Autoimmune Urtikaria

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Moderator: USS

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Gast

Autoimmune Urtikaria

Beitrag von Gast »

Hallo liebes Ärzte-Team,

ich habe hier jetzt häufig über die Autoimmun U. gelesen, auch bei mir wurde diese einmal bestätigt, andere Ärzte hielten dagegen von dieser Diagnose wenig. Wirklich erklären konnte man mir die Zusammenhänge nicht, deshalb würde mich mal interessieren, ob man nun gegen Bestandteile seines Blutes zeitweilig allergisch reagiert, oder ob man (wie man es mir sagte) bis an sein Lebensende dagegen allergisch ist??? Bei mir tritt die U alle Jubeljahre mal wieder auf, deshalb kann ich mich mit der Diagnose auch nicht anfreunden, ich hätte doch sonst keine beschwerdefreien Zeiten? - Wenn ich einen starken Schub habe, habe ich doch auch einen erhöhten Histaminspiegel im Blut, also ist es (für mich) irgendwie logisch, dass ich auf das eingespritzte Histamin natürlich auch wieder reagiere???!!!!

Meine andere Frage bezieht sich auf mein Antihistaminikum Mizollen. Mein Hautarzt sagte mir, die Dosis von Mizollen zu erhöhen wäre sinnlos, da der Pegel von Mizolastin nicht erhöht werden kann durch eine zusätzliche Tablette, stimmt das?

Vielen Dank für Ihre Antwort
Nicole
Dr. W. Syska
Arzt
Beiträge: 45
Registriert: 10 Aug 2005, 17:05

Beitrag von Dr. W. Syska »

Hallo Nicole!
Ein einfacher Test um zu sehen, ob sie wirklich an einer autoreaktiven Urtikaria leiden ist der autologe Serumtest. Hierbei wird Ihnen Blut abgenommen. Nach Zentrifugation (d. h. die Flüßigkeit, das Serum wird von den festen Bestandteilen, den Zellen getrennt) wird ihnen eine geringe Menge des Serums in die Haut gespritz. Kommt es dann zu einer deutlichen Reaktion, d. h. bildet sich eine Quaddel, ist die Diagnose einer autoreaktiven Urtikaria wahrscheinlich. Häufig bestehen im Hintergrund so genannte Autoimmunerkrankungen, z. B. der Schilddrüse. Der Bestandteil im Blut, der die Mastzellen aktiviert ist noch nicht bekannt.
Die Therapie der Wahl sind Antihistaminika, wie z. B. Mizollen. Gerade bei der Urtikaria sind häufig höhere Dosierungen nötig als 1 Tablette pro Tag. Sie sollten zusammen mit Ihrem Hautarzt die für sie notwendige Dosierung feststellen. In manchen Fällen ist eine Besserung der Symptome nach einer Eigenbluttherapie beschrieben.

Da Ihre Beschwerden immer wiederkehren und sie beschwerdefrei Intervalle haben, handelt es sich vermutlich um eine chronisch rezidivierende Urtikaria. Gerade hier ist es typisch, dass es Tage oder Wochen gibt, in denen sie keinerlei Beschwerden haben.

Alles Gute,
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