Skeptisch gegenüber Krankenhausaufenthalt

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Moderator: USS

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wolli58

Skeptisch gegenüber Krankenhausaufenthalt

Beitrag von wolli58 »

Hallo,

ich leide seit Dezember 2004 an chronischer Urtikaria. Hab auch alle Untersuchungen über mich ergehen lassen (Blut-, Stuhluntersuchungen, HNO, Zahnarzt etc). Die 42 "gängigsten" Nahrungsmittel wurden getestet, nichts. Ich könnte alles essen, sagt mein Allergologe.

Ich habe jeden Tag Ausschlag, mal mehr, mal weniger, teilweise schwellen die Lippen an und die Augen und Gesichtsteile werden dick. Man vermutet jeden Tag aufs Neue irgendwas... doch Weizen, doch vielleicht Milch? Oder die Stoffe, mit denen ich als Zahntechniker zu tun habe.

Mein Allergologe meinte nun, entweder eine 14tägige Diät, besehend aus Reis und Kartoffeln oder ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus. Ich hab mich jetzt fürs Krankenhaus entschieden. Bin aber skeptisch, da ich meine, man könnte mich als Versuchsobjekt nutzen.

Hat jemand Erfahrungen mit einem Krankenhausaufenthalt bez. Urtikaria gemacht und was für Tests werden überhaupt gemacht oder welche Untersuchungen, die man ambulant nicht machen könnte? Bin ratlos und wäre über Antworten dankbar.

Viele Grüße an alle
Wolfgang
HeikeB

Beitrag von HeikeB »

Hallo Wolfgang

ich habe schon zwei Aufenthalte hinter mir es werden alle typischen Untersuchungen wie Magenspiegelung uns solche Sachen gemacht finden sie nichts stehst Du da wie vorher aber es ist immer eine kleine Chance vieleicht den Auslöser zu finden.Ich bin jetzt nach zehn Jahren an der vÜberlegung mich an die Uniklinik in Mainz zu wenden und hoffe das sie mir helfen können.
Gruß Heike
wolli58

Krankenhausaufenthalt abgebrochen

Beitrag von wolli58 »

Hallo zusammen,

ich habe nach fünf Tagen den Aufenthalt im Krankenhaus abgebrochen. Sie haben alle denkbaren Untersuchungen durchgeführt und dabei habe ich fünf Tage nur Kartoffeln und Reis (geschmack- und freudlos :( ) zu mir genommen. Es ging mir von Tag zu Tag schlechter, so schlecht ging es mir noch niemals zuvor.

Ich lag mit drei weiteren Patienten auf dem Zimmer (Kassenpatient sein ist soooo schwer!) Ich bekam trotz Kortison schlimmen Pustelausschlag und mir gings richtig elend. Die Untersuchungen haben nichts ergeben: alle Werte in bester Ordnung. Die Auswertung des Atemtests steht noch aus (dadurch kann man erkennen, ob ich evtl. Magenprobleme habe).

Als ich zu Hause war, habe ich erst mal alles gegessen, worauf ich Hunger hatte und wir sind ein paar Tage zur Nordsee hochgefahren. Was soll ich sagen: ich habe fast keine Pusteln mehr. Es geht mir richtig gut.

Ich denke, dass immer wieder auch das Seelische eine ziemlich starke Rolle spielt. Je nachdem, ob man angespannt oder entspannt ist, so wirkt sich die Pustelei auch auf den Körper aus.
Ich versuch wirklich, mein Leben in vielen Bereichen positiver zu sehen und die Urtikaria nicht zum Hauptthema zu machen. So eine Krankheit darf uns doch nicht in den Griff kriegen.

In diesem Sinne: Seele mal baumeln lassen und positiv denken!
Liebe Grüße an alle
Wolfgang :wink:
Dr. W. Syska
Arzt
Beiträge: 45
Registriert: 10 Aug 2005, 17:05

Beitrag von Dr. W. Syska »

Hallo Wolfgang!
Tut mir leid für Sie, dass sie so schlechte Erfahrungen mit Ihrem stationären Aufenthalt gemacht haben. Der stationäre Aufenthalt ist allerdings wirklich nötig, um eine lückenlose Durchuntersuchung zu gestalten. Zu einer solchen Durchuntersuchung sollten nämlich auch Provokationstestungen mit Stoffen durchgeführt werden, die Ihre Symptome potentiell verschlimmern können. Aus diesem Grunde müssen Sie überwacht werden. Zusätzlich muss man erwähnen, dass es nicht unüblich ist, dass es Ihnen während des stationären Aufenthaltes schlechter geht. Sie müssen sich nämlich vor Augen halten, dass dies ein rein diagnostischer Aufenthalt ist, dass heisst es wird keinerlei Therapie durchgeführt. Zudem sind während dieser Zeit Antihistaminika leider verboten, da sie die Ergebnisse mancher Testungen verändern.
In der Urtikaria Sprechstunde in Berlin sind wir von einer reinen Kartoffel-Reis-Diät abgekommen. Vielmehr empfehlen wir eine sogenannte pseudoallergenarme Diät. Pseudoallergene sind Substanzen wie Farbstoffe, Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, etc. und sind ganz häufig der Auslöser einer chronischen Urtikaria. Wenn man auf alle bekannten Auslöser ein Auge werfen will, kommt man also nicht um eine spezielle Diät herum.

Also, nicht aufgeben,
Mit freundlichen Grüßen,
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