Urtikaria ---> wie man sie lindert.....

Von Betroffenen für Betroffene. Alles, was es sonst so gibt.

Moderator: USS

Antworten
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo liebe Leidensgenossen!

ich leide seit rund 3 Jahren an einer cholinergischen Urtikaria und unterzog mich daher jeden vorstellbaren Untersuchungen um einen Auslöser zu finden. Gefunden wurde zwar der HP(+), eine Mastdarminfektion und eine Candida , aber nach jedem Abheilen war die Urtikaria trotzdem noch vorhanden. Meine Urtikaria hat sich in den letzten 10 Monaten drastisch verändert. Die Schübe sind unterschiedlich stark, momentan sogar ganz stark und sehr häufig. An heissen Tagen bekomme ich schon mal bis zu 10 Schübe, nicht solche mit den grossen Quaddeln, sondern diese hinterhältigen kaum aushaltbaren Nesselartigen (also mit kleinen Punkten, überall). Nun muss ich aber hinzufügen dass ich Anfang Juni bis Mitte Juli komplett beschwerdenfrei war. Ich konnte endlich mal wieder schwitzen ohne zu leiden. U.a. war ich in der Zeit 2 Wochen in Tunesien und dort war es wirklich heiss, umstände bei welchen ich mich eigentlich den ganzen Tag kratzen bzw. reiben müsste. Ich dachte tatsäschlich dass diese verdammte Nesselsucht endlich weg war, aber sie kam wieder. Nun fiel mir auf dass ich in der beschwerdenfreien Zeit nie an die Urtikaria gedacht habe, auch wenn sie anfangs noch zu spüren war. Das beste ist also einfach diese *******-Urtikaria zu ignorieren, auch wenn sie noch so quälend ist. Man kann sowieso nichts dagegen machen, sie brennt und juckt wann es ihr passt, nur darf man dabei nicht denken , wenn es zB heiss ist oder man steht in der Sonne, "Jetzt kommt gleich wieder ein Schub" usw. Ich bin überzeugt dass die meisten Schübe bei mir durch mein stetiges Erwarten der Urtikaria in heiklen Situationen ausgelöst werden/wurden. Ich setz mich in ein heisses Bad und danke die ganze Zeit daran wie lange es noch dauern wird und konzerntriere mich auf meine Haut. Wie mir bereits erfahrene Dermatologen bestätigt haben spielt die Psyche bei einer Urtikaria eine grosse Rolle. In meinem Fall ist es auch so, solange ich stets an die Urtikaria denke, werde ich sie auch haben. Was ich damit sagen will ist eigentlich nur dass es sehr wichtig ist sich nicht alllzusehr in die Krankheit reinzusteigern, am besten sollte man sich irgendein Hobby suchen und versuchen die Nesselsucht komplett zu vergessen.

Ich grüsse herzlichst

Georg S.
Tweety
Beiträge: 21
Registriert: 12 Jun 2002, 01:00
Wohnort: Weiden

Beitrag von Tweety »

Ich hab auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Ne Zeitlang habe ich mein Antiallergikum erst vormittags in der Arbeit genommen, weil ich bis dahin durch meine Eiskalte Dusche noch kaum Beschwerden hatte und anders den Tag kaum überstehen konnte - das Zeug hat nämlich selten länger als 8 Std gewirkt. An Tagen, an denen ich viel zu tun hatte, hab ich dann u.U. die Einnahme ganz vergessen und war trotzdem bis abends beschwrdefrei, an anderen Tagen, wenn ich zwischendurch viel Leerlauf hatte, hat es trotz Antiallergikum gejuckt ohne Ende. Am Wochenende wars genauso: Wenn ich abgelenkt war, gings mir gut, wenn ich Langeweile hatte, sah ich aus wie ein Streuselkuchen. Ich hab mich allerdings doch entschlossen, mal ein anderes Antiallergikum zu testen, und jatzt warte ich Tag für Tag auf das Jucken, und trotzdem passiert nichts. Leider fürchte ich , daß auch dieses Präparat irgendwann in der Wirkung wieder nachläßt. Darum ist Ablenkung wohl immer eine gute Sache.
Hope
Beiträge: 27
Registriert: 11 Sep 2002, 01:00
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag von Hope »

Lieber Georg,

ich leide nun auch seit langer Zeit (mehrere Jahre) an cholinergischer Urtikaria und kenne die Beschwerden mit Hitze und Schwitzen nur zu gut!
Auch bei mir ist es so, dass sich die Angst vor einem neuen Schub in bestimmten Situationen in den Vordergrund drängt!! Und bald folgt die Bestätigung... :(
Ich bin auch deiner Meinung, dass die Schübe viel mit der Psyche zusammenhängen, aber doch nicht ausschließlich...??? :-?
Ich merke, dass ich "resistenter" bin, wenn es mir richtig gut geht, und ich mich rundum wohl fühle. Geht es mir schlecht, oder stehe ich extrem unter Stress, brauche ich nur das Treppenhaus mit dicker Jacke hochlaufen...
Aber, was mich interessieren würde: Wie hast du es geschafft, während deines Tunesienaufenthalts nicht "daran" zu denken?? Plötzlich abzuschalten?? Warst du dann wirklich beschwerdefrei???
:o

Viele Grüße

Hope
sabineheidel@web.de

Nesselsucht

Beitrag von sabineheidel@web.de »

Hallo Tweety,
können Sie mir sagen, welches Medikament Sie eingenommen haben?!
Gruß
Sabine Heidel
Tweety hat geschrieben:Ich hab auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Ne Zeitlang habe ich mein Antiallergikum erst vormittags in der Arbeit genommen, weil ich bis dahin durch meine Eiskalte Dusche noch kaum Beschwerden hatte und anders den Tag kaum überstehen konnte - das Zeug hat nämlich selten länger als 8 Std gewirkt. An Tagen, an denen ich viel zu tun hatte, hab ich dann u.U. die Einnahme ganz vergessen und war trotzdem bis abends beschwrdefrei, an anderen Tagen, wenn ich zwischendurch viel Leerlauf hatte, hat es trotz Antiallergikum gejuckt ohne Ende. Am Wochenende wars genauso: Wenn ich abgelenkt war, gings mir gut, wenn ich Langeweile hatte, sah ich aus wie ein Streuselkuchen. Ich hab mich allerdings doch entschlossen, mal ein anderes Antiallergikum zu testen, und jatzt warte ich Tag für Tag auf das Jucken, und trotzdem passiert nichts. Leider fürchte ich , daß auch dieses Präparat irgendwann in der Wirkung wieder nachläßt. Darum ist Ablenkung wohl immer eine gute Sache.
Tweety
Beiträge: 21
Registriert: 12 Jun 2002, 01:00
Wohnort: Weiden

Beitrag von Tweety »

Hallo Sabine!
Ich hab am Anfang Telfast 180 genommen, aber das hat nach eineigen Monaten in der Wirkung nachgelassen. Jetzt nehme ich seit 10 Tagen Cetirizin (Zyrtec). Das wirkt ganz gur, ich frag mich nur, wie lange. Aber es ist wohl auch von Mensch zu Mennsch verschieden, welches Medikament wirkt, da muß man halt ausprobieren.
Tweety
Antworten