die Urtikaria samt Quincke-Ödem ausbrach. Als ob das blöde Rheuma nicht ausreichen würde!

In einem großen Forum für Rheumatiker (www. rheuma-online.de)wurde vor einiger Zeit ein Beitrag diskutiert über einen möglichen Zusammenhang zwischen Rheuma und Allergien. Vielleicht kannst du ihn wiederfinden.
Wenn ich mich richtig erinnere, ging es um eine Untersuchung, dass Rheuma selbst eine Allergie sein könnte, was in der Behandlung der Polyarthritis ganz neue Wege aufzeigen würde - etwa ein Antiallergikum statt der Riesenlatte an Medikamenten, die Rheumatiker "nomalerweise" so zu sich nehmen.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass es da Zusammenhänge gibt. Chronische Polyarthritis ist eine Autoimmunkrankheit und eine Allergie ja auch: in beiden Fällen hat man es mit einem überschießenden Immunsystemzu tun, das verrückt spielt.

Trotzdem: lass den Kopf nicht hängen!

Viele Grüße
mokka
Cori
Beiträge: 326
Registriert: 28 Sep 2006, 12:25

Beitrag von Cori »

Hallo Ihr,

nachdem ich die letzten Wochen wg. schlimmer Urtikaria-Schübe immer wieder krankgeschrieben war, hatte ich viel Zeit im Netz zu stöbern, und habe u.a. das hier gefunden:

http://www.naturarzt-access.de/sixcms/l ... &di=963041

Hier wird ein Zusammenhang zw. Glukosesirup ( ist in fast jedem industriell hergestellten Nahrungsmittel enthalten, sogar in Bio-Produkten!) und verschiedenen sog. Zivilisationskrankeiten wie eben Allergien oder Rheuma hergestellt.

Wg. der Urtikaria habe ich ernährungstechnisch in verschiedenste Richtungen experimentiert. Mittlerweile wurde der Auslöser bei mir gefunden *dreimalaufholzklopf*, meine bewußte Ernährung aber werde ich beibehalten und bestimmt auch auf Dinge mit Glukosesirup verzichten!

Wünsche Euch alles Gute!

Cori
mokka
Beiträge: 10
Registriert: 13 Nov 2006, 18:50

Beitrag von mokka »

Hallo Cori,

ein sehr interessanter Artikel! Vielen Dank für den Hinweis.

Ich war am Anfang meiner "Rheumakarriere" einige Wochen lang in einem anthroposophischen Krankenhaus, in dem vollwertige Ernährung ein großer und wichtiger Teil des Therapieplans war. Zucker in jeder denkbaren Erscheinungsform war absolut tabu. Ich denke, dass ich es den Ärzten in diesem KH zu verdanken habe, dass "meiner" Polyarthritis bis heute ohne die klassischen Rheumamedikamente die Stirn bieten konnte.

Inzwischen sündige ich häufiger wieder (die verflixte Schokolade vor allem!). Vielleicht sollte ich diesmal die Urtikaria dazu nutzen, mich wieder ein bisschen konsequenter um meine Ernährung zu kümmern. Nach der Lektüre deines Naturarzt-Artikels bin ich voller Elan!

Dir alles Gute und danke!
mokka
Hilke
Beiträge: 11
Registriert: 15 Nov 2006, 22:44

Beitrag von Hilke »

Hallo Mocca, hallo Cori,

vielen Dank für Eure Antworten. Fand den Artikel auch sehr interressant, ...aber auch sehr vage mit dem "Absetzen von Cortison und Prostaglandinsynthesehemmern". Außerdem sind sind das nur 6 Fälle/ Beispiele gewesen und das finde ich nicht besonders aussagekräftig. Wenn es wirklich an den Lektinen liegt, müssten es dann nicht viel mehr Menschen haben?Muß mich aber nochmal weiter darüber informieren.Habe ansonsten noch nichts über Lektine gehört.
Für mich kann ich sagen, dass ich zwar sehr gerne Marmelade, Eis und Weingummis esse, mich aber ansonsten sehr bewusst und vollwertig ernähre und keine Fertiggerichte zu mir nehme.
Auch habe ich keine Allergien vorzuweisen bis auf die Urticaria, die aber nicht IgE vermittelt sein soll. Und durch die 2 Diäten, die ich gemacht habe und in denen ich( wie ich meine) keine Lectine zu mir genommen habe, ist es auch nicht besser geworden.
Dass Du mit dem Weihrauchpräparat und den anderen homöopath. Sachen gegen Deine Polyarthritis so gut klar kommst Mocca, finde ich ja klasse.Welches Weihrauchpräparat nimmst Du denn bzw. was nimmst Du sonst noch?
Muß mir dann demnächst wohl auch überlegen, ob nach der Schulmedizindevise" hit hard and aerly" vorgehe oder mich alternativ behandeln lasse.

Gruß, Hilke
mokka
Beiträge: 10
Registriert: 13 Nov 2006, 18:50

Beitrag von mokka »

Hi Hilke,

ich habe im Lauf der Jahre eine ganze Menge verschiedener homöopath. Medikamente bekommen, je nach meinem Zustand eben. Angefangen bei Bryonia über Betula/Arnica, Mandragora, Rhus tox., Ledum palustre - ich weiß gar nicht mehr alle. Aber nie mehr als 2 gleichzeitig.
Im Moment nehme ich außer Weihrauch, den ich aus der Schloss-Apotheke in Koblenz beziehe, gar nichts. Diese Apotheke arbeitet eng mit der anthroposophischen Klinik zusammen, in der ich vor 8 Jahren für einige Wochen lag, daher kenne ich sie.
Wenn du den homöopathischen Weg gehen möchtest, brauchst du vor allem einen sehr guten Arzt - meiner Ansicht nach ist es das Hauptproblem, so einen zu finden.
Er sollte halt auch bereit sein, die sog. "Schulmedizin" zu Hilfe zu nehmen, wenn die Blockaden zu groß sind - so wie grad bei mir. Er hat mir aerius verordnet, als Apis mellifica nicht anschlug und er merkte, dass bei mir die Panik wegen des Quincke-Ödems riesig wurde.
Als nächstes ist eine Darmsanierung angepeilt mit aerius-Ausschleichen und evtl. der Einsatz von Urtica. Ich habe wieder Hoffnung.
Ich wünsche dir sehr, dass auch du einen fähigen Arzt findest und er dir helfen kann.

Alles Gute für dich!
mokka
Krisi
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Beitrag von Krisi »

hallo mkka würde mich mal interessieren welche art der darmasnierung bei dir vorgesehen ist ich hab eine 13 wöchige darmsanierung hinter mir und mir hat sie sehr geholfen bin nach und nach beschwerdefrei geworden. waren fast alles pflanzliche präparate bis auf eins. gruß krisi
esjuckt
Beiträge: 47
Registriert: 10 Nov 2005, 23:10

Beitrag von esjuckt »

ich hatte borelliose, das ging auch schwer auf die gelenke.
mokka
Beiträge: 10
Registriert: 13 Nov 2006, 18:50

Beitrag von mokka »

Hallo Krisi,

bei mir hat sich ein ziemlich derber Pilzbefall herausgestellt: erst mal muss ich 2 Wochen lang "Nystatin" einnehmen, das die Pilze abtötet (hoffentlich!) und dazu eine sehr strenge total zucker- und weißmehlfreie Diät einhalten. Danach, wenn keine Pilze mehr nachweisbar sind, muss ich mich aber noch mindestens 5 weitere Wochen zuckerfrei ernähren (und das zur Weihnachtszeit!), darf dann aber immerhin wieder Obst essen.
Was dann folgt, weiß ich noch nicht genau, auf jeden Fall aber eine Behandlung, die den Eisenspiegel in meinem Blut wieder anhebt. Der ist wohl ziemlich unten, was bei Pilzbefall eine der Nebenwirkungen ist. Die verbraten anscheinend zur eigenen Ernährung das körpereigene Eisen. Das würde auch meine Dauermüdigkeit erklären.
War es bei dir eigentlich auch eine Anti-Pilz-Behandlung? Und hält der Erfolg deiner Sanierung immer noch an? Auf jeden Fall macht es mich sehr zuversichtlich, dass sie dir so gut geholfen hat. Vielleicht hab ich ja auch Glück.

*dreimal-auf-Holz-klopf*, dass es dir weiter gut geht!
Gruß mokka
Krisi
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Wohnort: berlin

Beitrag von Krisi »

Hallo mokka also bei mir wurde kein Pilz nachgewiesen dafür aber hatte ich kurz bevor die urti ausbrach immer und ständig übles sodbrennen. meine blutwerte waren allerdings nicht in ordnung CRP wert leicht erhöht IgE wert stark erhöht (normal bis 100 meiner lag bei 1900) alle anderen werte ok....Die Darmsanierung wurde sozusagen vorbeugend gemacht begann allerdings auch mit 2 Wochen Nystatineinnahme 3mal täglich 2 Tabletten....danach folgten unzählige pflanzliche mittelchen über einen zeitraum von 13 wochen...(diesen Plan hat mein Naturheilpraktiker ausgearbeitet) Ja ich bin immer noch beschwerdefrei nehme aber täglich noch 1 Xusal (früher waren es 6 am Tag sowie eine Ranitidin früher waren es 4 und ich war nicht beschwerde und quaddelfrei) hab allerdings angst was passiert wenn ich die Tabletten weg lasse...gruß krisi
X-ray
Beiträge: 40
Registriert: 28 Sep 2006, 18:37

Beitrag von X-ray »

Ich denke langsam auch in diese Richtung. (Pilz o. Infekt MagenDarm Trakt)

Habe andauernd Verdauungsprobleme/Blähungen und einen zu niedrigen Eisenwert und eben die div. Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Begebe mich demnächst in die Uniklinik und hoffe dort wird mein MagenDarm Bereich gut durchgecheckt und ein eventueller Auslöser gefunden.
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