Chronische Nesselsucht + Schwangerschaft !? Brauche Infos !!

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Moderator: USS

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Kira
Beiträge: 3
Registriert: 23 Feb 2007, 17:33

Chronische Nesselsucht + Schwangerschaft !? Brauche Infos !!

Beitrag von Kira »

Hallo!

Ich leide seit etwa 1,5 Jahren unter chronischer Nesselsucht und bekomme Quaddeln, wenn ich mich irgendwo jucke.
Ich habe lt. Hautarzt keine Allergie, keine Auffälligkeiten im Blutbild, die auf Magen/Darm als Ursache hinweisen, HNO-technisch soll auch alles okay sein. Einzige Auffälligkeit: ein unspezifischer Entzündungswert im Blut ist immer leicht erhöht.
Finde ich beunruhigend- die Ärzte scheinbar nicht. Ist halt so. "Nehmen Sie doch die Tabletten. "
Ich nehme nun also täglich meine Ceterizin und erdulde das alles, weil sich kein Arzt berufen fühlt, mir irgendwie zu helfen.
Sobald ich irgendwie krank werde, dreht auch die Nesselsucht auf und ich juckt mich stundenlang bis alles wund ist. :(
Soweit so gut.
Nun möchte ich aber gern ein Kind und schon stehe ich vor einem Frageberg: Ich nehme täglich eine Tablette. Ohne wäre es die Hölle. Jetzt lese ich, dass man in den ersten drei Monaten möglich keine Tablette nehmen sollte...Nur merkt man ja nun nicht sofort, dass man schwanger ist. Tabletten also vorher absetzen ??? Gibt es Tabletten, Lösungen o.ä., die man trotzdem nehmen könnte ???

Hoffe, es weiss jemand Rat.
Danke !

Kira

P.S. Falls jemand einen wirklich GUTEN Arzt im Umkreis von Bremen kennt, wäre ich für jede Info dankbar !!!
Dr. Peri Bergmann
Ärztin
Beiträge: 63
Registriert: 23 Jan 2007, 11:50
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. Peri Bergmann »

Hallo Kira,

Momentaner Standpunkt in der Medizin ist, das offiziell kein Antihistaminikum zugelassen ist in der Schwangerschaft. In der täglichen Praxis sieht es jedoch wiederum ganz anders aus. Es werden Antihistaminika verschrieben, eher die der alten Generation, aufgrund der langjährigen Erfahrung, dass diese Medikamente in der Schwangerschaft im allgemeinen gut verträglich sind, für Mutter und für Kind. Man sollte jedoch vorsichtig sein mit der Einnahme von Antihistaminika direkt vor der Geburt, da sie müde machen können und diese "Nebenwirkung" auch auf das Kind übergehen können. Zugelassen in der Schwangerschaft sind niedrigdosierte Kortisongaben. Wenn Sie jedoch trotzdem noch Bedenken haben, dann können Sie auch versuchen, statt Tabletten auch auf Juckzeiz stillende Cemes und Lotiones zu wechseln. Diese sind aber natürlich nicht so potent wie eine innere Therapie.
Zum Schluß möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass Sie die Ursachensuche Ihrer Beschwerden nicht vergessen dürfen.

Ich hoffe geholfen zu haben,
Grüße,
Caucig
Kira
Beiträge: 3
Registriert: 23 Feb 2007, 17:33

Beitrag von Kira »

Hallo Dr. med. P. Caucig !

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich versuche bereits jetzt, ab und an die Tabletten wegzulassen, wenn ich das Gefühl habe, dass die Urtica nicht so stark ist. Das klappt am Stück leider meist nur ein paar Tage, dann ist der Juckreiz wieder so stark, dass ich mir ansonsten überall die Haut aufkratzen würde.
In der Phase zwischen "schwanger werden wollen" und "schwanger sein" ist es daher schwierig. Deshalb wollte ich wissen, ob ich in dieser Phase schon auf die Tabletten verzichten MUSS oder nicht. Nur wer weiss, wie lang es manchmal dauert, bis man nach langer Einnahme der Pille schwanger wird...- wäre dann eventuell eine lange Leidenszeit.

Sie sprachen die Ursachensuche an. Ein Thema, das meinen bisherigen Ärzten leider wenig am Herzen lag.
Leider gibt es meines Wissens nach in Bremen auch keine Urtica-Sprechstunde, wo man wirklich mal auf Experten träfe.
Wenn ich nach weiterer Ursachenforschung fragte, bekam ich nur Schulter-zucken und "nehmen sie mal die Tabletten" und "meist findet man die Ursachen nicht, da lohnt sich die Mühe nicht".
Also was als Patient tun ???
Ich würde liebend gern die Ursache wissen, aber ich fühle mich da sehr allein gelassen und habe mich daher vermutlich schon damit abgefunden.
Falls Sie mir im Umkreis von Bremen einen Experten nennen können, wäre ich sehr dankbar.
Da ich berufstätig bin, kann ich nur im Umkreis von Bremen nach einem solchen suchen, denn bei einer Arbeitszeit bis 16.30 Uhr lohnen sich keine langen Fahrten mehr. Da machen die meisten Praxen schon wieder zu...

Vielleicht haben Sie ja noch einen Tipp.

Gruss, Kira
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Kira,
auf der Suche nach einem Hautarzt in Ihrer Umgebung kann ich Sie leider nicht unterstützen, am besten, Sie fragen mal im Forum Erfahrungsaustauch nach.
Für die Frage nach dem Juckreiz in der Schwangerschaft können Sie unter http://www.urtikaria.net/index.php?id=824 einige Maßnahmen finden, v.a. die Mentholcreme wirkt recht gut.
Mit besten Grüßen,
Magerl
Chiara1805
Beiträge: 18
Registriert: 19 Mär 2007, 21:31
Wohnort: Freiburg

@Kira

Beitrag von Chiara1805 »

Hallo Kira,

also ich litt 5 Jahre unter chr. Urti, dann wurde ich schwanger und schwup...sie war weg, leider ist sie jetzt (19 Monate seit Schwangerschaftbeginn) wieder da, aber zumindest war ich während der Schwangerschaft komplett beschwerdefrei und 9 Monate danach nochmals!!

Also, ich drück dir die Daumen, viell. verschwindet sie auch bei der wenigstens während der Schwangerschaft.

LG
Chiara 1805
schaefchen111
Beiträge: 1
Registriert: 02 Apr 2007, 16:08
Wohnort: Dortmund

Beitrag von schaefchen111 »

Hallo Kira,

ich leide bereits seit neun Jahren unter Urticaria und habe das selbe wie du gesagt bekommen.
Bei mir ist es so, das ich keinen Tag ohne Tablette auskomme *leider* ... und dazu kommt, das ich nun in der 5. Woche schwanger bin und jeder Arzt mir etwas anderes sagt: auf keinen fall die Tabletten nehmen, der andere sagt wieder, das es kein Problem sei und der nächste nur nicht in den ersten drei schwangerschaftsmonaten ... momentan weiß ich nichts mehr ... ich hoffe, das mir morgen meine Frauenärztin weiter helfen wird ...

LG Schäfchen111
steffi.j
Beiträge: 50
Registriert: 04 Mär 2003, 14:09
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Beitrag von steffi.j »

Hallo Chiara,

während meiner Schwangerschaft habe ich - von meiner Frauenärztin abgesegnet durchweg Cetirizin genommen, da dieses Medikament in all den Jahren, seit es auf dem Markt ist, noch nie eine Fruchtschädigung hervorgerufen hat.

Auch vor der Schwangerschaft habe ich das Medikament nicht abgesetzt.

Vielleicht hast Du ja auch so ein Glück wie ich: Je länger ich schwanger war, desto besser ging es mir! Auch jetzt geht es mir so gut, dass ich nur noch ca. 1 Mal pro Woche Cetirizin nehme.

Also, ich drück Dir die Daumen...

Lieben Gruß, Steffi und Florian (9 Monate und quietschfidel :lol: )
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