Kälteurtikaria bei Kleinkind

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Moderator: USS

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Grinzekatze
Beiträge: 5
Registriert: 07 Jul 2005, 08:11
Wohnort: Rhein-Pfalz-Kreis

Kälteurtikaria bei Kleinkind

Beitrag von Grinzekatze »

Hallo,
bei meiner Tochter, 2 3/4 Jahre alt, wurde die Verdachtsdiagnose gestellt. :(
Zuerst beim Hautarzt und gestern in Uniklinik Heidelberg.
Es fing im letzten Herbst bei ihr damit an das bei Kälte in Verbindung mit Wind ihr Gesichtchen und die Hände anschwollen und Nesseln auf der Haut erschienen. Dachten zuerst das kam von der extremen Kälte
Das nächste Mal trat dieses Hautbild jedoch im Mai nach einer Fahrradtour auf auch wieder mit extremen Anschwellen der Haut durch das meine Tochter richtig entstellt wurde.
Und nun im Sommer nach dem ersten Genuss im Planschbecken war der ganze Rumpf übersäht mit Nesseln. Bin richtig erschrocken. :o
Unser Hautarzt hat uns nun gewarnt vor einem Sprung ins kalte Wasser/Seewasser da das richtig gefährlich für sie werden könnte.
Wird wohl schwierig werden bei unserem kleinen Temperamentsbündel
Auch meinte er das diese Allergie bei Kindern in diesem Alter sehr selten vorkäme.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir weiterhelfen? Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus?Was kann ihr helfen?Sollte man Blutuntersuchungen machen lassen?Was ist mit dem TEMPTEST? Hat sie dies nun für den Rest ihres Lebens? Wer hat schon positive Erfahrungen mit einem Homeopathen gemacht?Gibt es in unserem Raum einen Hautarzt der diese speziellen Untersuchungen zur Diagnose stellen kann außer die Uniklinik(Da muss man Stunden mit Warten verbringen und das mit Kleinkind :-? )
Bin über jede Info erfreut. 8)
Dr. F. Siebenhaar
Fachärztin
Beiträge: 258
Registriert: 13 Feb 2003, 10:28
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. F. Siebenhaar »

Hallo,
zunächst einmal sollten sie auf ihren Hautarzt hören, eine Kälturtikaria kann tatsächlich gefährlich werden, da ein langandauernder und großflächiger Kontakt der Haut mit Kälte, wie etwa beim Baden im kalten Wasser, zu einer Art allergischem Schock führen kann.
Die Kälteurtikaria ist in der Tat bei Kleinkindern nicht häufig, aber auch nicht ungewöhnlich. Über die Ursachen einer Kälteurtikaria ist insgesamt wenig bekannt, jedoch sollten gerade bei Kindern Infekte ausgeschlossen (Atemwege, Magen-Darm-Trakt) und falls vorhanden behandelt werden. Auch wenn kein Infekt gefunden wird, kann eine antibiotische Therapie wirksam sein. Eine Kälteurtikaria behält man nicht sein ganzes Leben, jedoch kann die Dauer der Erkrankung nicht vorhergesagt werden. TempTest ist ein Gerät, das es ermöglicht die genaue Schwellentemperatur, ab der die Beschwerden auftreten zu ermitteln. Das hilft bei der Einschätzung der Schwere und des Erfolges von durchgeführten Therapien. Zur Zeit stehen diese Geräte jedoch nur den Urtikaria-Sprechstunden in Mainz und Berlin zur Verfügung. Es ist ratsam, sich an ein spezialisiertes Urtikaria-Zentrum zu wenden, da meist nur dort eine umfassende Ursachensuche und -abklärung von Urtikariaerkrankungen erfolgen kann.
Grundsätzlich sollten sie sich ausführlich über die möglichen Gefahren, Notfallvorkehrungen und symptombezogenen Behandlungsverfahren von einem Experten beraten lassen.

Mit freundlichen Grüßen
F. Siebenhaar
USS Berlin
Grinzekatze
Beiträge: 5
Registriert: 07 Jul 2005, 08:11
Wohnort: Rhein-Pfalz-Kreis

Beitrag von Grinzekatze »

Hallo,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Habe heute gleich einen Termin für meine Tochter in Mainz vereinbart und hoffe da richtig aufgeklärt zu werden und das man meiner Tochter helfen kann :D
Grüße Grinzekatze

[b[/b]
Magdalena

Beitrag von Magdalena »

Hallo,
meine Antwort wird Ihnen nicht sehr weiterhelfen, soll aber zeigen, dass es anderen auch so geht.
Auch unsere Tochter (2,5 Jahre) leidet seit nunmehr über einem Jahr an der Kälteurtikaria. Sie trat erstmals im Mai 2004 auf. Leider reagiert sie häufig auch schon bei 18° C, insbesondere wenn draußen noch hohe Luftfeuchtigkeit herrscht :cry: .
Die Diagnose wurde bei uns in der Uniklinik Tübingen gestellt und seitdem habe ich zumindest schulmedizinisch alle möglichen Ärzte konsultiert (Uniklinik Mainz noch nicht). Es wurde eine Blutuntersuchung gemacht und auch entsprechende Stuhlgangproben untersucht. Ergebnis: nichts! Wir wurden regelrecht im Stich gelassen mit dem Hinweis, eine Ursache ließe sich ohnehin nicht finden. Unsere Tochter bekommt seit September 2004 Cetirizin-Saft, damit sie wenigstens halbwegs unbeschwert leben kann.
Ende Juli haben wir nun den ersten Termin bei einer Heilpraktikerin. Da hoffe ich sehr auf Hilfe. Was halten Sie davon, wenn wir uns privat mailen und austauchen? Würde mich sehr freuen. Ich habe im Internet schon rauf und runter gelesen. Offensichtlich gibt es tatsächlich nicht viele Kleinkinder mit dieser verflixten Fehlregulierung/Erkrankung.
Liebe Grüße und Ihnen und der Kleinen alles Gute!
Magdalena
Grinzekatze
Beiträge: 5
Registriert: 07 Jul 2005, 08:11
Wohnort: Rhein-Pfalz-Kreis

Kälteurtikaria bei kleinkind

Beitrag von Grinzekatze »

Hallo Magdalena,
selbstverständlich können wir uns auch privat mailen :lol:
Bitte ihre Emailadresse schreiben oder hier registrieren (Dann geht das auch ohne das das alle sehen können)
Ihre Tochter ist mit der Urtikaria weitaus schlimmer betroffen als meine-da haben wir anscheinend noch etwas Glück im Unglück.
Wir hatten schon heute einen Termin in der Uniklinik in Mainz in der Spezialsprechstunde Urtikaria (Empfehlung Dr. Siebenhaar-vielen Dank nochmals)und wurden dort richtig gut aufgeklärt
durch Frau Dr. Staubach :D
Wir haben uns sehr gut aufgehoben gefühlt.Alle waren durchweg super nett,hatten ein fast 1 stündiges Aufklärungsgespräch und keine 0-8-15 Aufklärung
Nun werden umfangreiche Untersuchungen mit Tochter gemacht (Blutuntersuchungen,Stuhluntersuchungen,HNO Arzt zum Ausschluss irgendwelcher Infekte etc.)
Was uns besonders nahe gelegt wurde das die Kleine, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind, nicht ins kalte Wasser (Baggersee,Planschbecken etc.) soll da dies wirklich gefährlich werden könnte für sie (Kälteschock mit Kreislaufversagen).Ebenso verhält sich dies mit kalten Getränken aus dem Kühlschrank und EIS(Anschwellen des Halses möglich).
Wir waren zuerst in der Uniklinik in Heidelberg.Diese Hinweise fehlten da komplett.War der Flopp des Tages.Heidelberg ist nach unserer Erfahrung nicht zu empfehlen :(
Wenn es ihnen irgenwie möglich ist fahren Sie mit ihrer Tochter nach Mainz.Man findet überdies heutzutage selten Ärzte die sich so intensiv mit dem Patienten befassen und aufklären wie wir das heute erlebt haben.
Ein Trost vielleicht noch der mir auch geholfen hat:Die Kälteurtikaria verschwindet auch irgendwann wieder genau so plötzlich wie sie gekommen ist-somit haben es die Kinder Gott sei Dank nicht ihr Leben lang :wink:
Grüße und recht viel beschwerdefreie Zeit für`s Töchterchen
:wink:
Hallo

Beitrag von Hallo »

Hi
Zu deine Fagen:
ich hatte das erstmal Kälte Urti als ich 9 Jahre alt war (heute bin ich 21 und es zwischen zeitlich weg und seit 4 Wochen ist es wieder da).
Ich zwar um einiges älter aber du mußt deiner Tochter klar machen,dass es sehr gefährlich ist, wenn Sie ins kalte Wasser geht. Das ist als Kind nicht immer leicht, aber daran muß Sie sich gewöhnen. Ein Arzt sagte mir, dass es sich mit der Pubertät verlieren kann, was es bei mir zwischendurch auch tat. Aber es kam halt wieder...
Was viele vergessen:
Achte darauf, dass Ihr nie etwas kaltes gespritzt wird (z.B. Impfungen) sondern halte die Kanüle erst 5 min in der Hand, dass es Sie Körpertemperatur hat.
Vielleicht willst mir ja mal schreiben:reichairline@web.de
Gruß Markus
Hallo

Beitrag von Hallo »

Hi
Zu deine Fagen:
ich hatte das erstmal Kälte Urti als ich 9 Jahre alt war (heute bin ich 21 und es zwischen zeitlich weg und seit 4 Wochen ist es wieder da).
Ich zwar um einiges älter aber du mußt deiner Tochter klar machen,dass es sehr gefährlich ist, wenn Sie ins kalte Wasser geht. Das ist als Kind nicht immer leicht, aber daran muß Sie sich gewöhnen. Ein Arzt sagte mir, dass es sich mit der Pubertät verlieren kann, was es bei mir zwischendurch auch tat. Aber es kam halt wieder...
Was viele vergessen:
Achte darauf, dass Ihr nie etwas kaltes gespritzt wird (z.B. Impfungen) sondern halte die Kanüle erst 5 min in der Hand, dass es Sie Körpertemperatur hat.
Vielleicht willst mir ja mal schreiben:reichairline@web.de
Gruß Markus
mone-melone
Beiträge: 4
Registriert: 17 Okt 2012, 13:15

Re: Kälteurtikaria bei Kleinkind

Beitrag von mone-melone »

Hallo Grinzekatze, hallo Magdalena!

Eure Erzählungen könnten auch von mir sein. Meine Tochter ist genauso alt (2,5) und hat die gleichen Probleme. Da es bei euch ja jetzt schon ein paar Jahre zurück liegt wollte ich mal nachfragen ob ihr mittlerweile Hilfe bekommen habt und uns vielleicht Tipps geben könnt!? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!!!

Über Mails von anderen die und Tipps geben können würde ich mich natürlich auch sehr freuen

LG mone-melone

PS: Wir haben einen Termin in Mainz, aber erst Mitte Mai : (
Grinzekatze
Beiträge: 5
Registriert: 07 Jul 2005, 08:11
Wohnort: Rhein-Pfalz-Kreis

Re: Kälteurtikaria bei Kleinkind

Beitrag von Grinzekatze »

Hallo mone-melone,
unsere Tochter ist mittlerweile 10 Jahre alt und hatte Gott sei Dank bis dato keine großen Probleme mehr damit :P .
Bei extremer Kälte bekommt sie zwar immer noch diese erschreckende leicht geschwollene Röte :oops: (Gesicht und Hände) aber ansonsten keine weiteren Symptome.
In den letzten Jahren hatte sie auch 2 OP´S und da haben wir darauf hingewiesen das sie keinerlei kalten Infusionen etc. gespritzt bekommt.In einer Klinik wurde sogar extra für sie der OP-Tisch angewärmt das ja nichts passiert :)
Warum sie die Urtikaria bekommen hatte hat man nicht raus finden können und ich hoffe das es in der Form wie es damals aufgetreten ist nicht wieder kommt. :-?
Ich weis was ihr im Moment durchmacht zumal man durch die Aufklärung der Ärzte erst mal verunsichert ist wegen der Eventualitäten.
Wir hatten die ersten Jahre auch immer das "Notfallmedikament" dabei bzw. im Kindergarten was jedoch zum Glück nie zum Einsatz kam.
Aber ist schon sehr beruhigend zu wissen das man im Notfall was hat8)
Wünsche euch erst mal gute Besserung und hoffe das ihr in Mainz Hilfe bekommt.
LG Sabine mit Moana :wink:
mone-melone
Beiträge: 4
Registriert: 17 Okt 2012, 13:15

Re: Kälteurtikaria bei Kleinkind

Beitrag von mone-melone »

Hallo Sabine,

vielen dank für deine schnelle Antwort! Mich würde interessieren ob deine Tochter nur einen Winter wirklich davon betroffen war? Und ob sie Medikamente genommen hat? Was haben die in Mainz geraten?
Ich bin so hin und her gerissen. Hoffe einerseits auf Hilfe in Mainz, möchte aber mein Kind wenn möglich nicht mit M3dikamenten vollpumpen.

LG Simone
Grinzekatze
Beiträge: 5
Registriert: 07 Jul 2005, 08:11
Wohnort: Rhein-Pfalz-Kreis

Re: Kälteurtikaria bei Kleinkind

Beitrag von Grinzekatze »

Hallo Simone,
nein-Medikamente zur Dauereinnahme hat sie nicht bekommen wie gesagt nur das "Notfallmedikament".
Richtig ausgeheilt würde ich sagen ist es bis heute nicht da Tochter bei Kälte nach wie vor gleich extrem leicht angeschwollene Haut bekommt an den Stellen die der Kälte ausgesetzt sind. :(
Im einzelnen weis ich auch nicht mehr so genau was in Mainz damals gesagt wurde-ist ja auch schon fast 8 Jahre her :roll: das wir dort waren.
Aber wir wurden wie schon berichten ausführlich über die Krankheit aufgeklärt mit Hinweisen was zu tun ist falls es doch mal zu einem Schock kommen sollte(Notfallmedi) :o
Denke ihr seid in Mainz wirklich an der richtigen Stelle,uns hat es damals sehr beruhigt durch die umfangreichen Infos und Abklärungen ob nicht doch eine andere Erkrankung dafür verantwortlich ist.
Wie stark ist eure Tochter denn betroffen?Nesselt sie jeden Tag oder auch nur ab und zu?
LG Sabine
mone-melone
Beiträge: 4
Registriert: 17 Okt 2012, 13:15

Re: Kälteurtikaria bei Kleinkind

Beitrag von mone-melone »

Hallo Sabine,

Lia hat jeden Tag Punkte und wenns schlimm ist auch Pusteln. Wir können kaum noch mit ihr raus und sie möchte auch nicht. Wenn ihr Imunsystem angeschlagen ist wie gerade weil sie erkältet ist reagiert sie noch stärker. Gestern reichte eine kurze Fahrt im kalten Auto und der Aufenthalt im Kühlbereich eines Supermarktes um einen stärkeren Anfall auszulösen. Ich finde es sehr unangenehm weil die Leute kucken als ob man mit einem kranken (ansteckenden?) Kind unterwegs wäre. Am schlimmsten finde ich aber, das wir so extrem eingeschränkt sind. Man kann die Kälte ja nicht komplett vermeiden. Ihr geht es teilweise wenn die Pusteln stärker sind auch nicht gut. Ich finde das kann doch kein Dauerzustand sein. Haben die in Mainz keine Therapie vorgeschlagen? Gibt es nichts was man dagegen machen kann?
Meine Tochter scheint auch eine relativ hohe Schwellentemperatur zu haben ( 15-18grad, schätze ich) .

LG Simone
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