Frage ans Ärzteteam

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Moderator: USS

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heikesch75
Beiträge: 3
Registriert: 26 Dez 2008, 12:27
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Frage ans Ärzteteam

Beitrag von heikesch75 »

Hallo liebes Ärzteteam,

ich leide seit meinem 14. Lebensjahr an verschiednenen Formen der Urticaria.
Es trat zum 1. Mal beim Badeurlaub am Meer auf. Meine Eltern dachten es läge am Meer, dass ich es eben nicht vertrage, das Salzwasser usw. Leider wurde es damals nicht weiter verfolgt. Als ich dann mit 18 meine Ausbildung machte, störten mich meine "hektischen Flecken" wie sie meine Kolleginnen liebevoll nannten, gewaltig. Ich ging zum Hautarzt, der sich nicht wirklich mit der Materie auskannte und wurde von ihm in die Hautklinik Karlsruhe überwiesen. Die schickten mich am 1. Tag Treppensteigen, am 2. Tag wurden mir Eiswürfel aufgelegt, mit der Aussage, so eine ausgeprägte Urticaria noch nie gesehen zu haben, fotografierten fleißig und am 3. TAg wurde mir dann mitgeteilt, dass Urlaub im Schnee lebensbedrohlich für mich sei ---das wars----. Mit der Diagnose Urticaria auf Kälte und Stress bzw. Sport ging ich dann nach Hause und war eigentlich kein Stück weiter, keine Medikamente, keine Therapie, nichts... Ich versuchte es dann auf eigene Faust und liess mir das Zyrtec verschreiben, welches mir -soweit ich mich erinnern kann (vor 15 Jahren)- gut geholfen hatte. Lorano nahm ich nur bei spontanen Dingen wie Schwimmen im Sommer oder Sport. Im Sommer war ich bisher beschwerdefrei.
Dann kam die große Gewichtszunahme und ich war außer bißchen gerötet beschwerdefrei. In den Schwangerschaften und der Zeit um die 100kg Körpergewicht hatte ich nicht die Spur einer Urticaria. Somit war ich praktisch 41/2 Jahre beschwerdefrei.
So nun habe ich inzwischen auf 84 kg abgespeckt und simsalabim mein "altes Problem ist wieder da", nun bin ich gleich losgezogen und hab mir Lorano akut (1 Tbl. morgens) geholt, welches mir in den Herbstmonaten gut geholfen hatte. Inzwischen bin ich an einer Angststörung mit Panikattacken erkrankt (seit 4 Wochen) und muß morgens Cirpalex 5mg einnehmen, seither habe ich das Gefühl mein Antihistaminikum hilft gar nicht mehr, habe dann auf Cetiricin 10mg (abends 1)umgestellt, aber kaum mache ich den Staubsauger an und schwitze etwas, ist mein Oberkörper und nur mein Oberkörper übersät mit roten Flecken, die inzwischen sogar jucken, was vorher auch nicht der Fall war. Es reicht inzwischen sogar aus, nur meinen Kindern helfen anziehen zu wollen und ich bekomm rote Punkte.
Nun meine Frage:
Ich habe Angst vor einem anaphylaktischen Schock!!
In welchem Stadium kann so einer eintreten? kann er überhaupt eintreten, wenn ich doch bereits ein Antihistaminika eingenommen habe?
Wie sollten Antihistaminika wirken?
Ich war bisher der Meinung, dass ich froh sein, dass nur rote juckende Flecken erscheinen, aber seit ich mir das Forum so anschaue, bin ich der Meinung, ich hätte mit diesen Anithistaminika nichts von alle Dem bekommen sollen.
Gibt es noch andere Möglichkeiten an Medikation?,
oder ist es in Ordnung dass nur rote juckende Flecken kommen und mehr nicht?

Über eine schnelle Antwort bin ich sehr sehr dankbar.
Ihr heikesch75
Dr. med. P. Staubach
Fachärztin
Beiträge: 69
Registriert: 12 Nov 2001, 00:00
Wohnort: 65193 Wiesbaden

Re: Frage ans Ärzteteam

Beitrag von Dr. med. P. Staubach »

HAllo lieber Urtikaria Patient,
das ist ja eine interessante Geschichte-
wobei hier nicht ganz klar ist , ob es ich um eine Kälteurtikaria (nach Kälte treten Quaddeln und Schwellungen auf) oder eine Cholinergische Urtikaria (nach Körperkerntemperaturerhöhung treten Quaddeln kurzfristig für ca 20-30 Min auf) - handelt.

Was du zuletzt schilderst ist eindeutig - zumindest wie du es schilderst - eine cholinergische Urtikaria. Bei dieser Form der Urtikaria treten Quaddeln kurzfristig auf - nach Erhöhung der Körperkerntemperatur - entweder durch Sport oder durch andere Aufregung - und hier werden fast nie Ursachen gefunden. Meist sind es auch Menschen, die zu Allergien neigen - muss aber nicht unbedingt sein.
Was man machen kann: Antighistaminika einnehmen - konsequent - meist kommen die Patienten mit einer Tablette am Tag zurecht -diese Form der Urtikaria geht oft spontan weg -
wann kann ich leider nicht sagen. Dass sie mit GEwichtszunahmen bzw Abnahme zusammenhängt ist bilsang nicht beschrieben.


lg das USS Team
heikesch75
Beiträge: 3
Registriert: 26 Dez 2008, 12:27
Wohnort: Pforzheim

An Dr. Staubach

Beitrag von heikesch75 »

Guten Abend,
vielen Dank für Ihre Antwort. Sie sagten bei der cholinergen Urticaria treten die Quaddeln für ca. 20-30 Minuten auf. Bei mir hielt diese Sache am letzten Samstag für 4 Stunden an. bis der letzte rote Fleck verschwunden war.
Und in der Zwischenzeit, seit meiner Anfrage, nahm ich morgens und abends Cetiricin 10mg. Habe dann am Samstagmorgen Staub gesaugt und bin währenddessen schon ziemlich rot fleckig gewesen und nachdem ich mich etwas hingesetzt habe noch viel schlimmer überquaddelt gewesen, im Krankenhaus sagten Sie zu mir sie schätzen mich auf Stufe 2 der Anaphylaxie ein. Unter Beobachtung lag ich dann also 4 Stunden da bis der letzte Rote Fleck verschwunden war.
Was habe ich also frag ich mich?
Vielen Dank für Ihre Antwort schon im Voraus.
Ihre Heikesch75
gina.8867
Beiträge: 6
Registriert: 05 Jan 2009, 13:29

Re: Frage ans Ärzteteam

Beitrag von gina.8867 »

Liebe heikesch75,

In diesem Forum werden ja einige Urtikaria Spezialisten genannt. Am besten wäre es natürlich wenn du einen von denen besuchst und dich dort direkt untersuchen, beraten und behandeln lässt. :)
Wie schlagen denn die Medikamente die du bisher nimmst bei dir an. Du schreibst ja von der Einnahme von Lorano und Cetiricin. Hast du das Gefühl, dass die gar keine Wirkung haben oder doch ein bisschen helfen?

lg Gina
heikesch75
Beiträge: 3
Registriert: 26 Dez 2008, 12:27
Wohnort: Pforzheim

Re: Frage ans Ärzteteam

Beitrag von heikesch75 »

Hallo Gina,
Es ist seit meiner Frage hier im Forum viel passiert.
Inzwischen bin ich mit Stufe 2 der Anaphylaxie ins Krankenhaus gekommen und dort unter Beobachtung dann entrötet und abgeschwollen. Das Notfallset kam nicht zum Einsatz. Habe auch den Hausarzt gewechselt. Da sich mein bisheriger für die Urtikaria gar nicht interessiert hat. Mein neuer Hausarzt hat vorgeschlagen nach der Ursache mal zu suchen, da dies bisher noch nicht gemacht wurde. Er meinte mal eine Magenspiegelung zu machen um zu sehen ob ich evtl. an einem Helicobacter? -heisst das so- erkrankt bin, den ich dann schon Jahr mit mir herumtragen könnte. Zudem hat er mir jetzt Aerius verschrieben, die ich morgens und abends einnehme, ich bekomm bei Anstrengung und Kälte leider noch immer sofort rote Punkte und Quaddeln, der Juckreiz hat ein bischen nachgelassen. Staubsaugen trau ich mich momentan nicht, denn danach wurde ich wie vorhin schon geschrieben ins Krankenhaus gebracht. Am 09.02.2009 habe ich in der Hautklinik in Mannheim einen Termin zur
Sprechstunde und hoffe da mal auf andere Möglichkeiten der Untersuchungen oder Therapien.
Vielen Dank auf jeden Fall für dein Interesse.
Grüße Heike :D
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