Nesselsucht-Schub?

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Moderator: USS

Peter-B
Beiträge: 24
Registriert: 11 Aug 2007, 07:44

Beitrag von Peter-B »

Noch eine Frage, Ihr Lieben: Man kann doch mit so einem Schub weiter arbeiten gehen, oder? Arbeitsunfähigkeit ist etwas, das meine Frau nicht sonderlich mag. Aber ich weiss halt nicht, ob ihr Immunsystem nun harte Arbeit leisten muss und es besser wäre, einige Tage zuhause zu bleiben (wobei ich nicht wüsste, wie ich das meiner Frau beibringen soll ;-))

Liebe Grüsse

Peter
Rucksack3
Beiträge: 665
Registriert: 28 Feb 2007, 15:16
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Beitrag von Rucksack3 »

Manche Untersuchungen werden im KH gemacht, aber Allergietest macht der Arzt. Wenn die Allergietest gemacht werden, muss deine Frau aber Tablettenfrei sein für ein paar Tage, sonst kann man die Test nicht machen.
Arbeiten gehen kann man meistens, es gibt aber auch welche, bei denen dies nicht geht.
Ich z.b. habe meine Arbeit durch diese Krankheit verloren. :cry:
Meine Hausärztin Verschreibt mir auch meine Tabletten.
Cori
Beiträge: 326
Registriert: 28 Sep 2006, 12:25

Beitrag von Cori »

Hallo Peter,

wenn deine Frau sich körperlich dazu in der Lage fühlt, dann kann sie ruhig arbeiten gehen. Meistens ist das sogar gut, weil man dann von den Quaddeln und dem Juckreiz abgelenkt ist.
Manchmal ist es allerdings so, dass einem die Quaddeln so zusetzen, dass man sich auch körperlich sehr schlecht fühlt.
Also der Kreislauf in den Keller geht und man sogar leichtes Fieber bekommt. So war es bei mir zumindest am Anfang.
Die Urtikaria ist für den Körper manchmal Schwerstarbeit!

Ich war nach meinem ersten Schub 2 Wochen krankgeschrieben, und die habe ich auch gebraucht.
Dann war ich mit Medikamenten soweit eingestellt, dass ich klar kam. D.h. die Quaddeln waren nicht weg, aber durch die Tabletten erträglich.
Allerdings mußte ich 4 verschiedene Antihistaminika ausprobieren, bis eines zufriedenstellend bei mir wirkte. Bei mir ist es Xusal, das mir am besten hilft.
Andere kommen mit Aerius oder Telfast besser zurecht. Auf jeden Fall sollten es moderne Antihistaminika sein, die, im Gegensatz zu den älteren, nicht mehr müde machen!
Wichtig ist auch, dass die Medikamente genügend hoch dosiert werden, oft bis zum 4-fachen der im Beipackzettel angegebenen Dosierung, sonst richten sie gegen die Urti nichts aus. Das wissen viele Ärzte nicht und beurteilen die Medikamente dann vorschnell als wirkungslos.

Mittlerweile mußte ich meinen Beruf leider aufgeben, aber das hat mit strengen gesundheitlichen Auflagen in meinem besonderen Fall zu tun.
(war im fliegerischen Dienst und erfülle die flugmedizinischen Tauglichkeitskriterien nicht mehr :cry: )

In den ersten 6 Wochen wird deine Frau höchstwahrscheinlich nur symptomatisch behandelt werden, in der Hoffnung, dass sich die Urti von alleine wieder zurückbildet, wie in einem Großteil der Fälle. Das ist hier ja schon geschrieben worden.

Sollte sie dann nicht weg sein, sollte eine systematische Ursachensuche stattfinden. Das geht am effektivsten in einer Universitäts-Hautklinik und dauert in der Regel eine Woche.
In der Zeit wird man auf eine spezielle Auslass-Diät gesetzt (oft auch schon vorher) und man wird diagnostisch förmlich auf den Kopf gestellt. Es werden alle möglichen Tests gemacht. Auf Allergien, Unverträglichkeiten, versteckte Infekte usw.
Dazu findest du auf der Hauptseite der UNEV unter "Ursachensuche" viele Infos.
Die Allergietests können übrigens nur gemacht werden, wenn Kortison und Antihistamine vorher einige Tage abgesetzt wurden. Aber darüber wird euch der behandelnde Arzt dann informieren.

Ich wünsche Euch, dass es "nur" eine akute Urtikaria ist!
Falls Ihr eine Uni-Klinik mit dermatologischer Ambulanz und vielleicht sogar einer Urtikaria-Spezialsprechstunde in der Nähe habt, würde ich an eurer Stelle dorthin gehen.

Grüße
Cori
Peter-B
Beiträge: 24
Registriert: 11 Aug 2007, 07:44

Beitrag von Peter-B »

Hallo, Cori,

danke für Deinen ausführlichen Bericht.

Meine Frau fühlt sich topfit, so als ob nichts wäre, gäbe es da diese Flecken nicht. Auch gestern, als ihr Körper nahezu bedeckt war mit den Flecken, fühlte sie sich keineswegs krank. Abends war sie sehr müde, das Medikament (Cetirizin) wirkte fast wie ein Schlafmittel (wobei gesagt werden muss, dass meine Frau kaum Medikamente gewöhnt ist, alle paar Monate mal eine Aspirin, das ist aber auch alles).

Der Juckreiz war übrigens schon so gut wie weg nach der ersten Einnahme der Cetirizin-Tablette. Da waren dann nur noch die Flecken am ganzen Körper und die leichten Schwellungen im Gesicht und an den Händen.

>Wichtig ist auch, dass die Medikamente genügend hoch dosiert werden,
>oft bis zum 4-fachen der im Beipackzettel angegebenen Dosierung,
>sonst richten sie gegen die Urti nichts aus. Das wissen viele Ärzte nicht
>und beurteilen die Medikamente dann vorschnell als wirkungslos.

Ja, darauf werde ich achten. Ich selbst bin durch Herzkrankheit und Diabetes leider gewöhnt, mit Medikamenten umzugehen, und werde da dank Eurer Hilfe darauf achten.

>(war im fliegerischen Dienst und erfülle die flugmedizinischen >Tauglichkeitskriterien nicht mehr :cry: )

Oh, das tut mir leid. Und das wegen der Urticaria? Das ist ja schrecklich...

>Sollte sie dann nicht weg sein, sollte eine systematische Ursachensuche
>stattfinden. Das geht am effektivsten in einer Universitäts-Hautklinik und
> dauert in der Regel eine Woche.

Ups, ich hoffe, dass ich sie davon werde überzeugen können... Aber ich denke, notfalls wird sie es tun. Aber wir hoffen noch, dass der Spuk spätestens nach 6 Wochen vorbei ist...

>In der Zeit wird man auf eine spezielle Auslass-Diät gesetzt (oft auch
>schon vorher)

Auch das wird schwierig. Wir sind beide Vegetarier, essen vollwertig, und dann das Krankenhaus-Essen... Naja, hoffen wir, dass es nicht nötig sein wird. Aber ich danke für all diese Hinweise, dann werden wir nämlich vorbereitet sein, wenn der Fall des Falles auftritt.

>
>Falls Ihr eine Uni-Klinik mit dermatologischer Ambulanz und vielleicht
>sogar einer Urtikaria-Spezialsprechstunde in der Nähe habt,
> würde ich an eurer Stelle dorthin gehen.

Wir wohnen in der Nähe von Düsseldorf, da muss ich mal die dortige Uniklinik-Homepage aufrufen und mich erkundigen, danke für den Tip.

Diana, konntest Du Deinen Job nicht mehr machen, oder wegen der Kunden? Meine Frau hat halt auch etwas Sorge, dass sie in ihrem Job Schwierigkeiten bekommt, wenn sie so "gefleckt" ist. Allerdings ist das bei uns kein Drama, meine Frau geht in 3 Jahren sowieso in Rente, notfalls eben etwas früher. Aber für junge Menschen ist das sicherlich ganz schrecklich...


Liebe Grüsse

Peter
Rucksack3
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Beitrag von Rucksack3 »

Ich war in einer Reinigungsfirma und durch die Chemie konnte ich das nicht mehr machen.
Peter-B
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Beitrag von Peter-B »

Rucksack3 hat geschrieben:Ich war in einer Reinigungsfirma und durch die Chemie konnte ich das nicht mehr machen.
Das tut mir leid, Diana.

Liebe Grüsse

Peter
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datbienchen
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Beitrag von datbienchen »

Rucksack3 hat geschrieben:Ich war in einer Reinigungsfirma und durch die Chemie konnte ich das nicht mehr machen.
hi diana also ich arbeite auch in einer Reinigungsfirma, allerdings hatte ich schon vorher nesselsucht :o :D
Rucksack3
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Beitrag von Rucksack3 »

datbienchen hat geschrieben:
Rucksack3 hat geschrieben:Ich war in einer Reinigungsfirma und durch die Chemie konnte ich das nicht mehr machen.
hi diana also ich arbeite auch in einer Reinigungsfirma, allerdings hatte ich schon vorher nesselsucht :o :D
Bei mir war es so das es anmeinen Händen da durch ganz schlimm geworden ist und ich die Hände kaum noch Bewegen konnte. War ja auch nur Springer auf 400€ und wenn jemand Ausfiel oder Urlaub hatte kam ich. Mußte dann aber immer öfters Absagen weil ich nicht konnte durch die Krankheit und so mit haben sie mich dann gekündigt.
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datbienchen
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Beitrag von datbienchen »

Rucksack3 hat geschrieben:
datbienchen hat geschrieben:
Rucksack3 hat geschrieben:Ich war in einer Reinigungsfirma und durch die Chemie konnte ich das nicht mehr machen.
hi diana also ich arbeite auch in einer Reinigungsfirma, allerdings hatte ich schon vorher nesselsucht :o :D
Bei mir war es so das es anmeinen Händen da durch ganz schlimm geworden ist und ich die Hände kaum noch Bewegen konnte. War ja auch nur Springer auf 400€ und wenn jemand Ausfiel oder Urlaub hatte kam ich. Mußte dann aber immer öfters Absagen weil ich nicht konnte durch die Krankheit und so mit haben sie mich dann gekündigt.


Ach jeeeeeeeeee ihr tut mir leid!!!! Wegen dieser blöden Krankheit seinen Job verlieren is echt doof. Also ich muß nach meiner Mandelop auch vorsichtig sein, denn mein chef wird langsam etwas mürrisch :cry: , da ich dieses jahr schon 2 mal Krankgeschrieben war.

Und dann frag ich mich, wenns die mandeln nacher nicht waren, wie soll ich das dann mit der Hautklinik machen?
Naja also wenn ich nach der op Quaddelfrei bin werde ich gleich meine Tabletten absetzten und einen Allergietest machen, falls mir es so geht wie dir das sie nach 4 wochen wiederkommen.

Also bisdann
:wink:
Peter-B
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Beitrag von Peter-B »

Guten Morgen,

gestern abend waren die Flecken wieder da, allerdings nur an den Oberschenkeln und vereinzelte am Rücken. Insgesamt aber viel viel weniger als am Freitag/Samstag. Heute morgen waren die dann auch wieder weg, wenn man von vereinzelten Tupfern absieht, die aber je für sich keinen Quadratzentimeter klein waren. Meine Frau nimmt das Antihistamin ja immer abends, ich vermute, dass, wenn die Wirkung nach 20-24 Stunden nachlässt, dann die Flecken wiederkommen, bis die erneute Einnahme dann wieder neu wirkt.

Wir haben für Mittwochmorgen einen Termin bei unserer Hausärztin (die Praxis ist heute und morgen wegen Schützenfest im Ort geschlossen, nur eine Sprechstundenhilfe vergibt Termine, und das haben wir heute morgen sofort gemacht.

Ach so, noch eine Frage: Meine Frau hat an einer der Stellen, wo ein Fleck gewesen ist, nun einen ausgeprägten Bluterguss. Können durch diese Flecken auch Blutergüsse entstehen, oder ist das wohl eher Zufall, dass sie sich dort gestossen hat und nichts gemerkt hat?

Das ist alles so unheimlich für uns ;-)

Liebe Grüsse und eine gute Woche

Peter
Rucksack3
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Beitrag von Rucksack3 »

Wenn die Quatteln sehr groß waren, kann so was passieren, hatte ich auch und die gehen aber nach paar Tagen wieder weg.
Peter-B
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Beitrag von Peter-B »

Danke, Diana,

ja die Quaddeln waren riesig, besonders am Bein. Also 5-DM-Stück-Grösse, das waren noch eher die kleineren, einige hatten Handtellergrösse. Aber die "neu" wiedergekommenen Flecken sind ALLE klein, maximal Cent-gross, die meisten noch kleiner.

Danke, das beruhigt mich dann doch etwas.

Meine Güte, so eine Krankheit. Ich habe vorher noch nie etwas davon gehört... Ich habe ganz viel Mitgefühl mit Euch Armen.

Liebe Grüsse

Peter
Rucksack3
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Beitrag von Rucksack3 »

Ich sage auch immer, es gibt schlimmer Krankheiten, aber wenn man die Krankheit hat, ist man auch Teilweise sehr gestraft damit.
Bei mir ging sie in der Nacht vor dem Urlaub wieder los, zuvor war ich 4Wochen frei davon. Der Urlaub war dann für mich natürlich nicht so wie geplannt, aber schön war er trotzdem.
Peter-B
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Beitrag von Peter-B »

Rucksack3 hat geschrieben:Ich sage auch immer, es gibt schlimmer Krankheiten, aber wenn man die Krankheit hat, ist man auch Teilweise sehr gestraft damit.
Bei mir ging sie in der Nacht vor dem Urlaub wieder los, zuvor war ich 4Wochen frei davon. Der Urlaub war dann für mich natürlich nicht so wie geplannt, aber schön war er trotzdem.
Hast Du die chronische Form, Diana, und wieviele Schübe hast Du so pro Jahr? Wir fahren am 2.9. in Urlaub, und ich hoffe ja immer noch, dass das bis dahin vergessen ist...

Liebe Grüsse

Peter
Rucksack3
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Beitrag von Rucksack3 »

Bei mir ging die Sache erst im Januar los, also noch nicht so lange.
Meine Hoffnung ist ja noch, das es so geht wie es gekommen ist von heut auf einmal.
Wenn ihr in den Urlaub fahrt, nehmt alles an Tabletten mit und so habe ich es gemacht, gleich die Nummer vom Bereitschaftsarzt uns Organisiert, was auch gut so war, weil ich ihn auch gleich am ersten Tag noch gebraucht habe.
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