Urtikaria, Autoimmunerkrankungen und Allergien

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Moderator: USS

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sigria
Beiträge: 13
Registriert: 28 Jul 2010, 14:37

Urtikaria, Autoimmunerkrankungen und Allergien

Beitrag von sigria »

Sehr geehrte Damen und Herren Mediziner,

erst einmal bin ich sehr erfreut, dass ich die Gelegenheit habe mich hier beraten lassen zu dürfen. Mein Problem wächst mir allmählich über den Kopf. Vielen Dank an Sie also schon im Voraus.

Seit meiner Kindheit habe ich eine Pollenallergie. Ab dem 17. Lebensjahr entwickelte sich zusätzlich eine Tierhaarallergie. Dazu kamen dann Hausstabmilben, Schimmelpilz und schließlich Nahrungsmittel sowie Arzneimittel. Seit 2008 reagiere ich mit einem Ekzem im Nacken auf Duftstoffe und Fomaldehyd sowie auf Biozide / Pestizide; hier vor allem auf Isothiazolinon (was fast in jedem Spüli und Körperpflegeprodukt enthalten ist, ebenso auf Kolophonium (Kopierer, Drucker, Papier) und sicher auch auf viele andere Stoffe. Meine Urtikaria, die ich sonst nur bei verschiedenen Medikamenten bekam, bekomme ichjetzt auch bei jeder Erkältung, sobald diese mit einem nur geringen Anstieg der Körpertemperatur einhergeht.
Die Allergien sind weitgehend getestet, bis auf die Medikamente und es wurde ein erhöhter ANA - Titer festgestellt. Ich habe V.a. Hashimoto thyreoiditis, V.a Vitiligo, V.a. Lupus erxthromatodus.
Meine eigene Meinung dazu ist, dass alles gemeinsam durch eine posttraumatische Belastungsstörung genährt und unterhalten wird.
In den kommenden zwei Wochen wird deswegen ein stationärer Aufenthalt in einer Psychotraumatologie erfolgen (ich warte uf ein freies Bett). Geplant ist zunächst eine medikamentöse Unterstützung und damit verbunden trete ich mit meiner Frage heute hier an Sie:
die Ärzte dort werden sich schwer tun ein geeignetes Psychopharmakon zu finden. Ich möchte daher fragen ob Sie bei dieser Vorgeschichte einen Rat bezüglich Medikament geben könnten, bzw. eine Ausschlussliste (ich denke SSRI gehen bestimmt gar nicht...?). Lieben Dank
Dr. Karsten Weller
Facharzt
Beiträge: 95
Registriert: 26 Sep 2008, 18:06
Wohnort: Berlin

Re: Urtikaria, Autoimmunerkrankungen und Allergien

Beitrag von Dr. Karsten Weller »

Hallo Sigria,

tatsächlich kann man aufgrund Ihrer Angaben keine Empfehlungen für oder gegen ein Medikament aussprechen, da es natürlich auch davon abhängt, wogegen (Medikamente z.B.) sie bislang reagiert haben. Aus Sicht einer chronischen Urtikaria gibt es übrigens keine generellen Einwände gegen Psychopharmaka. Auch nicht gegen SSRI. Eine Entscheidung können aber nur Ihre behandelnden Ärzte treffen, die Ihren Fall voll überblicken.

Viele Grüße und viel Erfolg
K. Weller
sigria
Beiträge: 13
Registriert: 28 Jul 2010, 14:37

Re: Urtikaria, Autoimmunerkrankungen und Allergien

Beitrag von sigria »

Sehr geehrter Herr Dr. Weller,

vielen Dank für Ihre Antwort. Meine Urtikaria sind aber eher nicht chronisch. Es gibt immer einen Auslöser und ich habe schon viele "Muster" erkennen können. Auf SSRI komme ich, da meine Form der Urtikaria zu 100% mit Histaminausschüttung zu tun haben und ich sewegen auf Serotonin, Histaminliberatoren und biogene Amine aufpassen soll. Und es gibt, wenn auch keine Liste, dann dennoch eine Aufzählung von Medikamenten, die wohl gehäuft Nesselsucht und Urtikaria auslösen können. Beispielsweise die nicht steroidalen Antirheumatika (ich hoffe sie heißen so, habe jetzt nicht extra nachgeschaut), Salicylate, Röntegenkontrastmittel, Jod als solches, uvm.. Ich habe eine solche Auflistung von der hiesigen Uniklinik bekommen. Aber leider ist kein einziges Psychopharmakon benannt. Darum war meine Hoffnung, dass es anderswo eine solche Auskunft geben könnte. Ich weiß von Amitryptilin (Saroten), dass es ein Histaminliberator ist. Schade. Ein Laie kann sich da nicht durchkämpfen und meine Erfahrung ist, dass wenige Ärzte auch die Zeit haben sich damit auseinander zu setzen. Und ich möchte mich aufgrund meiner Erfahrungen nicht erneut auf Versuch und Irrtum einlassen, jedenfalls nicht, wenn es zu vermeiden ist.

Trotzdem Ihnen meinen besten Dank und freundliche Grüße
sigria
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