Chronische Urtikaria

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Moderator: USS

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Kaefer
Beiträge: 2
Registriert: 05 Mai 2005, 08:54

Chronische Urtikaria

Beitrag von Kaefer »

Hallo,

ich leide seit September 2004 an einer chronischen Urtikaria. Es kam ganz plötzlich. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Habe schon folgende Untersuchungen ohne Ergebnis absolviert:

-Darmsanierung
-Leberentgiftung
-entsprechende Diät
-Allergietest
-Blutuntersuchung
-Stuhluntersuchung
-Hormonspiegel
-homöopathische Behandlung

Meine Werte sind immer ganz toll und ohne Befund. Das ist auf einer Seite ganz toll, aber frustrierend, dass die Ursache nicht gefunden wird. Ich nehme jetzt morgens und abends eine Telfast 180mg und abends noch zwei Löffel Aerius-Saft. Das hat mir in den letzten zwei Wochen auch sehr gut geholfen, aber seit einer Woche habe ich wieder Beschwerden. Von roten Punkten bis hin zu großflächigen Schwellungen, die ganz schrecklich jucken tritt alles auf. Die Quaddeln hatte ich schon überall bis auf den Bauch und am Rücken nur ganz wenig. Jetzt habe ich in den letzten zwei Tagen zusätzlich noch eine Kortison-Tablette (PredniH)genommen und trotzdem treten die Sypmtome auf. Ich kann mir das langsam nicht mehr erklären. Ich muß dazu sagen, dass ich von der Charité in Berlin betreut werde. Ich soll die Telfast und den Saft jetzt ein halbes Jahr nehmen und dann langsam absetzen. Mein Problem ist, dass ich permanent sehr schlapp und lustlos bin und ich denke, dass es an den Medikamenten liegt. Gibt es keine weiteren Untersuchungen, die die Ursache erforschen lassen? In den letzten Tagen habe ich gemerkt, dass Druckstellen auf meiner Haut nur sehr langsam verschwinden und dabei die Symptome auftreten und auch bei Anstrengung konnte ich das gleiche feststellen. Ich habe auch seit zwei Jahren Lactose-Intoleranz. Damit komme ich jetzt ganz gut zurecht, weil ich Alternativen gefunden habe. Gibt es noch weitere Untersuchungen, die mir helfen könnten? Ich glaube, es kann hier jeder verstehen, dass ich damit psychisch sehr belastet bin. Könnte mir eine Kur vielleicht helfen? Nun, genug gejammert.
Ich bin für jede Antwort dankbar.
Gruß Dani
Dr. Marcus Maurer
Facharzt
Beiträge: 59
Registriert: 12 Nov 2001, 00:00

Beitrag von Dr. Marcus Maurer »

Liebe Dani/Kaefer,
wenn eine Urtikaria wie bei Ihnen über eine längere Zeit starke Beschwerden verursacht, dann ist zu einer Suche nach den Ursachen zu raten. Hierbei gehen unterschiedliche Krankenhäuser und Ärzte auf verschiedene Weise vor. In Mainz und an der Charite kommt ein kombiniertes Programm (3 Wochen zuhause, 1 Woche Krankenhaus) zum Einsatz. Die Aufklärungsquote dieses Programms ist 90%, bei 9 von 10 Patienten wird also die Ursache entdeckt. Leider ist die Quote nach wie vor nicht 100% und nicht bei allen Patienten, bei denen eine Ursache gefunden wird, kann diese dann auch beseitigt werden. Tortzdem ist dieses Programm, das mittlerweile von mehreren Krankenhäusern angeboten wird, das beste das wir kennen. Wenn Sie bisher nicht an diesem Programm teilgenommen haben, lohnt es sich darüber einmal mit einem der Krankenhäuser die das anbieten zu reden.

Selbst wenn die Ursache Ihrer Urtikaria nicht gefunden werden kann (gehen wir einmal vom schlimmsten Fall aus), dann ist das trotzdem kein Grund, die Beschwerden hinzunehmen und auszuhalten. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten das Jucken und die Quaddeln in den Griff zu bekommen. Wenn Ihre jetzige Behandlung nicht ausreichend ist, dann sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, damit die Therapie verbessert werden kann. Die Urtikaria ist eine sehr wechselhafte Erkrankung und die Behandlung muss sich an dem orientieren was die Urtikaria vorgibt, immer nach dem Motto so viel wie nötig, so wenig wie möglich...

Nun zu ihrem letzten Punkt, die psychische Belastung durch die Urtikaria.
Dass die Urtikaria einem den letzten Nerv rauben kann, weiß jeder, der auf diesen Seiten unterwegs ist... Wir halten es für ausgesprochen wichtig, damit offen und aktiv umzugehen. 1.) Geben sie sich nicht mit einer Behandlung zufrieden, die Ihre Urtikariabeschwerden nicht ganz oder zumindest ausreichend unterdrückt. 2.) Nehmen Sie die Hilfe von Experten in Anspruch, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Urtikaria Ihr Leben verändert (oder verändert hat). Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, einschließlich einiger Techniken die man selbst erlernen und anwenden kann, mit deren Hilfe sich die psychische Belastung in den Gruiff bekommen lässt.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und eine rasche Besserung,
Marcus Maurer für die USS Berlin


ich leide seit September 2004 an einer chronischen Urtikaria. Es kam ganz plötzlich. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Habe schon folgende Untersuchungen ohne Ergebnis absolviert:

-Darmsanierung
-Leberentgiftung
-entsprechende Diät
-Allergietest
-Blutuntersuchung
-Stuhluntersuchung
-Hormonspiegel
-homöopathische Behandlung

Meine Werte sind immer ganz toll und ohne Befund. Das ist auf einer Seite ganz toll, aber frustrierend, dass die Ursache nicht gefunden wird. Ich nehme jetzt morgens und abends eine Telfast 180mg und abends noch zwei Löffel Aerius-Saft. Das hat mir in den letzten zwei Wochen auch sehr gut geholfen, aber seit einer Woche habe ich wieder Beschwerden. Von roten Punkten bis hin zu großflächigen Schwellungen, die ganz schrecklich jucken tritt alles auf. Die Quaddeln hatte ich schon überall bis auf den Bauch und am Rücken nur ganz wenig. Jetzt habe ich in den letzten zwei Tagen zusätzlich noch eine Kortison-Tablette (PredniH)genommen und trotzdem treten die Sypmtome auf. Ich kann mir das langsam nicht mehr erklären. Ich muß dazu sagen, dass ich von der Charité in Berlin betreut werde. Ich soll die Telfast und den Saft jetzt ein halbes Jahr nehmen und dann langsam absetzen. Mein Problem ist, dass ich permanent sehr schlapp und lustlos bin und ich denke, dass es an den Medikamenten liegt. Gibt es keine weiteren Untersuchungen, die die Ursache erforschen lassen? In den letzten Tagen habe ich gemerkt, dass Druckstellen auf meiner Haut nur sehr langsam verschwinden und dabei die Symptome auftreten und auch bei Anstrengung konnte ich das gleiche feststellen. Ich habe auch seit zwei Jahren Lactose-Intoleranz. Damit komme ich jetzt ganz gut zurecht, weil ich Alternativen gefunden habe. Gibt es noch weitere Untersuchungen, die mir helfen könnten? Ich glaube, es kann hier jeder verstehen, dass ich damit psychisch sehr belastet bin. Könnte mir eine Kur vielleicht helfen? Nun, genug gejammert.
Ich bin für jede Antwort dankbar.
Gruß Dani
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