Süßstofffreie Diät

Von Betroffenen für Betroffene. Alles, was es sonst so gibt.

Moderator: USS

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Fiene
Beiträge: 1
Registriert: 10 Jun 2011, 16:43

Süßstofffreie Diät

Beitrag von Fiene »

Hallo Mitleidende,

zum Glück hat sich ziemlich schnell und ganz ohne Arzt herausgestellt, dass die Nesselsucht bei mir von einer Unverträglichkeitsreaktion gegenüber Süßstoffen (garantiert Saccharin, möglicherweise auch andere) ausgelöst wird. Inzwischen ist mein Körper ein hervorragender Detektor für noch so winzige Spuren davon, und wer behauptet, Süßstoffe könne man ja leicht meiden, hat absolut keine Ahnung. Da sie im Gegenteil beinahe allgegenwärtig sind, könnten sie bei einigen von Euch auch der Auslöser sein, und zwar jeden Tag aufs Neue, daher hier meine gesammelten Erfahrungen aus fast zehn Jahren Selbstversuch. Wenn Du andere Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten schon ausgeschlossen und trotzdem den Verdacht hast, es könnte am Essen und Trinken liegen, probier es mal für zwei Wochen:

Grundsätzliches (da ich unten bestimmt was vergesse, was ich gar nicht mehr bewusst wahrnehme):
- Nimm Dir Zeit zum Einkaufen und lies immer alle Inhaltsangaben von vorn bis hinten durch, auch alles, was in Klammern steht.
- Im Zweifelsfall lies auch die Inhaltsangaben von anderen Produkten desselben Herstellers, denn in der Produktion kann es zur Kontamination kommen (und zumindest ich merke das immer); Spuren von Süßstoffen müssen nicht ausgewiesen werden, ich habe auch noch nie einen solchen Hinweis gesehen.
- Ganz sicher sein kannst Du nur im Bioladen (obwohl ich auch dort immer alles lese, ist inzwischen eben eine Gewohnheit).
- Ich kenne nur einen einzigen Hersteller von süßstofffreier Zahnpasta, die gibt es nicht in allen Supermärkten und Drogerien zu kaufen, ist auch teuer.
- Wenn Du privat eingeladen bist, scheue Dich nicht zu fragen, was genau im Essen oder in den Mixgetränken usw. ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst Fremde ohne zu zögern Verpackungen aus dem Müll kramen, um nachzusehen. Jeder ist bestürzt, wenn er erkennt, dass er Dich fast vergiftet hätte und entschuldigt sich sogar, obwohl er es vorher gar nicht wissen konnte.
- Saccharin = Natrium-Saccharin = Saccharin-Natrium = Sodium Saccharine
- Saccharose ist aber kein künstlicher Stoff, sondern die Zuckerart, nach der der Süßstoff benannt wurde, und ich hab keine Probleme damit.

Und nun die Details:
Was für mich niemals in Frage kommt, weil es immer oder fast immer Süßstoff enthält:
Light-Produkte – Convenience-Food wie Joghurtdrinks, Fitnessgetränke etc. – Brausetabletten – geschenkte Bonbons aus der Apotheke – Matjes, Bismarckhering und ähnliches – Fast food (wegen der Gurken und der Saucen) – Mundwasser – alles vom Hähnchengrill

Was ich nur nach sehr sorgfältiger Prüfung nehme und nie, ohne die Packung gesehen zu haben, weil es häufiger als erwartet Süßstoff enthält:
Eingelegte Gurken, andere Sauerkonserven – Obstkonserven – Kaugummi, Bonbons, Halspastillen usw. – Ketchup, Grillsaucen, Dressings, Marinaden – fertige Salate (besonders Fleischsalat, Krautsalat, Fischsalat, Kartoffelsalat) – Joghurt und andere süße Molkereiprodukte – Kartoffelchips, Erdnussflips und ähnliches – Gewürzmischungen und Fixprodukte – Fisch oder Fleisch mit Marinade oder Würzmischung – Apfelschorle, andere Schorlen und Limonaden – Fruchtsäfte – Bier- und andere Mixgetränke – Salami, Schinken, Kasseler, Schinkenspeck und ähnliches – Sprühsahne – Medikamente

Sonderfall: im Restaurant / im Hotel / am Cateringbuffet esse ich niemals: angemachte Salate (auch Obstsalate sind gefährlich) sowie Dressings (Essig und Öl ist meist ok) – Salami, Schinken und Verwandtes sowie alles, was damit zubereitet ist oder sein könnte – alles, was eingelegte Gurken enthält oder enthalten könnte – alles, was Ketchup enthält oder enthalten könnte – „Wir machen alles selbst“, könnte gelogen sein; „Da ist nichts drin“, könnte aus Unwissenheit gesagt sein, daher verlasse ich mich auf solche Aussagen normalerweise nicht – bei Unsicherheit lasse ich Freunde vorkosten; wenn sie Verdacht melden, esse ich weiträumig drumherum, auch wenn das heißen kann, dass ich dann eben nichts esse.

Vorsicht bei Getränkeautomaten, die in Becher abfüllen: Falls ein einziges Getränk „Süßungsmittel“ enthält, betrachte ich den gesamten Automaten als kontaminiert und nehme nichts davon.
Ich esse nichts, was mit potentiell kontaminierten Geräten oder Werkzeugen oder auf potentiell kontaminierten Flächen zubereitet wurde oder damit in Kontakt war.
Daher auch: Vorsicht an Fleisch- und Fischtheke; nur wenn in jedem Behältnis ein eigenes Werkzeug steckt, denke ich überhaupt darüber nach, dort zu kaufen; wenn die Leute hinter der Theke ihre Einmalhandschuhe augenscheinlich nur morgens einmal an- und abends einmal ausziehen, mache ich kehrt.

Klingt bescheuert, aber: Nicht küssen, falls der Küsspartner oder die Küsspartnerin etwas Verdächtiges zu sich genommen hat!

Vielleicht seid Ihr so fleißig, absolut alles aufzuschreiben, was, auf welchem Weg auch immer, in Euren Körper gelangt ist, dazu den Symptomverlauf, und so Zusammenhänge aufzudecken. Hätte ich das getan, wäre mir folgendes vielleicht früher aufgefallen:

Erst vor kurzem ist mir der Verdacht gekommen, dass mein Antihistamin Spuren von Süßstoff enthalten könnte: Trotz viel zu hoher Dosen (bis zu 10 Tavegil pro Tag) lassen sich die Symptome nie ganz unterdrücken und dauert ein einziger Schub regelmäßig bis zu vier Wochen, und zwar erstaunlicherweise immer bis wenige Tage nach dem Zeitpunkt, an dem ich beschließe, es jetzt lieber ohne Medis durchzustehen. Das war mir gar nicht klar, bis ich auf ein anderes Medikament reagiert und dann über die vergangenen Schübe nachgedacht habe. Laut Beipackzetteln im Netz gibt es von verschiedenen Herstellern z. B. Cetirizin und Tavegil auch als Saft und/oder Brausetabletten, und zwar mit lecker Saccharin drin, daher gehe ich bis zum Beweis des Gegenteils von möglicher Kontamination aus. Wenn ich demnächst wieder symptomfrei bin, werde ich also mal einen Selbstversuch starten, und dann weiß ich, ob Kühlen und Zähne Zusammenbeißen nicht doch besser ist. In den ganz schlimmen Fällen muss dann halt auch wieder Cortison her, obwohl mir das gar nicht behagt.

Fazit: Wie jede Ausschlussdiät ist diese sehr anstrengend, vor allem anfangs, weil man ständig an alles denken muss und nichts für selbstverständlich nehmen darf. Aber das ist es wert, denn ich hatte dieses Jahr erst zwei Reaktionen, und jedes Mal nur auf Spuren (sollte ich jemals wieder mehr als nur Spuren zu mir nehmen, bin ich mit Sicherheit krankenhausreif). Hoffentlich helfen auch dem einen oder der anderen von Euch meine Erfahrungen.

Liebe Grüße,
Fiene
Allergofix
Beiträge: 116
Registriert: 22 Okt 2010, 19:42

Re: Süßstofffreie Diät

Beitrag von Allergofix »

Tja , dem bleibt nur hinzuzufügen : http://www.alles-zur-allergologie.de/Al ... atzstoffe/
Problematisch ist der langsame Abbau der Stoffe.
Loyola
Beiträge: 2
Registriert: 16 Sep 2011, 08:22

Re: Süßstofffreie Diät

Beitrag von Loyola »

Bei Aspartam ist sowieso sehr große Vorsicht geboten. Laut der letzten italienischen Studie ist das Zeug höchst karzinogen.
Sven
Beiträge: 30
Registriert: 02 Apr 2006, 22:48
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Re: Süßstofffreie Diät

Beitrag von Sven »

jeder körper wehrt sich irgendwann gegen dinge die ihm nicht gut tun. aspartam ist krebserregend genauso wie fluoride. kann man alles googlen. eine entgiftung und entsorgung der gespeicherten stoffe sollte dennoch erfolgen, zb mit katzenkralle ala http://www.bankhofer-gesundheitstipps.d ... ystem.html
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