RAST-Test ohne Ergebnis, noch ein paar Fragen..

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Moderator: USS

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Sandy
Beiträge: 23
Registriert: 30 Okt 2005, 03:26

RAST-Test ohne Ergebnis, noch ein paar Fragen..

Beitrag von Sandy »

Hallo liebes Ärzteteam,

nachdem mein IgE mit 1520 ziemlich hoch war, bekam ich letzte Woche Blut abgenommen (RAST-Test). Außer, daß ganz schwach AK auf Katzen (ich habe zwei Katzen) und Pollen zu finden waren, ist nichts dabei herausgekommen und mein Hautarzt meinte, dieses Ergebnis erklärt die Urtikaria nicht, ich soll mich in der Ambulanz in Mainz vorstellen (heute habe ich für Januar 06 einen Termin dort bekommen).

Da ich dieses Ergebnis nur kurz telefonisch erfragt habe, blieb (mal wieder.....) die eine oder andere Frage offen:

-Der Allergietest im Blut wurde durchgeführt, obwohl ich unter Antihistaminika stand. Ist er dann wirklich aussagekräftig?

-Können Ergebnisse im Bluttest falsch negativ bzw. falsch positiv sein?

-Wäre ein Prick-Test ohne vorherige Einnahme von Antihistaminika aussagekräftiger?

-Gibt es beim Prick-Test ohne Antihistaminika ein Risiko für mich, irgendwie mit einem allerg. Schock zu reagieren??? Davor habe ich am meisten Angst :(

-Wenn ich jetzt z. B. Antibiotika oder Penicillin oder eben ein anderes Medikament (Antidepressiva) einnehmen müßte, und ich wäre allergisch dagegen, würde ich das merken, da ich doch Antihistaminika nehme?

-Sollte ich mit Urtikaria Betablocker meiden? Z. B. Metoprolol (was mir eigentlich früher gut geholfen hat) bzw. bin ich jetzt allgemein gefährdeter als Nicht-Allergiker, mit Allergien auf Medikamente zu reagieren?

Leider bin ich momentan psych. nicht besonders belastbar wegen einer langwierigen Erschöpfungsdepression mit gen. Angstsymptomatik, deswegen mache ich mir vielleicht allzuviele Gedanken.....aber ich wäre froh, wenn Sie mir meine vielen(!) Fragen beantworten könnten. Ich glaube, dann hätte ich das für mich wichtigste erst mal geklärt :)

Liebe Grüße
Sandy
Dr. F. Siebenhaar
Fachärztin
Beiträge: 258
Registriert: 13 Feb 2003, 10:28
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. F. Siebenhaar »

Hallo Sandy,
werden wir Ihre Fragen mal der Reihe nach beantworten:

-Der Allergietest im Blut wurde durchgeführt, obwohl ich unter Antihistaminika stand. Ist er dann wirklich aussagekräftig?
Ja, der RAST Test íst auch unter der Einnahme von Antihistaminika durchfürhrbar und aussagekräftig.

-Können Ergebnisse im Bluttest falsch negativ bzw. falsch positiv sein?
Die RAST Untersuchung ist eine sehr verlässliche Methode. Falsch negative oder falsch positive Ergebnisse sind selten, jedoch sprechen die Ergebnisse im RAST Test nicht immer für eine symptomatische Allergie mit entsprechenden Beschwerden.

-Wäre ein Prick-Test ohne vorherige Einnahme von Antihistaminika aussagekräftiger?
Der Prick-Test spiegelt die tatsächliche Situation besser wider. Dieser Test ist jedoch nur unter Versicht auf Antihistaminika für mindesten 3 Tage durchführbar.

-Gibt es beim Prick-Test ohne Antihistaminika ein Risiko für mich, irgendwie mit einem allerg. Schock zu reagieren??? Davor habe ich am meisten Angst
Sie werden sicherlich bemerken, dass sich die Beschwerden der Urtikaria unter Meiden der Antihistaminika verschlimmert. Ein allergischer Schock ist jedoch nicht zu erwarten - diese kommen in Verbindung mit einer chronischen Urtikaria fast nie vor.

-Wenn ich jetzt z. B. Antibiotika oder Penicillin oder eben ein anderes Medikament (Antidepressiva) einnehmen müßte, und ich wäre allergisch dagegen, würde ich das merken, da ich doch Antihistaminika nehme?
Es ist richtig, dass Antihistaminika allergische Reaktionen unterdrücken. Allergien auf Antibiotika wären aber wahrscheinlich durch eine relativ niedrige Dosis von Antihistaminik trotzdem spürbar.

-Sollte ich mit Urtikaria Betablocker meiden? Z. B. Metoprolol (was mir eigentlich früher gut geholfen hat) bzw. bin ich jetzt allgemein gefährdeter als Nicht-Allergiker, mit Allergien auf Medikamente zu reagieren?
Beta-Blocker sind in der Tat Medikamente, die eine Nesselsucht verstärken können und sollten daher, sollange die entgültige Ursachen der Beschwerden nicht identifiziert ist, gemieden werden. Natürlich nur unter Anleitung Ihres Arztes und mit entsprechendem Ersatzmedikament.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen angemessen beantworten.
Mit besten Grüßen
Sandy
Beiträge: 23
Registriert: 30 Okt 2005, 03:26

Beitrag von Sandy »

Lieber Herr Dr. Siebenhaar,

vielen herzlichen Dank für Ihre ausführlichen Antworten auf meine nicht gerade wenigen Fragen :) !!! Sie haben mir sehr weiter geholfen.

Ich danke Ihnen und dem Ärzteteam dieses Forums für die Zeit, die Sie sich nehmen für uns Juck- und Quaddelgeplagten (und auch mit vielen Fragen geplagten) :)

Mir persönlich ist es viel Wert, möglichst viel über meine Erkrankung zu wissen, um besser damit umgehen zu können bzw. mir nicht Angst zu machen, wo ich keine haben muß.

Liebe Grüße
Sandy
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