Frage zu Druck-Urtikaria

In diesem Forum haben Sie die Möglichkeit, den Ärztinnen und Ärzten der UNEV-Sprechstunden Fragen zu stellen. Wir bitten Sie, vor dem Versenden einer Anfrage zunächst zu prüfen, ob sich die Antwort auf Ihre Frage oder die gewünschte Information unter > Formen der Urtikaria oder in unseren Antworten auf bisherige Forumsanfragen findet.

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Abgeschickt von Werner Batt am 14 November, 2001 um 20:22:46

Wer kann mir etwas zu der bei mir diagnostizierten Druck-Urtikaria sagen?
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Abgeschickt von Marcus Maurer am 19 November, 2001 um 15:03:26

Sehr geehrter Herr Batt,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf urtikaria.net.
Wir freuen uns, dass zunehmend auch Anfragen zu physikalischen Formen der Nesselsucht, wie der Druckurtikaria, eingehen und hoffen, dass Sie von vielen Mitpatienten Rückmeldung erhalten. Aus den eingegangenen Anfragen sehen wir, dass im Bezug auf diese Urtikariaformen Informationsbedarf besteht und wir planen für die Zukunft zur Druckurtikaria aber auch zu Licht-Urtikaria, Kälte-Urtikaria und zur Urtikaria factitia Informationsmaterial auf den urtikaria.net-Seiten ins Netz zu stellen.
Die Druckurtikaria (DU) kann einzeln oder in Kombination mit anderen physikalischen Formen der Nesselsucht oder einer chronischen Urtikaria auftreten. Auffallend ist, dass die Hautreaktionen bei der DU verzögert auftreten (oft mehrere Stunden nach Aufbringen von Druck auf die Haut) und lange bestehen bleiben (bis zu drei Tagen). Viele Patienten berichten, dass die Hautveränderungen, tiefe Schwellungen der Haut, eher brennen und schmerzen als jucken. Das Vorliegen einer DU kann durch Provokationstests (Aufbringen von Druck auf die Haut) gut diagnostiziert werden. Leider spricht die DU auf die Einnahme von Antihistaminika, also Medikamenten, die bei vielen anderen Formen der Urtikaria wirksam sind, erfahrungsgemäß schlecht an.
Neben der ursächlichen Behandlung durch Meiden von Druck bzw. Polsterung oder Vergrößerung der Druckfläche (breite Tragegurte für Taschen, Polsterung des Schuhwerks), die oft schwer durchführbar ist, kommen zahlreiche Medikamente zum Einsatz, seit kurzem auch sogenannte Leukotrienantagonisten. Wir raten Ihnen, hierfür mit einer/m versierten Hautärztin/arzt zu sprechen.
Hoffentlich hat diese kurze Information ein bischen weitergeholfen.

Mit besten Grüßen und Wünschen für eine rasche Besserung.

Marcus Maurer
Urtikaria-Sprechstunde Mainz
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