Ich werde irre!!!! Bringt mir Mainz überhaupt was?

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Moderator: USS

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Gast

Ich werde irre!!!! Bringt mir Mainz überhaupt was?

Beitrag von Gast »

Also ich nehme seit gestern 100mg Prednison wegen schwerem Schub meiner CronU und was soll ich sagen, es geht zwar besser aber es kommen trotzdem Quaddeln! Wie kann das denn bitte sein, ich habe bereits 3 Kortisontherapien hinter mir, eine mir 80mg beginnend, die anderen beiden mit 60mg, bei der 80er Therapie war die U vom 1.Tag der Einnahme verschwunden, bei den anderen nicht. Jetzt nehm ich 100mg und trotzdem geht sie nicht weg??? Kann man dagegen resistent werden????
Ich überlege mich in Mainz einzuquartieren, allerdings machte mir mein behandelnder Allergologe wenig Hoffnung, da ich bereits extrem gut untersucht worden bin (4 stationäre Aufenthalte allerdings mit schweren Schüben, so dass ich nicht testfähig war - bis auf 1mal, da wurde trotzdem getestet). Können Sie mir sagen, ob man mich in Mainz überhaupt testen kann, solange die U noch da ist, ob man eine gewisse Zeit nach einer Kortisontherapie warten muss, oder ob es wenig Sinn macht zu testen, wenn bereits eine autoimmune U nachgewiesen wurde... Absetzten kann ich im jetzigen Zustand nichts, da mir ALLES! anschwillt, auch der Hals...

Ich bin VÖLLIG verzweifelt :(

Nicole
Dr. W. Syska
Arzt
Beiträge: 45
Registriert: 10 Aug 2005, 17:05

Beitrag von Dr. W. Syska »

Hallo Nicole!
Das ist wirklich eine schwierige Situation. Wahrscheinlich ist es in der jetzigen Situation nicht sinnvoll einen stationären Aufenthalt zur Durchuntersuchung und Provokationstestung durchzuführen. Vielmehr müsste man in Ihrem Fall aktuell an eine Dauertherpie (für einen beschränkten Zeitraum) zum Beispiel mit Ciclosporin A denken, damit Sie erst mal zur Ruhe kommen. Dies wirkt ebenso wie Kortison entzündungshemmend, hat aber nicht die deutlichen Nebenwirkungen. In den Händen eines erfahrenen Therapeuten ist dies ein gutes Medikament. Die meiste Erfahrung mit Urtikaria haben in der Regel die Unversitäts-Hautkliniken.
Der stationäre Aufenthalt macht in der Tat nur richtig Sinn, wenn sie für eine Woche keine Medikamente einnehmen, da man Sie auch mit bestimmten Stoffen provozieren muss, die gerade eine Urtikaria auslösen können. Unter Medikamenteneinnahme sind die Reaktionen abgeschwächt oder treten gar nicht auf.

Also, nicht verzweifeln!!! Der stationäre Aufenthalt kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Gruß,
Amare
Beiträge: 115
Registriert: 17 Jul 2003, 17:39
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Beitrag von Amare »

Dr. W. Syska hat geschrieben:Hallo Nicole!

Der stationäre Aufenthalt macht in der Tat nur richtig Sinn, wenn sie für eine Woche keine Medikamente einnehmen, da man Sie auch mit bestimmten Stoffen provozieren muss, die gerade eine Urtikaria auslösen können. Unter Medikamenteneinnahme sind die Reaktionen abgeschwächt oder treten gar nicht auf.


Gruß,
Wie soll man den ohne Medikamente eine ganze Woche überstehen?Der Juckreiz ist dann sowas von extrem das würde doch kaum einer durchhalten.Ich persönlich würde wohl mehr dann im Bett liegen da ich von einem zum nächsten kreislaufkollaps "wandern" würde :)
Ich hatte,als ich meinen stationären KH aufenthalt hatte,kein Tag ohne Antihistaminikum ausgehalten da es ja fast schon unmenschlich sonst ist.Ist irgendwie ein Teufelskreis.Ohne Medikamente hält kaum einer den Juckreiz aus aber die Ärzte können dann eventuell die Ursache finden.Mit medikamenten geht es einen den umständen entsprechend gut aber die Ärzte haben dann keine brauchbaren Testergebnisse :evil:

Scheiss Krankheit
Dr. W. Syska
Arzt
Beiträge: 45
Registriert: 10 Aug 2005, 17:05

Beitrag von Dr. W. Syska »

Hallo Amare!
Sie beschreiben die Zwickmühle genau richtig. Der stationäre Aufenthalt ist in der Tat sehr nervenaufreibend. Zum einen empfehlen wir vorher eine dreiwöchige spezielle Diät und während des Aufenthaltes und in der Woche davor, darf man keine Antihistaminika einnehmen.
Aus diesem Grunde sollte die stationäre Ursachensuche und Provokationstestung auch den schweren Fällen vorbehalten sein und nicht zum Routineverfahren gehören.
Man kann die Urtikaria gut mit Antihistaminika behandeln und weiss genau, dass die Urtikaria, so plötzlich wie sie mal gekommen ist, auch wieder verschwindet. Man weiss nur nicht wann.
Mit freundlichen Grüßen,
Gast

Beitrag von Gast »

Da bin ich wieder,

bin mal wieder standesgemäß als Notfall in die Uniklinik gekommen, da mir nach der zweiten Kortisoneinnahme mein Gesicht komplett zugeschwollen ist.... Die kennen mich da schon und haben auch keine Idee woran es liegt. So, Kortison abgesetzt, dann auf Verdacht 2 verschiedene Antibiotika bekommen (habe übrigens keinen Helicob. u Darmflora ist "normal"), Amphomoronal und Tavegil 3xtgl. und nach 3 Tagen war (ich hoffe das bleibt jetzt auch so), alles weg. Was da jetzt genau geholfen hat, oder ob das Tavegil das ganze nur unterdrückt, konnte man mir leider nicht sagen, wahrscheinlich werde ich es beim Absetzen sehen. Bin jetzt also so schlau wie vorher, nur geht´s mir wenigstens wieder gut. So viel zu meiner jetzigen Lage, ich danke für alle Antworten und vielleicht hilft mein Verlauf ja jemand anderem bei der Suche nach seiner Ursache...

quaddelfreie Grüße

Nicole
Dr. W. Syska
Arzt
Beiträge: 45
Registriert: 10 Aug 2005, 17:05

Beitrag von Dr. W. Syska »

Hallo Nicole!
Freut mich, dass es Ihnen besser geht. Früher wurden häufiger ungerichtete Therapien (d. h. Therapien ohne den Auslöser zu kennen) gemacht. Davon sind wir allerdings abgekommen, da diese Therapien in den meisten Fällen keinen Erfolg haben. Möglicherweise hilft Tavegil gut bei Ihnen. Sie sollten allerdings trotzdem versuchen, auf ein Antihistaminikum zu wechseln, dass nicht müde macht.
Alles Gute weiterhin,
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