Urtikaria seit Infekt vor 3 Jahren (chron.- rezidivierend)

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Moderator: USS

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Max

Urtikaria seit Infekt vor 3 Jahren (chron.- rezidivierend)

Beitrag von Max »

Hallo!

Ich habe meine Frage versehentlich schon in einem anderen Unterforum gepostet (Meinungsaustausch), möchte sie aber an dieser Stelle nochmal loswerden:
Ich habe ein großes Problem mit Schwellungen, vor allem unter den Füßen und im Gesichtsbereich (Lippen).
Ich hatte vor etwa 3 Jahren einen sehr starken grippalen Infekt mit entzündlicher Beteiligung des Rachenraumes und bekam zeitgleich Schwellungen unter den Füßen und an den Handgelenken. Ich nahm sofort Antibiotika und die Schwellungen gingen nach etwa 1 Tag zurück.
Sie kommen aber seitdem immer wieder an verschiedenen Stellen. Besonders unangenehm sind sie natürlich im Gesichtsbereich (Lippen)
Sie treten immer bei erneuten Infekten auf (egal welcher Art, Virusgrippe oder Magen-/Darm)) und in Stresssituationen, aber auch in unregelmäßigen Abständen einfach so.
Anti- Streptolysin ist negativ. Ebenso alle Parameter, die auf Entzündungen hindeuten, C1 Esterase-Inibitor Mangel liegt auch nicht vor.
Die Ödeme beeinträchtigen sehr stark meinen Alltag und ich möchte sie endlich loswerden. Welche diagnostischen Mittel sollte ich noch in Betracht ziehen?

Vielen Dank!

Max
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Max,
Schwellungen unter den Füßen lassen an eine Druckurtikaria denken. Dabei kommt es meist verzögert zu Schwellungen (seltener zu Quaddeln) an Stellen, an denen Druck (nicht Reiben oder Kratzen!) ausgeübt wurde.
Schwellungen an den Lippen sind meist spontan (ohne vorhergehende Einwirkungen vor Ort) und werden, wenn kein C1-Esterase-Inhibitor-Mangel vorliegt, rezidivierende Angioödeme genannt.
Beide Erkrankungen sind leider relativ schwer zu diagnostizieren und auch zu therapieren. Bei diesen Erkrankungen sollte strikt auf die Einnahme von Schmerzmitteln (nicht steroidale Antirheumatika) und Blutdrucksenkern (ACE-Hemmer und AngiotensinII-Antagonisten) verzichtet werden. Ein Tagebuch kann oft weitere mögliche Auslöser identifizieren. Eine gründliche Focussuche nach Infektherden kann sinnvoll sein.
Mit besten Grüßen,
Magerl
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