Seid 4 Jahren chronische Urtikaria

[Christian]

Hallo,

ich habe seid über 4 Jahren eine chronische Urtikaria! Bin über dieses Forum gestoßen und mich gleich mal angemeldet!

Ich habe mindestens 4-5 mal die Woche Ausschlag am Körper! Es tritt einfach überall auf! Kein Körperteil bleibt verschont! Vor kurzem ist mir sogar die Zunge angeschwollen, so das ich sie kaum noch bewegen konnte!

Habe viele Hautärzte, eine Hautklinik (Hannover Linden) und zwei Heilpraktiker besucht! Leider jedoch ohne Hilfe und Ergebnis! Habe bei den Heilpraktikern viel Geld gelassen (ca. 2000 €)! Alle meinten nur, das kriegen wir schon hin! Es wurde weder besser, noch ging es weg!

Nehme seid 4 Jahren "Cetirizin" um den Juckreiz und die Schwellungen zu mindern! Aber mindestens einmal im Monat bekomme ich super starke Magenschmerzen! Denke das es mit der Tabletteneinnahme zu tun hat! Kaum zu ertragen!!!

Bin ehrlich gesagt, nervlich am Ende! Steh morgens auf um zur Arbeit zu gehen und meine Lippe ist angeschwollen, als hätte ich mir die Lippen aufspritzen lassen! So kann ich nicht zur Arbeit gehen und muß mich krankschreiben lassen!

Wie kann ich mich noch selber aufbauen ohne aufzugeben????

Was nehmt ihr den dagegen ein?

Würde mich über antworten sehr freuen!

Gruß
Christian

[mama0107]

Hallo Christian,
hast Du schon eine Ahnung, was in Deinem Körper "verkehrt läuft"?
Was haben denn die beiden Heilpraktiker mit Dir gemacht, bzw. wie haben sie versucht die Ursachen heraus zu finden und wie zu therapieren?
Ich habe seit 10/2002 eine chronische Urtikaria, wobei ich aber von 10/2003 bis 03/2008 absolut beschwerdefrei war (die Osterschokolade war wohl zuviel ).
Mir hat damals eine Heilpraktikerin (in Berlin) sehr geholfen. Da ich schon sehr viel ausprobiert hatte (Homöopathie, TCM (Akupunktur), Pilzbehandlung, Antibiotika, Zahnsanierung u.s.w.), schlug sie mir eine spagyrische Untersuchung meines Blutes vor. Die Behandlung war zwar mit ca. 200,00€ recht teuer, aber bei dem, was ich vorher ausgegeben habe (kommt Deinem Betrag recht nahe) und mangels Alternative, habe ich es machen lassen. Es wahr sehr erstaunlich, wie detailliert und genau die Auswertung der einzelnen Organe war. Das Ergebnis hat mir bei der Ursachensuche und der anschliessenden Therapie sehr geholfen und ich war nach einer Eigenblutbehandlung zur Stärkung und danach einer Entgiftung / Ausleitung absolut beschwerdefrei (jedenfalls für die nächsten 5 1/2 Jahre).
Vielleicht hattest Du mit Deinen Heilpraktikern wirklich Pech, was haben Sie denn mit Dir gemacht?
Gruß
Tanja

[Christian]

Hallo Tanja,

erstmal bin ich froh, das mir hier jemand antwortet! Dachte schon, es antwortet hier niemand! Danke erstmal dafür!

Als erstes war ich in der Hautklinik Hannover! Das einzige was die da gemacht haben war, das sie mich auch den "Helicobacter" untersucht haben! Und da sie da nicht fündig geworden sind, gaben sie mir das Gefühl, als wüßten sie nicht weiter!

Die erste Heilpraktikerin: Ich kann dir garnicht richtig sagen, wie sich das nennt! Aber sie hat mir verschiedene Stoffe auf den Kopf gelegt wie z.b. Weizen! Dann mußte ich meinen rechten Arm heben und sie hat ihn runter gedrückt! Wenn er oben beglieben ist, sagte sie, wäre ich nicht allergisch gegen! Ging der Arm runter, würde mein Körper diesen Stoff nicht vertragen!
Folgende sachen schlugen an: Haustaub, Weizen, Schweinefleisch, Amalgan, Milch (mehr fällt mir gerade nicht ein)
Mußte mich dann hinlegen, dann hat sie mir die Stoffe auf den Bauch gelegt und ich mußte eine Kugel in die Hand nehmen, die an ein Gerät angeschlossen war! Dann lag ich da 15 Minuten und durfte anschließen 50 Euro pro Sitzung bezahlen! Meine Ernährung sollte ich komplett umstellen! Keine Histamine zu mir nehmen! Was ich auch tat! Habe das ein Jahr mitgemacht! Es wurde nicht besser, als gab ich auf!

Der zweite Heilpraktiker: Der war der Meinung, ich darf ruhig normal essen! Das selbe Spiel wie beim Heilpraktiker nummer eins! Stoffe auf den Kopf gelegt usw! Er versuchte es mit Laserakupunktur! Dreiviertel Jahr durchgezogen, keine Besserung, also gab ich auf!!!

Jetzt möchte mich mein Hausarzt mich in die Hautklinik nach Magdeburg überweisen! Weiß nicht, ob ich das nochmal versuchen soll!

Was macht ihr eigentlich, wenn ihr morgens aufwacht und z.B. eure Lippe angeschwollen ist, laßt ihr euch auch krankschreiben oder geht ihr trotzdem zum Arzt?

Eigentlich kann man doch nur warten, das es wieder von alleine weggeht oder?

Aber diese "spagyrische Untersuchung " hört sich echt gut an! Wo kann man denn sowas machen lassen??

Gruß

Christian

[ulla_t]

Hallo Christian,

hast Du schon andere Anihistaminika ausprobiert?
Evtl. hilft ein Wechsel. Ich leide ebenfalls unter chron. Nesselsucht und mir hilft Telfast 180mg ganz gut. Zumindest kann ich damit ein einigermaßen normales Leben führen auch wenn ich ab und immer noch Quaddeln bekomme.
Auch ich habe viele Untersuchungen einschließlich Heilpraktiker hinter mir - ohne Erfolg.
Mir hilft die Hoffnung dass es irgendwann verschwindet und dieses Forum in dem man auf die Erfahrungberichte von anderen betroffenen Menschen stößt.

Viele Grüsse
Ulla

[sammy]

Hallo Christian,

ich hatte vor 7 Jahren eine Urtikaria, die ca. 1 Jahr dauerte. Ich war sehr verzweifelt. Das war mit Sicherheit das schlimmste Jahr meines Lebens. Ich hätte niemals gedacht, dass ich wieder gesund werde. Nach einem stationären Aufenthalt in der Hautklinik, wo keine Ursache dafür gefunden wurde, wurde mir geraten, in eine psychosomatische Klinik zu gehen. Nach 5 Wochen Aufenthalt wurde ich entlassen, war aber noch nicht wirklich gesund (aber schon besser). Habe dann mit einer Psychotherapie im Anschluss an den stationären Aufenthalt begonnen und was soll ich sagen, es wurde immer besser und nach ca. 1 Jahr nach "Ausbruch" ist die Urtikaria bis heute verschwunden. Ich habe zwar insgesamt eine sehr empfinliche Haut, aber ich bin davon überzeugt, dass ich das niemals mehr bekomme. Die Angst, die sich während meiner Urtikaria von Tag zu Tag gesteigert hatte (von dem unerträglichen Juckreiz abgesehen) war für mich das Unerträglichste. Angst vor dem Aufwachen, vor dem Entstehen der Quaddeln. Ich war besessen von der Urtikaria. Es gab keinen Moment mehr in meinem Leben, an dem ich nicht daran gedacht hatte. Somit wurde dies zum Teufelskreis und ich kam nur dank meiner Therapie wieder aus diesem Teufelskreis heraus. Ich weiß nicht, ob Du irgend etwas aus meinem Erfahrungsbericht für Dich verwenden kannst. Aber ein Versuch ist es ja wert.
Ich wünsche Dir alles Gute!

Sammy

[Christian]

Ich habe da mal eine Frage zu Telfast:
Sind die Verschreibungspflichtig?

Nimmt man die nur bei Beschwerden oder nimmt man die täglich?

Wo kann man eigentlich eine Eigentbluttherapie machen? Macht das der Hausarzt?

[corinna]

Lieber christian,

Telfast ist in Deutschland verschreibungspflichtig.

Im akuten Schub sollte man sie schon täglich nehmen, man kann dann aber selbst experimtieren, sprich schieben, je nach dem wie stark die Beschwerden sind. So die Auskunft meines Arztes.

Leider habe ich keine Erfahrungen mit Eigenblut. Bin mir aber sicher, daß Du hier noch eine Auskunft darüber erhalten wirst.

Alles Gute für Dich!
Corinna

[Mimilein]

hallo christian,

nach meinen Erfahrungen nach solltest du es mal mit einen anderen Antihistamim versuchen.
Ich nehme Telfast (täglich 3 mal)
Ich bin dadurch beschwerde frei.
Hat aber auch seine Zeit gebraucht.
Gebe die hoffnung nicht auf auch wenn es schwer fällt.
Wir wissen leider alle wie blöde die Krankheit ist.
Hast du dich schon testen lassen.
Mir steht es am Montag bevor.
Mal sehen ob es klappt.
Gruß Mimilein (Katja)

[Christian]

Hallo,

habe gestern mal bei meinem Hausarzt angerufen! Die wollten wir Telfast erst garnicht verschreiben, weil sie es angeblich nicht dürfen! Nur auf ein Privatrezept! Dann würden 20 Tabeltten ca 26 € kosten! Nachdem sie aber den Arzt nochmal gefragt hat, weil ich nicht locker gelassen habe, meinte sie nur, das Urtikaria Patienten ein Kassenrezept bekommen! Geht doch!

Nehme zur Zeit Cetirizin, hilft zwar, schlägt mir aber immer auf den Magen!
Bin echt mal auf Telfast gespannt!

Mein Hausarzt macht leider keine Eigenbluttheraphie! Machen wohl "nur" Heilpraktiker (laut Aussage meine Hausarztpraxis)! Da es ja bei einigen Urtikaria Patienten schon was gebracht hat, macht mir das wieder etwas Hoffnung! Suche mir jemanden, der dies anbietet! Werde auf jeden Fall berichten!

Man kann doch auch das Blut genau untersuchen lassen oder? Soll zwar ziemlich teuer sein, aber man soll wohl genau wissen, gegen was der Körper so alles reagiert! Hat das schon mal jemand probiert?

Im moment bin ich echt depremiert und habe kaum noch Hoffnung! Freue mich aber über diesen vielen Antworten! Das baut echt etwas auf! Gibt mir Kraft und Hoffnung! Dankeschön!!!

Gruß

Christian

[Mimilein]

Hallo christian.

Was du glaube meinst ist, das man eine Unverträglichkeit im Blut testen kann.
Ja kann man, aber ist ziemlich teuer, denn wo sollen die Ärzte suchen?
Man kann Allergietests machen. Aber im meisten Fall kommt doch da nichts raus.
ich bekomme am Montag einige Tests. Man muss dazu Tablettenfrei sein.
Habe mich jetzt innerhalb von 4 Wochen auf 0 gearbeitet.
Bin jetzt den 6 Tag frei von Tabletten und es funktioniert sehr gut.
wünsche dir alles gute das du den mißt bald los bist.
4 Jahre sind viel.
Ich habe es jetzt 1 Jahr.
Gruß Katja Mimilein

[corinna]

Also lieber Christian, ich möchte Dir etwas abgeben von meiner Hoffnung. Ich habe es zwar erst ein halbes Jahr, kann Dich aber - wie viele andere hier auch - sehr gut verstehen. Besonders Deine Beschreibung von

Angst vor dem Aufwachen, wie sehe ich aus.

Habe ich auch. Und dann die angst, nicht arbeiten gehen zu können.

Möchte Dir einfach Mut machen, laß Dich nicht runterhauen. Denk nicht ständig an die urti...laß es dir einfach gut gehen. Lies mal bei mir nach. Ich bin voller Zuversicht. Aber ich bin auch noch nicht so lange krank. Kann also gut reden. und trotzdem noch ein tip:

ich habe jetzt Aerius und Ranitidin (Magenmedikament) verordnet bekommen, bis ich in die charite aufgenommen werde. Und es geht mir besser. Habe ja auch noch Urlaub.
Ich schreibe das, weil ich gelesen habe, daß Dein Magen ab und an verrückt spielt. Wäre eine Idee, die Magenprobleme abzufächern.

Schreib einfach weiter, hilft!

Wünsche Dir sehr bald Besserung!!

Corinna

[Cori]

Hallo corinne,

du schreibst an anderer Stelle, dass du vor Jahren strumektomiert worden bist. Ist damals die komplette Schilddrüse entfernt worden oder nur ein Teil?

Da bei mir die Urtikaria vermutlich auch durch eine Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto) zumindest mitverursacht ist, würde mich interessieren, ob eine Entfernung der Schilddrüse was nützen könnte.

Cori(nne)

[corinna]

Hi cori,

ich hatte einen Morbus Basedow. Es ist bis auf einen winzigen Rest (kaum zu sehen auf dem Sono) alles rausgenommen worden. Nehme auch seit 20 Jahren keine Tabletten für Schilddrüse mehr.
Dieser kleine Rest pulvert aber ganz schön was raus. Oder die Hirnhangsdrüse (Hypophyse)übernimmt den Fall

Habe Deinen Beitrag aufmerksam gelesen. Vielleicht sind es bei Dir ähnliche Antikörper. Obwohl eine andere Erkrankung der Schilddrüse vorliegt.

Kann nur wiedergeben, was mir in der Charite gesagt wurde. Sie haben Antikörper der Schilddrüse gefunden, wo man glaubt, sie könnte auch verantwortlich für die Urti sein. Aber noch bin ich in der Abklärung und hoffe auf die stationäre Abklärung. Morgen beginne ich das Tagebuch und die Vorbereitung über 31 Tage.

Cori, wünsch Dir alles Gute!!

Corinna

[rennsemmel110]

hallo christian. ich habe seit 10 jahren nesselfieber. wenn du magst, kannst du dich gern mal bei mir melden.
bin 27 jahre alt und das nesselfieber hat mir bis heute mein leben versaut.

[Christian]

Hallo,

wollte euch mal mitteilen, wie Telfast 180 mg bei mir anschlägt! Nehme es jetzt seid einer Woche! Nehme immer einer vor dem schlafen gehen! Hab seiddem keine beschwerden mehr gehabt!
Freut mich zwar sehr, aber auch keine schönes Gefühl, sich immer so eine große dicke Tablette rein zuschieben!

Habe demnächst einen Termin zur Eigenbluttherapie! Werde auf jeden Fall berichten!