Behandlungsplan?

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Moderator: USS

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Anna
Beiträge: 1
Registriert: 13 Apr 2002, 01:00

Beitrag von Anna »

Liebes Uni-Team,
vorab herzlichen Dank für Ihre Hilfe.
Seit ich 17 bin, also seit 20 Jahren habe ich einige Allergien, die sich stark auf die Atemwege auswirken, die ich aber fast komplett vermeiden kann (Wolle, Hausstaubmilben, versch.Tierhaare).Jetzt hatte ich vor 5 Wochen erstmals einen Urtikaria-Ausschlag an der Hand, nachdem ich zuvor Schafswolle angefasst habe. Allergietest und erfolgreiche Behandlung mit Celestamine. Nun wieder Ausschlag an der Hand nach Berührung mit Tierhaaren (Zirkusbesuch, was vor einem Jahr noch kein Problem war). Der Ausschlag mit grossen Quaddeln greift mittlerweile auf die andere Hand und die Arme über, obwohl dort keine Berührung mit dem Allergen stattfand. Die verschriebene Salbe half nicht, also nehme ich nun Telfast, was allerdings auch wenig hilft.
Frage 1: Muss ich wieder Celestamine nehmen, das mich am ersten Tag todmüde gemacht hat?
Frage 2: Was kann ich langfristig zur Heilung tun? Zur Vorgeschichte: seit ca. eineinhalb Jahren war ich gezwungen ca.8-9 mal Antibiotika schlucken (Lungenentzündung, mehrmals Angina), vor zwei Monaten begann ich eine Candida-Behandlung mit Nystatin, von der ich meiner Ansicht nach den ersten U-Ausschlag bekam - im Zusammenhang mit der Schafwolle. Daher setzte ich das Nystatin ab, zumal ich es schon ca. 3 Wochen eingenommen hatte.
Nun habe ich den Eindruck, dass die plötzliche Anfälligkeit auf die Allergene (Nystatin, Wolle usw.) in Form von Urtikaria (asthmat.Probleme bestehen momentan gar nicht) möglicherweise durch eine durch die vielen Antibiotika zerstörte Darmflora verursacht wurde. Ist das möglich und ist eine Sanierung sinnvoll (ich habe im Internet von der Pascoe-Therapie gelesen)?. Seit ca. 4 Wochen nehme ich Omniflor-Kapseln ein. Weitere Antibiotika-Behandlungen in dieser Häufigkeit sind übrigens nicht mehr wahrscheinlich, da die seit vier Jahren andauernde persönliche Arbeitsbelastung und damit Infektanfälligkeit im letzten halben Jahr etwas abgenommen hat.
Frage 3: Mein Hautarzt hat mir zu einer Desensibilisierung der Hausstaumbmilben geraten, die mir wegen meiner akuten Urtikaria jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll erscheint. Oder doch?
Ich hoffe sehr auf Ihre Antwort, da ich in der ständigen Antihistaminika-Schluckerei keine befriedigende Lösung sehe, auch wenn der Juckreiz momentan vielleicht kaum eine Alternative zulässt.

Mir feundlichem Gruss
Anna
Dr. M. Metz
Facharzt
Beiträge: 547
Registriert: 13 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Metz »

Hallo,
zu Ihren Fragen:
1. Celestamine ist ein Kortison-Präparat, das, wenn möglich, nur in akuten Fällen eingesetzt werden sollte. Die Entscheidung zu dieser Therapie sollte Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin vorbehalten bleiben.
2. Zu den möglichen Ursachen einer Urtikaria bitte ich Sie auf unserer Homepage nachzulesen. Je nach dem welche Ursachen zu Grunde liegen, kann eine entsprechende Therapie (auch eine Darmsanierung) erfolgreich sein. Wenn die Beschwerden jedoch nur in Zusammenhang mit Schafswolle auftreten, so kann man davon Ausgehen, dass es sich um eine Allergie darauf handelt, hier wäre die effektivste Therapie das strikte Meiden dieses Auslösers!
3. Über die Durchführung einer Desensibilisierung sollten Sie mit Ihrem Hautarzt sprechen. Es gibt keine Hinweise auf negative Auswirkungen einer solchen Behandlung auf die Urtikaria. Wenn Sie aktuell viele Quaddeln haben wäre es wahrscheinlich zu empfehlen diese Behandlung zu verschieben.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben.
M. Metz
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