Urtikaria - Sport + Sauna

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Moderator: USS

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Manfred
Beiträge: 2
Registriert: 30 Jul 2002, 01:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Manfred »

Ich leide seit ca.2 Jahren unter Urtikaria. Vom 13 bis zum 20 Lebensjahr habe ich Leistungssport (mit täglichem Training) getrieben, seit nunmehr 8 Jahren trainiere ich nur noch 3 mal und fahre täglich Fahrrad. Seit 2 Jahren bekomme ich bei jeder körperlichen Anstrengung Quadeln und falls ich mein Antihistaminikum nicht genommen habe extreme Quincke-Ödeme (Gesicht, Hals), gelgentlich mit Atemnot einhergehend, nach max. 1 Std. ist der Ausschlag wieder verschwunden. Bei einem neuerlichen Schub (während des Trainings) bin ich trotzdem in die Sauna gegangen und war sämtliche Beschwerden los!
Die Beschwerden werden zunehmend stärker und ich habe Angst bald gar keinen Sport mehr treiben zu können.
Zu meinen Fragen: Ich hatte vor 2 Jahren extremen Streß in der Hochschule, kann das der Auslöser gewesen sein? Ist die Ausschicht auf Heilung realistisch? Warum verschwinden die Quadeln in der Sauna?

Für Ihre Mühe danke ich Ihnen im voraus und würde mich über eine Antwort sehr freuen!

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Manfred am 2002-07-30 12:28 ]</font>
Dr. A. Hanau
Ärztin
Beiträge: 110
Registriert: 27 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Mainz

Beitrag von Dr. A. Hanau »

Lieber Manfred,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht.
Die cholinergische Urtikaria tritt tatsächlich häufig in besonders stressigen Zeiten auf und bessert sich im Allgemeinen etwas, wenn der Stress wieder nachläßt. Da in Ihrem Fall die Urtikaria aber bestehen blieb, sollte man ander mögliche Ursachen, wie z.B. Allergien auf Nahrungsmittel abklären. Leider findet sich häufig kein Auslöser der cholinergischen Urtikaria, so dass man auf die Einnahme von Antihistaminika zurückgreifen muss. Manche Patienten berichten wie Sie über eine Art Gewöhnungseffekt bei der cholinergischen Urtikaria. Nach einem Quaddelschub, wie er bei Ihnen im Sport aufgetreten ist, ist die Haut für mehrere Stunden nicht mehr in der Lage, neue Quaddeln zu bilden. Manchmal kann man sich diesen Effekt zu Nutze machen.
In der Hoffnung, Ihnen etwas geholfen zu haben, mit freundlichem Gruß,
A. Hanau
Manfred
Beiträge: 2
Registriert: 30 Jul 2002, 01:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Manfred »

Herzlichen Dank für Ihre rasche Antwort und natürlich ist jede Antwort eine gewisse Hilfe!
Der Test auf mögliche Allergien ist gemacht worden, leider nichts signifikantes dabei gewesen (ich habe auf Katzenhaare, Hausstaub und auf Birke reagiert, bin zur Blütezeit eine Birkenallee entlang gefahren, hat aber nichts ausgelöst), bei den Lebendsmitteln ist nichts dabei, außer eine Unverträglichkeit mit Orangen. Desweiteren bin ich auf Hitze, Kälte und Druck getestet worden und sprach recht heftig auf die Kälte an.
Kann mir evtl. ein Psychotherpeut weiterhelfen oder ist das Geld und Zeitverschwendung?

Mit freundlichem Gruß
Manfred

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Manfred am 2002-07-31 12:16 ]</font>
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Manfred,
zur Kälteurtikaria ein paar Tips auf http://www.urtikaria.net/new/kaelteurtikaria_start.htm , auch zur Therapie finden Sie dort Hinweise.
Psychischer Druck ist kaum ursächlich für eine Urtikaria, kann aber (ebenso wie Wärme, Anstrengung) zu einer Verschlechterung der Symptome führen oder zu einer Erniedrigung der Reizschwelle. Bei einer so "stressigen" Erkrankung wie einer Urtikaria kann ein Psychotherapeut hilfreich sein, was zum einen die Verminderung/Bewältigung von Streßsituationen, zum anderen das Erleben des Krankheitsbildes betrifft.
Mit besten Grüßen,
Magerl
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