Hallo!
Meine Mutter hat seit ca. 8 Monaten kreisrunde, rote, juckende Flecken (keine Quaddeln), diese verteilen sich über den ganzen Körper. Zudem starken Schuppenbefall auf der Kopfhaut. Sie ist schon bei drei Hautärzten gewesen. Es wurden div. Allergietests, Lichttherapie... gemacht - Salben verschrieben..., leider alles ohne nennenswerten Erfolg!
Heute war sie bei einer Homöopathin. Nach einer Irisdiagnose, diagnostizierte diese, einen Nesselbrand! Sie sagte, dass dieser durch einen Infekt im Darm verursacht wurde. Jetzt soll meine Mutter zweimal die Woche Spritzen (weiß leider nicht was) bekommen und zusätzlich Stiefmütterchentee trinken. Habe im Internet nichts über Nesselbrand gefunden. Gibt es das wirklich? Bin zum Glück auf diese Homepage gelangt und würde mich freuen hier Hilfe zu bekommen!
Nesselbrand
Moderator: USS
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Gast_Simone
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Dr. M. Magerl
- Facharzt
- Beiträge: 1436
- Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
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Hallo,
das Schöne an der Dermatologie ist, daß sich die Hautveränderungen dem Betrachter darbieten und die Diagnose in der Vielzahl der Fälle als Blickdiagnose gestellt werden kann. In manchen Fällen braucht es noch ein Mikroskop oder die Hilfe des Labors (Blutbild, Pilz- oder Bakterienkulturen) zur Diagnosestellung. Die Betrachtung der Iris hingegen eignet sich vor allem zur Diagnose von Augenerkrankungen. Hauterkrankungen und deren Ursachen lassen sich daraus kaum ersehen.
Da die Urtikaria meist leicht und sicher an den Hauterscheinungen zu diagnostizieren ist, ist anzunehmen, daß eine Urtikaria bereits von den Hautärzten festgestellt worden wäre. Besonders da keine Quaddeln auftreten, wäre es denkbar, daß es sich um eine andere Hauterkrannkung handelt.
Die Namensbildung der Erkrankung veränderte sich im Laufe der Geschichte mehrmals, orientierte sich jedoch immer an ihrem Erscheinungsbild. Plinius (1. Jahrhundert) stellte das Brennen (urere) in den Vordergrund und nannte sie Uredo. Unter Zedler (1740) errang die Ähnlichkeit der Hautveränderung mit dem Aussehen nach Kontakt mit Brennnesseln (Urtica dioica oder Urtica urens) an Bedeutung und wurde danach Urticatio benannt. Nachdem verschiedene Bezeichnungen, wie Randados (spanisch: Nesseln), Morbus porcellaneus (Weißfärbung) oder Scarlatina urticaria in die Geschichte eingingen, wurde der Name Urticaria 1769 durch William Cullen eingeführt und 1792 durch Frank übernommen.
Nesselbrand ist ein sehr ungewöhnlicher Name, vermutlich ist damit die Nesselsucht gemeint. Sicher kann Ihnen die behandelnde Homöopathin sagen, was sie damit gemeint hat.
Mit besten Grüßen,
Magerl
das Schöne an der Dermatologie ist, daß sich die Hautveränderungen dem Betrachter darbieten und die Diagnose in der Vielzahl der Fälle als Blickdiagnose gestellt werden kann. In manchen Fällen braucht es noch ein Mikroskop oder die Hilfe des Labors (Blutbild, Pilz- oder Bakterienkulturen) zur Diagnosestellung. Die Betrachtung der Iris hingegen eignet sich vor allem zur Diagnose von Augenerkrankungen. Hauterkrankungen und deren Ursachen lassen sich daraus kaum ersehen.
Da die Urtikaria meist leicht und sicher an den Hauterscheinungen zu diagnostizieren ist, ist anzunehmen, daß eine Urtikaria bereits von den Hautärzten festgestellt worden wäre. Besonders da keine Quaddeln auftreten, wäre es denkbar, daß es sich um eine andere Hauterkrannkung handelt.
Die Namensbildung der Erkrankung veränderte sich im Laufe der Geschichte mehrmals, orientierte sich jedoch immer an ihrem Erscheinungsbild. Plinius (1. Jahrhundert) stellte das Brennen (urere) in den Vordergrund und nannte sie Uredo. Unter Zedler (1740) errang die Ähnlichkeit der Hautveränderung mit dem Aussehen nach Kontakt mit Brennnesseln (Urtica dioica oder Urtica urens) an Bedeutung und wurde danach Urticatio benannt. Nachdem verschiedene Bezeichnungen, wie Randados (spanisch: Nesseln), Morbus porcellaneus (Weißfärbung) oder Scarlatina urticaria in die Geschichte eingingen, wurde der Name Urticaria 1769 durch William Cullen eingeführt und 1792 durch Frank übernommen.
Nesselbrand ist ein sehr ungewöhnlicher Name, vermutlich ist damit die Nesselsucht gemeint. Sicher kann Ihnen die behandelnde Homöopathin sagen, was sie damit gemeint hat.
Mit besten Grüßen,
Magerl