Anstrengungsurtikaria

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Moderator: USS

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Gast

Beitrag von Gast »

Vorab möchte ich den Betreibern dieser Seite ein großes Lob und Dank aussprechen. Als Betroffener hat man hier die Gelegenheit sich wirklich umfaßend zu informieren. Nun zu meinem Anliegen: Meine Freundin leidet an einer chronischen Anstrengungsurtikaria. Anfangs nur selten treten seit rund einem Jahr die Symptome immer stärker auf. Auch das Gesicht und beunruhigender Weise die Zunge schwellen an. Das war früher nicht so. Seit einer Antibiotikatherapie sind die Qaddeln zwar kleiner, aber noch nicht weg. Die Symptome im Gesicht haben sich nicht verändert. Nun hat ihr ihr Arzt zwei Monate lang Telfast verordnet. Er meint die Urtikaria verschwindet dann vielleicht.
Ist das wirklich realistisch?
Meine zweite Frage wäre, ob es irgend ein schnell wirkendes Medikament gibt (Kortison, Antihistaminika) das man bei Schwellungen der Zunge anwenden kann, quasi ein Notfallmedikament und wie schnell so ein Medikament wirkt.
Ich bedanke mich gleich jetzt für die Antworten des Ärzteteams und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Harald aus Wien
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Harald,
vielen Dank für Ihre lobenden Worte. Seit wenigen Tagen können Sie sich noch umfassender informieren: Ein ausführlicher Beitrag zur cholinergischen Urtikaria (oft auch als Anstrengungsurtikaria bezeichnet oder diagnostiziert) wurde ins Netz gestellt. Sicher interessieren Sie sich dafür: http://www.urtikaria.net/new/cholinergische_start.htm
Eine Urtikaria verschwindet in der Regel irgendwann, das ist richtig. Eine cholinergische Urtikaria dauert im Schnitt mehrere Jahre. Antihistaminika haben jedoch keinen Einfluß auf die Krankheitsdauer. Sie wirken nach jetzigem Wissensstand rein symptomatisch und weder verkürzen oder verlängern sie die Dauer der Erkrankung.
Ihre zweite Frage war die Notfallmedizin: Als Notfallmedikation haben sich zum Beispiel Celestamine® N 0,5 liquidum und Tavegil® Tbl. bewährt. Diese oder ähnliche Präparate wird Ihr Haus-/Hautarzt Ihrer Freundin sicher verschreiben.
Mit besten Grüßen,
Magerl
Gast

Beitrag von Gast »

Herzlichen dank für Ihre schnelle Antwort. Der Artikel ist sehr interessant. Es verunsichert mich aber, dass die Quaddeln bei der ChU eher klein sein sollen. Früher waren sie nämlich eher groß, jedenfalls größer als Stecknadelköpfe. Beunruhigend ist das deshalb, weil bei der ähnlichen Anaphylaxie häufig lebensbedrohliche Reaktionen auftreten können. Allerdings wurden die Quaddeln auch schon durch ein heißes Bad ausgelöst. Was sollen wir also tun? Verhindert Telfast solche Reaktionen?
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