Urtikaria und rheumatisches Fieber

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Moderator: USS

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wilson2001

Urtikaria und rheumatisches Fieber

Beitrag von wilson2001 »

Hallo,

ich leide seit 4 Wochen unter Urtikaria. Die klassischen Medikamente (Telfast etc. helfen nicht). War eine Woche im KH, wo alle klassischen Faktoren ausgeschlossen wurden. Auch die mehrtägige Infusion mit Fenistil hat mir nicht wirklich geholfen. Jeden Morgen nach dem Aufstehen entstehen die Pusteln / Quaddeln.
Die Urtikaria trat auf, als meine Tochter von einem läögeren KH-Aufenthalt wegen rheumatischem Fieber behandelt wurde. Zudem war ich in dieser Zeit extrem psychisch und physisch beansprucht. Außer einem leichten Heuschnupfen habe ich nie Beschwerden gehabt. Mein IgE ist mit 400 stark erhöht zudem habe ich sehr hohe Allergiewerte gegen Roggen und Gräser. Da nichts geholfen hat, habe ich Kortison bekommen, dass ich jetzt ausschleiche (z.Z. 25 mg). trotzdem entstehen neue Quaddeln.
Meine Fragen: Habe ich eine Autoimmun Urtikaria? Kann das im Zusammenhang mit dem rheumatischen Fieber stehen?
Welche Therapie kann mir helfen? Ich bin total verzweifelt und sehe mein ganzes Leben schon als gelaufen an.....
Dr. F. Siebenhaar
Fachärztin
Beiträge: 258
Registriert: 13 Feb 2003, 10:28
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. F. Siebenhaar »

Hallo Wilson,
die Geschichte, die Sie erzählen geht mit Sicherheit sehr an die Nerven, ist jedoch noch lange kein Grund zur Verzweifelung.
Erst einmal, wie Sie sicher auf unseren Webseiten (http://www.urtikaria.net) gelesen haben, unterscheidet man grundlegend zwischen akuter und chronischer Urtikaria. Die Grenze liegt bei 6 Wochen. D.h., dass alle urtikariallen Beschwerden, die kürzer als 6 Wochen andauern zunächst einmal als akute Urtikaria kategorisiert werden. Die akute Urtikaria ist sehr häufig und stellt in der Regen kein langfristiges therapeutisches Problem dar, auch wenn die symptomatische Behandlung teilweise hartnäckig verläuft. Die allermeisten Fälle einer akuten Urtikaria verschwinden nach 6-8 Wochen von ganz alleine, weshalb auch eine Ursachensuche bei der akuten Urtikaria nicht sinnvoll und auch nicht nöltig ist.
Das rheumatische Fieber ihrer Tochter ist an sich eine nicht ansteckende Erkrankung. Jedoch liegt hier eine Infektion mit bestimmten Bakterien (meist sog. Streptokokken) zugrunde. Diese Bakterien lösen häufig Infektionen im Hals-Nasen-Ohren Bereich aus, was in einigen Fällen auch zu einer Urtikaria führen kann.
Meine Tipps:
1) Gehen Sie erstens noch einmal zu ihrer Hautärztin, denn solange die Beschwerden vohanden sind, sollte man sie ausreichend gut mit Medikamenten behandeln.
2) Lassen Sie eine Infektion im HNO Bereiches bei Ihnen ausschließen, falls die Beschwerden nicht bald verschwunden sind.
3) Sollten die Beschwerden noch deutlich länger als 8 Wochen anhalten, suchen Sie ein Urtikaria Zentrum auf. Infos hierzu auf der Homepage.

Mit besten Grüßen
F. Siebenhaar
wilson2001

Antw.: Rheumatisches Fieber

Beitrag von wilson2001 »

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich habe eine HNO-Untersuchung gemacht und auch Streppis sind ausgeschlossen.

Ich bin fix und fertig, aber Ihre Zeilen machen mir ein wenig Mut. Vielen Dank dafür!

Mit besten Grüßen an alle
Wilson
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