Diäten bei Urtikaria

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Moderator: USS

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Anja S.
Beiträge: 58
Registriert: 03 Mär 2002, 00:00

Beitrag von Anja S. »

Hallo liebes Ärzteteam!!
Endlich steht die Diagnose fest! Ich leide unter Druckurtikaria, Psudoallergischen, IgE-Vermittelten Nahrungsallergien sowie Histaminintoleranz? (die Ärzte konnten mir nicht genau sagen, ob eine Histaminintoleranz nun besteht oder nicht. Allerdings habe ich auf alle meiner genannten Lebensmittel von den ich vermutet habe, daß sie mir schaden beim Pricktest mit Positiven Ergebnissen reagiert. Unter anderem Sonnenblumenkerne, Äpfel, Thunfisch u.s.w.).
Meine Frage ist, ob Ihr Erfahrungen mit eingehaltenen Diäten gemacht habt. Wie lange muß eine Diät eingehalten werden, um eventuell eine Heilung zu erreichen? Ich weiß die Frage ist gemein. Aber gebt mir ein Stück Hoffnung, vielleicht ist der Antrieb dann umso größer um Hart zu bleiben.
Sind zusätzliche Vitaminpräparate sinnvoll?
Und meine letzte Frage lautet, kann ein Entfernen der Mandeln (es wurden Streptokoken
nachgewiesen) in diesem Falle auch zu einer Ausheilung führen?

Ich danke Euch für eure Engelsgeduld
und würde mich auf eine Antwort freuen!!!

Einen schönen Abend
wünscht Euch
Anja
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Anja,
es muß unterschieden werden zwischen Pseudoallergie (Intoleranzreaktion), Allergie und Histaminintoleranz. Den Unterschied zwischen Intoleranzreaktion und allergischer Reaktion können Sie unter http://www.urtikaria.net/new/ursachen.htm nachlesen. Auch zur Histaminintoleranz (mit entsprechender Diät) gibt es eine Seite (http://www.urtikaria.net/new/diaet.htm). Inwieweit diese Intoleranz-/allergischen Reaktionen als die eigentliche Ursache der Druckurtikaria in Frage kommen ist ungewiß, würde es im Falle der Nahrungsmittelallergie zum Beispiel bedeuten, daß die Reaktion auf Druck IMMER NUR nach Genuß dieser allergenen Nahrungsmittel auslösbar wäre. Über die Auslöser der Druckurtikaria ist leider noch sehr wenig bekannt. Allgemein zu empfehlen ist der Verzicht auf nicht steroidale Anti-Phlogistika. Hierzu gehören bestimmte Medikamente wie das beliebte Kopfschmerzmittel Acetylsalizylsäure (ASS, z.B. in Aspirin) und andere chemisch verwandte Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika. Hauptvertreter dieser Gruppe sind das Ibuprofen und das Diclofenac. Urtikariapatienten sollten mit der Einnahme dieser Medikamente zurückhaltend sein, und, wenn möglich, diese meiden und durch unbedenklichere schmerzlindernde, anti-entzündliche und fiebersenkende Mittel wie Paracetamol ersetzen.
Bei symptomatischen Nahrungsmittelallergien empfiehlt sich das strikte Meiden der Allergene für zunächst ein bis zwei Jahre, in der Hoffnung, daß die Sensibilisierung bis dahin abgeklungen ist.
Bei einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung (die auch unter pseudoallergenarmer/allergenarmer Diät möglich ist) ist eine Gabe von Vitaminpräparaten nicht notwendig, zumal viele Vitaminpräparate Konservierungs- und Farbstoffe enthalten, die Intoleranzreaktionen auslösen können.
Da, wie gesagt, die Auslöser einer Druckurtikaria oft unklar bleiben, würde eine Entfernung der Mandeln nur dann angedacht werden, wenn sie häufig oder chronisch entzündet sind oder eine Entfernung vom HNO Arzt aus anderen Gründen empfohlen wird.
In der Hoffnung Ihnen weitergeholfen zu haben,
Magerl
Anja S.
Beiträge: 58
Registriert: 03 Mär 2002, 00:00

Beitrag von Anja S. »

Hallo H.Magerl!!
Danke für die schnelle Antwort. Wie Sie ja schon erwähnten bestehen Unterschiede zwischen Histamintoleranz, IgE-Vermittelten Nahrungsallergien und Pseudoallergien (bei mir sind es Farbstoffe).
Es ist natürlich sehr schwierig jetzt eine klare Histaminintoleranz festzustellen.

Jetzt habe ich mir ein Buch (was Ihnen mit Sicherheit bekannt ist) gekauft mit dem Titel Histamin-Intoleranz von Reinhart Jarisch und mußte feststellen , genau so wie
er es beschreibt treten unter histaminreicher Ernährung meine Beschwerden auf.
Die Auflistung aller erdenklichen Histaminreichen Lebensmittel sind sehr gut aufgeführt und läßt schon ganz gut abkrenzen was ich darf und was nicht!
Auf jeden Fall werde ich konsequent versuchen eine Histaminarme Diät über einen längeren Zeitraum einzuhalten und melde mich wieder, wenn (meine Hoffnung ist gestiegen!)
ich meine daß ich diesen Ballast von meinen Schultern geworfen habe!

Danke für Ihre Mühe und das es dieses Forum gibt!!!

Super liebe Grüße sendet
Anja
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