Frage zu Histamin-Intolleranz

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janine1980
Beiträge: 52
Registriert: 06 Mai 2008, 12:29

Frage zu Histamin-Intolleranz

Beitrag von janine1980 »

hab dazu mal ein paar fragen:

mein hautarzt meinte, sofern man sowas habe, würde man kopfschmerzen und magen-darm-beschwerden haben, jedoch wäre eine nesselsucht hierfür nicht wirklich in zusammenhang zu bringen..

wie viele von euch wissen, leide ich unter der nesselsucht, sobald ich mich von histamin-haltigen lebensmitteln ernähre.. lasse ich sie weg bin ich sogar beschwerdefrei. mein hautarzt ist allerdings der meinung, da ich auf einen allergietest nicht angesprungen bin, dass mit der ernährung an sich kein grund für die nesselsucht gefunden wäre.. ich bin da allerdings andrer meinung, zumal, lasse ich die lebensmittel weg, gehts mir blendend.. sündige ich nur ganz wenig (ein stück schokolade), habe ich wieder ein paar flecken am nächsten tag.

ich habe mal gehört, dass man einen test machen kann, der zeigt, ob man an dieser histamin-intoleranz leidet. was ist das für ein test? ein bluttest? wenn ja, wie teuer ist der.. hab schonmal ein wenig gegoogelt, aber nichts gefunden.. bin dankbar für antworten.. vielleicht auch von jemandem der daran leidet und mich mal über seine Folgen aufklärt.. habt ihr da kopfschmerzen und magen-darm-beschwerden.. gibts überhaupt hier fälle, die daran leiden und die nesselsucht aufgrund dieser intoleranz bekommen?

danke im voraus..

lg janine (mein blutbild zeigte keine besonderheiten, hno-nix, zahnarzt-nix.... )
MarieRH
Beiträge: 143
Registriert: 06 Mai 2007, 09:49

Re: Frage zu Histamin-Intolleranz

Beitrag von MarieRH »

Hallo Janine,

so einen Test gibt es zwar, aber den kannst du dir an die Backe nageln, da nicht aussagekräftig.
Dabei soll ein Histaminabbauendes Enzym (sog. DAO) gemessen werden, das bei einer Histamin-Intoleranz zu wenig produziert wird.

Ich war zur Abklärung meiner Urtikaria in der Charité in Berlin, und auch dort wird der Test aus o.g. Grund nicht gemacht.
Allerdings kann eine Histaminintoleranz entgegen der Aussage deines Hautarztes durchaus der Grund für eine chronische Urtikaria sein!
Häufig hat man zusätzlich noch andere Symptome, die für eine HIT typisch sind (Fließschnupfen, Kopfschmerzen, Magen- Darmbeschwerden usw.) aber nicht immer!!!

Guck hier, ein Fachartikel aus dem Ärzteblatt:
http://avt-osteopathie.de/downloads/his ... leranz.pdf

Die sicherste Methode, einer HIT auf die Spur zu kommen, ist eine streng histaminarme Diät über 3 Wochen mit anschließender doppelblinder Provokation.
Das wurde bei mir in der Charité gemacht, und es kam zu meiner Überraschung heraus, dass ich nicht an einer HIT leide, obwohl ich vorher auf die Diät angesprochen hatte!
Heute weiß ich, dass ich vor allem auf künstliche Nahrungszusätze reagiere, auch auf einige Obstsorten, histaminhalte Lebensmittel mir aber keine Probleme machen.

Die Provokation ist nicht ganz ungefährlich, deshalb solltest du sie nur unter ärztlicher Aufsicht, am besten in einer spezialisierten Klinik machen lassen.

Zusätzlich ist es so, dass viele Urtikaria-Patienten histaminhaltige Lebensmittel schlecht vertragen, auch wenn sie nicht an einer echten HIT im Sinne eines DAO-Mangels leiden.
Wenn du selber merkst, dass dir Histamin im Essen nicht gut tut, dann kann doch dein Arzt behaupten was er will.
Außerdem HIT hin oder her: Behandeln kann man diese Krankheit eh nicht. Es bleibt einem nach der Diagnose nur übrig, so gut es geht auf Histamin zu verzichten, von daher.... :roll:

MarieRH
vroni
Beiträge: 18
Registriert: 06 Jan 2008, 14:25

Re: Frage zu Histamin-Intolleranz

Beitrag von vroni »

Hallo Janine,
meine Heilpraktikerin hat so einen Bluttest gemacht. Eben dieses DAO ist ab einem Wert von 25 normal, bei mir war es bei 17. Laut Befund vom Labor könnte das schon zu Beschwerden führen. Ich bekam von ihr unter anderem ein Medikament namens Daosin, welches dieses Enzym enthält. Wenn ich etwas histaminreiches esse, soll das dazu einnehmen. Ich bin aber auch nicht davon überzeugt, daß die Histaminintoleranz die Ursache für meine Urtikaria ist. Habe aber auch ein Medi für den Darm, da kommt ja auch oft so was her. Man hofft ja immer auf etwas, das hilft. Ich habe diese Medis aber erst kurze Zeit , kann also noch nichts genaues sagen. Ich esse aber trotzdem histaminarm. Paprika und Tomaten, auf die ich am stärksten reagiere, hab ich mich trotz dieses Daosin noch nicht getraut zu essen. Ich weiß, das wäre mal ein Test :wink: .
Gruß vroni
janine1980
Beiträge: 52
Registriert: 06 Mai 2008, 12:29

Re: Frage zu Histamin-Intolleranz

Beitrag von janine1980 »

danke euch beiden..

und wie wird die provokation durchgeführt.. ??? was is das???

also muss ich erstmal 3 wochen lang ganz strickt diät halten.. wer führt diese provokation durch? kann ich das mit meinem hausarzt machen?
MarieRH
Beiträge: 143
Registriert: 06 Mai 2007, 09:49

Re: Frage zu Histamin-Intolleranz

Beitrag von MarieRH »

Hallo Janine,

die Provokation hat nur einen Sinn, wenn du vorher gut auf die Diät angesprochen hast. Um auszuschließen, dass es sich bei der Besserung unter Diät um eine zufällige Besserung im Rahmen der normalen Schwankungen einer chronischen Urtikaria gehandelt hat, wird eine Provokation mit hochdosiertem Histamin in Kapselform durchgeführt.
Das sollte am besten in einer Klinik gemacht werden, die sich damit auskennt und sowas häufiger macht.

Bei mir wurde es so durchgeführt:
Nach 4 Wochen Diät hatten sich die Beschwerden stark verringert.
Im Krankenhaus bekam ich zuerst einen Venenzugang gelegt, um bei eventuell auftretenden Problemen schnell ein wirksames Medikament spritzen zu können.
Dann bekam ich an zwei Tagen hintereinander je eine Kapsel zu schlucken. Die eine enthielt hochdosiertes Histamin in Pulverform, die andere Traubenzucker.
Ich wußte nicht, wann ich das Histamin und wann ich den Traubenzucker bekommen hatte.

Ich habe übrigens nicht auf die Provokation reagiert. Somit ist bewiesen, dass ich das Histamin problemlos im Darm abbauen kann, also nicht an einer HIT leide.

Der Bluttest auf DAO ist ziemlich sinnlos, weil bei Urtikaria-Patienten das DAO im Blut so gut wie immer vermindert ist, weil in den Zellen zum Abbau des Histamins, das die Mastzellen in Massen ausschütten um die Quaddeln zu bilden, viel davon verbrauchen.
Das sagt aber nichts darüber aus, wieviel DAO im Dünndarm vorhanden ist. Denn dort wird das über die Nahrung aufgenommene Histamin abgebaut.

Mittlerweile gibt es dieses Enzym auch als Medikament. Es ist aber sehr teuer, wird nicht von den Kassen übernommen und wirkt auch nur bei einem Teil der HIT-Patienten.

MarieRH
janine1980
Beiträge: 52
Registriert: 06 Mai 2008, 12:29

Re: Frage zu Histamin-Intolleranz

Beitrag von janine1980 »

Hallo Marie,

danke für deine ausführliche Antwort.

naja. ich werd die diät, da sie mir gut tut,so gut wie es geht weiter durchführen.. wenn ich daran leiden sollte, müsste ich das eh weiter tun und das teure medikament könnt ich mir dann eh nicht leiden. weiter wird denen, die an HIT leiden, wohl auch nicht geholfen werden können, oder?

ich hatte nur vorgestern spinat mit meinem kleinen sohn gegessen, weil ich keinen bock hatte, mir extra was zu machen und der Doc ja meinte, daran würde ich eh nicht erkrankt sein und nun hatte ich gestern wieder viel mehr und heute auch noch.. Hatte heute noch keinen stuhlgang, weshalb ich vermute, dass mein körper auch heute noch auf den spinat reagiert im bereich des darms.

ich bin deshalb nach wie vor davon überzeugt, dass es was mit der diät zu tun haben muss, denn warum sonst sollte ich dermaßen auf das zeugs sofort reagieren.. (ein paar stunden später)

ich geh erstmal anfang august zum internisten und lass mal gucken, was mein blutbild zeigt.. das beim hautarzt war ja i.O... dann noch den US über mich ergehen lassen, im Zweifelsfall noch eine Magen- und Darmspiegelung. NÄchste woche dann zum Frauenarzt und dann.. mal sehen :-(
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