Histaminüberschuss

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Moderator: USS

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Marco

Histaminüberschuss

Beitrag von Marco »

hallo zusammen, ich hätte eine frage:

habe einen allergietest machen lassen und es hat sich herausgestellt das ich einen histaminüberschuss habe.

was kann man dagegen tun???

danke für jeden hilfreichen beitrag...

liebe grüße Marco
Chrissy
Beiträge: 67
Registriert: 31 Jan 2005, 14:42
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Beitrag von Chrissy »

hallo, ich weiß nicht ob das stimmt, aber ausprobieren kann mans ja: das vitamin c und viamin b histamin im körper abbaut. ich nehms und mir gehts ein bisschen besser (kann auch andere ursachen haben).
viel glück ;-)
chrissy
michael_mg
Beiträge: 99
Registriert: 04 Jan 2004, 16:16
Wohnort: Mönchengladbach

Beitrag von michael_mg »

Hallo Marco,

ich hatte die Infos zwar schon mal im Forum geschrieben, aber damit die mal wieder nach oben kommen, hier einige Hinweise zur Histaminintoleranz.
Ursächlich beruht der erhöhte Histaminspiegel auf vermehrter Histaminaufnahme/-produktion und/oder einem verminderten Histaminabbau. Das mit der Nahrung zugeführte Histamin wird im Darm durch ein Enzym, die Diaminoxidase (DAO), abgebaut. Ein weiteres Enzym, welches für den Histaminabbau zuständig ist, findet sich in der Leber (Histaminmethyltransferase). Zum Erscheinungsbild der enteralen Histaminose kommt es, wenn eine größere Menge Histamin in das Blut gelangt. Risikofaktoren der Histaminose sind Magen-Darm-Erkrankungen, eine verlangsamte Verdauung, Lebererkrankungen, allergische Grunderkrankungen, bei denen erhöhte Histaminspiegel im Blut gefunden werden (Heu schnupfen, atopische Dermatitis, allergisches Asthma), Urtikaria (Nesselsucht), Mastozytose, Alkoholkonsum und bestimmte Medikamente.

Quelle: http://www.psoriasis-schulz-uwe.de/Hist ... inose.html
Und dazu kommt:
In eigenen Studien konnten wir feststellen, daß in den meisten Fällen der Histamin-Intoleranz auch ein Vitamin-B6-Mangel vorliegt. Vitamin B6 ist ein Co-Enzym für die Diaminoxidase, so daß sich auch hier ein therapeutischer Ansatz ergibt. Liegt ein Vitamin-B6-Mangel vor, so ist die Substitution - 1/2 mg pro kg Körpergewicht pro Tag - durch zwei bis drei Wochen sinnvoll. Nach unseren Erfahrungen bringt aber bereits das strikte Einhalten einer histaminfreien Diät eine Normalisierung des Histamin-Spiegels, so daß dieser Diät - ganz im Gegensatz zu üblichen Diäten - ein enormer Stellenwert zukommt.

Univ. Doz. Dr. med. Reinhart Jarisch arbeitet am Florisdorfer Allergiezentrum der Stadt Wien
Quelle: «Fortschritte der Allergologie, Immunologie und Dermatologie» 1997. Vortrag vom 13. September.
Und weiter gehts:
Bei betroffenen Personen liegt entweder ein Mangel des histaminabbauenden Enzyms (der Diaminoxidase = DAO) oder aber eine verminderte Aktivität dieses Enzyms vor. Dies führt dann zu erhöhten Plasmahistaminspiegeln. Eine Verstärkung der Histaminbelastung entsteht dann, wenn gleichzeitig eine "echte" Allergie vorliegt und deshalb stets erhöhte Plasmahistaminspiegel zu erwarten sind, bei entzündlichen Darmerkrankungen oder aber bei Enzymhemmung durch Alkoholgenuß, verschiedene Medikamente und anderen Biogenen Aminen. Die Symptome ähneln ganz denen von allergischen Reaktionen, was daran liegt, dass Histamin bei allergischen Prozessen vom Körper selbst produziert und ausgeschüttet wird. Histaminbedingte Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten unterscheiden sich jedoch von einer "echten" Allergie dadurch , dass sie weder im Blut-, noch im Hauttest nachzuweisen sind.
Mit diesen Hinweisen solltest Du erst einmal weiter kommen.
Mir hat die Umstellung der Ernährung sofort geholfen (s.a. meinen Beitrag: Erfahrungsbericht / Druckurtikaria).

Du findest weitere und die o.a. Informationen, wenn Du hier in der Suche oder in der Google-Suchmaschine folgendes eingibst:

Diaminoxidase Urtikaria

Histaminintoleranz Diaminoxidase

oder

Diaminoxidase "Vitamin B6"

Bitte Vitamin B6 mit Gänsefüßchen, damit es als ein Wort gesucht wird.

Ich persönlich nehme täglich eine Tablette Vitamin B6 (von Ratiopharm). Damit geht es mir deutlich besser.

Ich hoffe, die Infos helfen Dir weiter.

Viele Grüße

Michael
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Marco,
durch einen Allergietest im herkömmlichen Sinn läßt sich kein Histaminüberschuß feststellen. Vielleicht handelt es sich hier um ein Mißverständnis. Histamin kann im Körper von Mastzellen ausgeschüttet werden und in der Haut zu Quaddeln führen. Hier liegt aber kein Überschuß vor, sondern eben eine fehlgesteuerte Ausschüttung. Zum anderen kann Histamin mit der Nahrung aufgenommen werden, und durch ein Übermaß an aufgenommenem Histamin und/oder einem Mangel an einem Histamin-abbauenden Enzym in den Körper (und auch in die Haut) gelangen. Dazu hat michael_mg bereits geschrieben.
Mit besten Grüßen,
Magerl
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