Schwangerschaft bei chronischer Urtikaria und Diabetes?

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Abgeschickt von Simone Gittinger am 05 November, 2001 um 12:31:00

Hallo,

ich kämpfe seit mehr als zwölf Wochen gegen eine Urtikaria an. Jeden morgen dasselbe Bild. Ohne Antihistaminika überstehe ich den Tag nicht. Ich bin seit 17 Jahren Diabetikerin und mich befällt im Moment die Angst, dass ich mit einer weiteren Autoimmunkrankheit zu kämpfen habe. Meine Frage, sollte es sich bei dieser Nesselsucht tatsächlich um eine Autoimmunreaktion handeln (ich habe während meinem Diabetes schon andere Hautveränderungen erlitten, necrobiosis lipoidica) bedeutet das dann für mich, dass keine Heilung möglich ist und ich sozusagen ein Leben lang auf diese Medikamente angewiesen bin? Gibt es überhaupt Antihistaminika oder andere Mittel, die ich während einer Schwangerschaft nehmen kann, oder muß ich meinen Kinderwunsch ad acta legen?
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Abgeschickt von Dr. med. Anneke Hanau am 06 November, 2001 um 18:47:31

Liebe Frau Gittinger,

herzlichen Dank für Ihre Mail.
Ob Sie an der autoimmunen Form der chronisch rezidivierenden Urtikaria leiden, kann man durch einen einfachen Test, den sogenannten "autologen Serumtest" diagnostizieren. Es ist nicht zwingend nötig, dass es sich bei Ihrer Urtikaria um eine Autoimmunurtikaria handelt. Generell sollte nach einer 12 wöchigen Krankheitsdauer eine ausführliche Ursachensuche angestrebt werden, um eine ursachenbezogene Therapie der Urtikaria zu ermöglichen. Auch dei autoimmune Form der chronischen Urtikaria ist heilbar, jedoch sind von ihr schwerere und langwierigere Verläufe beschrieben.
In der Schwangerschaft kommt es häufig eher zu einer Besserung der Urtikaria. Die meisten Patientinnen kommen während dieser Zeit ohne Antihistaminika aus. Einige Antihistaminika (z.B.Tavegil) können bei strenger Indikationsstellung auch in der Schwangerschaft eingenommen werden, wenngleich zunächst ein Therapieversuch mit einer äußerlichen Therapie unternommen werden sollte.

Gute Besserung aus der Urtikaria-Sprechstunde Mainz,

Ihre Anneke Hanau
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