Kälte- und Druck Urticaria

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Moderator: USS

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Natalie
Beiträge: 5
Registriert: 05 Jan 2006, 11:36

Kälte- und Druck Urticaria

Beitrag von Natalie »

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen, und bin sehr froh darüber! Ich leide an seit 14 Jahren an einer Kälte bzw. Druck Urti. Die Hautklinik in Innsbruck bestätigte mir dies. Leider hab ich bis heute den Auslöser nicht gefunden. Nehme Zyrtec und Zaditen zu mir, wobei die Wirkung nach längerer Einnahme nachlässt... Leider... Die Ärzte glaubten zuerst ich hätte einen Virus. Aufgrund deren Meinungsverschiedenheiten haben Sie mir eine Hautprobe entnommen. Gott sei Dank lagen Sie mit der Vermutung "Virus" falsch. Mein Haus- bwz. Hautarzt kann mir auch nicht weiterhelfen: ich solle mit dem lernen zu leben. Nach 14 Jahren hab ich mich irgendwie daran gewohnt, aber da der Ausschlag dieses Jahr so schlimm ist und ich (meiner Meinung nach) noch mehr überempfindlich reagiere, kann ich mich damit nicht abfinden!!!
Gibt es bei Kälte Urti eine Therapie oder gibt es weitere Medikamente, die ich probieren könnte? Was wird bei Kälte Urti als Auslöser vermutet? Kann man da einige Sachen ausschließen (z.B. Nahrungsmittel,...)?
Leider gibt es in meiner Nähe keine Spezialklinik. Ich habe mich bereits erkundigt was Kälte Urticaria wirklich bedeutet, aber schlau werde ich trotzdem nicht, was es für Möglichkeiten gibt, dies zu "bekämpfen"!
Über eine Nachricht Ihrerseits würde ich mich sehr freuen!

Natalie
natalie1003z@sms.at
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Natalie,
die Kälteurtikaria -und noch mehr die Druckurtikaria- sind relativ schwer zu behandelnde Urtikariaformen. Bei beiden findet man seltener als bei anderen Formen eine zugrundeliegende Ursache. Nahrungsmittel sind bei diesen Formen so gut wie nie die Ursache, am ehesten werden Infekterkrankungen dafür verantwortlich gemacht. Vielleicht schauen Sie mal unter http://www.urtikaria.net/index.php?id=195 nach, dort steht noch einiges mehr zur Kälteurtikartia, auch zur Therapie. Eine dort nicht erwähnte Form der Therapie ist die Histamingewöhnungstherapie (mit Histaglobin), eine mögliche Behandlungsform bei langanhaltender Urtikaria.
Mit besten Grüßen,
Magerl
Gast

Beitrag von Gast »

Sehr geehrter Herr Dr. Magerl!

Vielen herzlichen Dank für Ihr Mail.
Wie stehen die Heilungschancen bei dieser Histamin-Therapie? 50/50? Wird die Therapie in den Kliniken angeboten? (z.B. Hautklinik Innsbruck?)
Ansonsten wird es nicht viel geben was man machen kann oder? Ich überlege eine Amalgamsanierung. Wissen Sie etwas davon wie die Heilungschancen stehen? Die Druck Urti stört mich nicht weil ich diese nur ganz wenig habe und nur selten... aber die Kälte Urti möchte ich wenigstens ein bisschen Lindern.
Danke für Ihre Infos!

LG aus Österreich
Natalie
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Natalie,
die Erfolgschance einer Histamingewöhnungstherapie mit Histaglobin ist nicht vorherzusagen, es gibt zu wenige Studien darüber. Erfahrungsgemäß aber profitiert ein Teil der Patienten mit Kälteurtikaria von dieser Therapie. Da es außer den o.g. Therapien -die über eine symptomatische Therapie hinausgehen- nicht so viele zur Auswahl gibt, wird die Histamingewöhnungstherapie gerne versucht. Wo sie in Österreich durchgeführt wird, müssen Sie vor Ort erfragen.
Mit besten Grüßen,
Magerl
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