Viele Blasen auf dem Kopf- sagte ich meinem Arzt

[helena40]

Hallo an alle.
Ich habe heute diese Seite gefunden, und mich angemeldet, um euch von meinem Problem zu erzählen, und, nicht zu allerletzt, mir auch Luft zu machen.
Ich habe diese Quaddeln schon seit drei Jahren, manchmal über zwei bis vier Monate, dann habe ich auch Monate Ruhe. Es juckt fürchterlich und ich kratze mich auch bewußt oder unbewußt ständig. Aber Ihr wisst ja selbst, wie sowas bei Leuten ankommt. Bei mir tretten diese Dinger nur auf der Kopfhaut auf, unter den Haaren, nur ein wenig kommen die auf die Stirn hinaus. Gesehen hat es also keiner, auch ich nicht. Und die Ohren schwelen an und jucken auch. Nun, wahrscheinlich denken meine Gesprächpartner einfach, ich würde mich nicht waschen.
Ich weiß, es hätte schlimmer kommen können. Ich habe die Bilder in der Galerie gesehen und alle Betroffenen haben mein Mitgefühl.

Aber was mich am meisten ärgert, was mich richtig wütend macht, ist die Unfähigkeit der Ärzte.
Ich war nämlich bei drei!
Drei Ärzte, zwei Allgemeinmediziner und eine Hautärztin!!!
Und keiner, keiner kam auf die Idee, dass es Urtikaria sein könnte, alle blabberten von Stressabbau, einer verschrieb mir eine Jucksalbe.
Die Hautärztin weigerte sich, einen Test zu machen, sie meinte, es sei viel zu aufwändig.

Und wie komme ich dazu, zu behaupten, ich habe diese Krankheit? Nun, irgendwann kam mir Allergie in den Sinn. Glaubt oder nicht, aber wer kann sich an den Will Smith in Men in Black erinnern? Wie ihm nach Muschelgenuß ein Ohr anschwillt? Da dachte ich, sieht irgendwie so aus wie bei mir.
Obwohl als Symptom passte Juckreiz auf dem Kopf nicht ganz (nach den gängigen Publikationen und Infos im Netz) und ich noch nie Allergien hatte. Das war der erste Verdacht. Und jetzt, vor einer Woche, habe ich Süßstoff abgesetzt, und die Quaddeln, die ich schon seit Monaten hatte, von einem auf den anderen Tag - weg. Als wäre nichts gewesen.

Ich schreibe das, weil ich mich frage, wo wir eigentlich gelandet sind.
Muß ich heute als Patient, als Kranker selbst nach Ursachen für meine Beschwerden suchen? Wieso kennen drei Ärzte diese Krankheit nicht? Warum ist keiner darauf gekommen? Wieso dachte keiner von ihnen, es könnte eine Allergie sein?

Und am Ende, vielen dank für diese Seite. Ich habe endlich verstanden, was mir schon seit Jahren das Leben schwer macht und kann es endlich angehen.

Helena

[Angela x]

Liebe Helena, ja die meisten von uns haben schlechte Erfahrungen bei Ärzten hinter sich. Aber es gibt sie, die Ärzte, die uns helfen. Und zwar in den Hautkliniken der Unikliniken Mainz und Berlin. In Mainz habe ich eine Schulung bekommen. Nach ca. 2 Jahren wußte ich nach Auslassdiäten auf was ich reagiere. Seitdem überlasse ich nichts dem Zufall und esse nichts wo künstliche Stoffe (Farbstoffe, Konservierungsstoffe und fertige Lebensmittel, die Inhaltstoffe mit E enthalten). Dabei war mit die Broschüre der Verbraucherzentrale "Was bedeuten die E-Nummern" sehr hilfreich. (4,90 Euro) Ich bereite meine naturbelassene Speisen sehr lecker zu. Außer Sauerkraut, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte und Rotwein u.a., die sind bei mir auch Auslöser für Quaddeln. Medikamente wie Aspirin vertrage ich nicht und bunte Pillen mit Farbstoffen schlucke ich auch nicht. Meine Haare färbe ich seit sieben Jahren nicht mehr, dass hat bei mir sehr schmerzhaftes Rheuma verursacht. Nachdem ich gelesen habe, daß Allergiker durchs Haarefärben Rheuma bekommen, habe ich mir sofort die Farbe rauswachsen lassen und seitdem nie wieder Rheuma gehabt. Man wird sein eigener Arzt bei der Ursachenforschung und wird vorsichtig. Im Zweifel alles sein lassen, was Auslöser sein könnte. Ich trinke z.B. sehr gerne Cola light, aber die Inhaltstoffe Farbstoff und Süßstoff würden schnell eine Urtikaria aufbauen. Liebe Helena, Du bist auf dem richtigen Weg und ich wünsche Dir ein quaddel- und beschwerdefreies Leben.
Herzlich Angela x