Mandelentferung und chron. Schilddrüsenentzündung

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Moderator: USS

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Sherlock
Beiträge: 4
Registriert: 09 Dez 2004, 19:28
Wohnort: Paderborn

Mandelentferung und chron. Schilddrüsenentzündung

Beitrag von Sherlock »

Sehr geehrter Herr Dr. Magerl,

im Klinikaufenthalt wurde eine chronische Mandelentzündung und eine Hashimoto-Thyreoiditis festgestellt.

Die Mandeln habe ich mir vor ca. 2 Monaten entfernen lassen. Die Beschwerden wurden seitdem nur schlimmer anstatt besser.
Ich vermute, aufgrund des durch die OP geschwächten Immunsystems.
Mein HNO Arzt meinte, dass eine Besserung später noch eintreten könnte. Besteht die Möglichkeit, oder hätte dies längst passieren müssen?

Bzgl. der Schilddrüsenentzündung bin ich seit 2 Wochen in Behandlung.
Ich habe eine leichte Überfunktion und nehme täglich 1x das Mittel Thyronajod ein. Es ist minimal besser geworden seitdem.
Ich habe seit 2 Wochen weniger Gesichtschwellungen, aber nach wie vor täglich schlimme Quaddeln. Mein Hausarzt meinte, die Wirkung tritt erst nach 6 Wochen ein.
Können sie dies bestätigen? Oder sind Sie der Meinung, falls die Schilddrüsenerkrankung die Ursache wäre, müsste ich jetzt schon mehr Besserung verspüren? Vielleicht ist es ja auch das falsche Medikament.
Ich will die Hoffnung nicht aufgeben. Was können Sie mir raten?

Danke für Ihre Hilfe

Mfg
Sherlock
maryan
Beiträge: 25
Registriert: 20 Mär 2003, 21:19
Wohnort: NRW

Beitrag von maryan »

Hallo sherlock,
ich bin zwar nicht Dr. Magerl, aber bin ebenso betroffen. Also meine Urtikaria ist verschwunden, seit ich meine Schilddrüse gut eingestellt bekommen habe. Aber bitte informier dich mal im Schilddrüsenforum. Wenn du wirklich Hashi hast ist das Medikament nicht richtig für dich.
Jod soll den immunprozess anheizen und das sollte man grad bei Hashi vermeiden.
Thyranojod ist nicht gut für dich. Geh mal hier schauen
http://www.ht-mb.de/forum/forumdisplay.php?f=4. Wenn du gut eingestellt bist , gehts dir sicher besser.
Lies mal meine Geschichte.
Gute Besserung wünscht dir maryan
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Maryan,

vielen lieben Dank für Deine Antwort. Ich werde das auf jeden Fall sofort mit meinem Arzt abklären bzw. das Medikament wechseln und hoffe, dann endlich von dieser Qual befreit zu sein.

Viele Grüsse
Sherlock
maryan
Beiträge: 25
Registriert: 20 Mär 2003, 21:19
Wohnort: NRW

Beitrag von maryan »

Hallo Sherlock,
freut mich wenn ich dir helfen konnte, im Hashi- Forum kannst du auch alle Fragen bzgl. SD stellen, dort wird dir gern geholfen. Noch was, es wäre gut wenn du auf Jod auch verzichtest im normalen Leben.
Jod ist kontraindiziert bei hashi, wirst du zwar nicht vermeiden können, ganz drauf zu verzichten aber man kann ja drauf achten etwas indem man normales Salz verwendet ect. Aber du wirst Geduld haben müssen, das ist das wichtigste und einen guten Arzt. Sollte dein Arzt uneinsichtig sein, geh bitte unbedingt zu einem der sich mit Hashi auskennt.
Poste mal deine Werte im SD Forum, soweit du sie hast, wenn du sie nicht hast, lass sie dir in Kopie geben, ist dein Recht als Patient, dann können die Experten dir was raten. mfg. maryan
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo maryan,

weisst Du zufällig, ob Jod bei Hashi grundsätzlich falsch ist?
Oder nur bei einer Überfunktion, wie ich sie habe?

Die Werte weiss ich leider nicht mehr genau. Mit der Kopie ist ein guter Tip.

Nochmals vielen Dank

Grüsse
sherlock
maryan
Beiträge: 25
Registriert: 20 Mär 2003, 21:19
Wohnort: NRW

Beitrag von maryan »

Hallo Sherlok,
man sollte als Hashikranker Jod meiden, weil es das Immunsystem anheizt und somit die schilddrüsenentzündung verschlimmern kann, da Hashi eine Autoimmunerkrankung ist. Du mußt dir das so vorstellen, dein immunsystem bekämpft deine eigene Schilddrüse. am besten du gehst mal ins Forum da wirst du begreifen, was in deinem Körper passiert. Du weißt sicher das Hashi nicht mehr weggeht, aber man kann gut eingestellt ganz gut zurecht kommen. Bitte lies dir das da mal durch und stelle alle Fragen die du hast , am besten aber mit deinen Werten, sonst kann man dir nicht raten. also bis denne maryan
maryan
Beiträge: 25
Registriert: 20 Mär 2003, 21:19
Wohnort: NRW

Beitrag von maryan »

hatte grad nochmal deine Postings gelesen, schon komisch wie sehr sich die Bilder manchmal gleichen. Ich mußte auch in die Notaufnahme ins krankenhaus, weil meine Zunge anschwoll und wurde auf den kopf gestellt. Ich bekam täglich 250 mg Cortison und Fenistil und bin jeden morgen mit einem total geschwollenen Gesicht ( Quinkeödeme) erwacht und voller Quaddeln. Die Ärzte haben sich erschrocken und waren hilflos und ich wurde dann in eine hautklinik verlegt. Was hast du für eine Urtikaria? bei mir war es die Druckurtikaria.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Maryan,

bei mir ist es autoimmun, wärme und Druckutikaria. Ich kann mir vorstellen, dass es noch mehr gibt, was die Ärtze nur noch nicht so richtig festgestellt haben. Ich bin von meinen bisherigen Ärzten auf jeden Fall total enttäuscht. Manchmal glaub ich, ich bin besser informiert, als sie selbst.

LB
Sherlock
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
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Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Sherlock,
es ist oft so, daß eine Urtikaria noch ein Weilchen braucht, bis sie nach der Behebung der Ursache vollends verschwindet. In Bezug auf die Mandeln sind 2 Monate schon relativ lang, möglicherweise waren die entzündeten Mandeln eben nicht die Ursache (das weiss man leider immer erst hinterher).
Auch bei der Hashimoto bringt eine Behandlung nicht unverzüglich Besserung. Es müssen relativ komplizierte hormonelle Regelkreise wieder ins Lot kommen.
Thyronajod wird bei Hashimoto selten gegeben, vielleicht fragen Sie nochmal nach. Allerding kommt es bei Hashimoto auch eher zu einer Unterfunktion, nicht zu einer Überfunktion, wie Sie schreiben.
Mit besten Grüßen,
Magerl
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