Cholinergische Urtikaria

[Anaxagoras]

Guten Tag,

ich leide seit nun fast 6 Jahren an einer Urtikaria, die bei körperlicher Anstrengung, starken Temperaturschwankungen auftritt und viele kleine, etwa stecknadelkopfgroße Quaddeln erzeugt.
Am Anfang war es noch häufiger als jetzt, ich habe auch nie wirklich Medikamente genommen, weil ich gelernt habe, damit umzugehen. Allerdings ist es besonders in der warmen Jahreszeit nicht schön, bei einem Quaddelschub mit roten Punkten an den Armen und am Hals herumzulaufen.
Daher zwei FRagen:
1. Wie lange wird es noch dauern, bis die Urtikaria von selbst wieder verschwindet? Wenn sie das überhaupt tut, ich habe aber gelesen, dass es nur eine vorübergehende Erkrankung sein soll...
2. Welches Medikament ist in diesem Fall empfehlenswert? Ich habe schon Cetirizin ausprobiert, das hat den Juckreiz und die Rörung gelindert, aber rote "Punkte" waren trotzdem noch zu sehen...kann man das mit einem anderen Medikament besser in den Griff bekommen?
Ich war bei einem Dermatologen, der mir Mizollen verschrieben hat, ist das ein geeignetes Präparat? Allerdings meinte dieser Dermatologe auch, dass die Urtikaria garnicht so lange dauern dürfte, wie ich sie nun schon habe (6 Jahre)...mir kommt es fast so vor, als ob mir jeder Arzt oder Fachmann, den ich frage, etwas anderes rät...vielleicht kann mir hier jemand helfen, Klarheit zu bekommen?

Viele Grüße

[Anaxagoras]

Möchte noch jemand antworten, bitte?

[Marina Abajian]

Hallo Anaxagoras,

die Cholinergische Urtikaria ist keine seltne Erkrankung und eine der haeufigsten Urtikariaformen. Nach einer Studie der Freien Universitaet Berlin leidet jeder zehnte 15- bis 35-Jaehrige an einer Cholinergischen Urtikaria. Einen Arzt suchen wegen dieser Erkrankung jedoch nur wenige Personen auf, weil die Symptome in vielen Faellen so gering ausgepraegt sind, dass die Lebensqualitaet nicht wesentlich beeintraechtigt wird. In Langzeitbeobachtungen hat sich gezeigt, dass die Cholinergische Urtikaria meist lange bestehen bleibt, im Mittel etwa 8 Jahre. Etwa 30% der Erkrankten haben sogar laenger als 10 Jahre mit ihr zu kaempfen. Gluecklicherweise nimmt die Schwere der Erkrankung aber in den meisten Faellen mit der Zeit ab.Leider gibt es aufgrund der Unkenntnis der zugrunde liegenden Ursachen in den meisten Faellen der Cholinergischen Urtikaria selten einen Ansatz fuer eine kausale Therapie. In den meisten Faellen allerdings muss auf eine Behandlung der Beschwerden zurueckgegrieffen werden. Hierfuer kommen verschiedene Antihistaminika der zwieten Generation (z.B. Cetirizin, Loratadin, Aerius usw.) zum Einsatz.

Beste Gruesse
Marina Abajian

[Anaxagoras]

Vielen Dank für Die Antwort...

mir ist noch aufgefallen, dass sich bisher kein Arzt die Mühe gemacht hat, eine Ursache für die Urtikaria herauszufinden. Natürlich sind käörperliche Anstrengung, Stress, Temperaturschwankungen (von kalter Luft in warmes Kaufhaus z.b.) auslösend...sonst tritt die Urtikaria auch nicht auf. Aber heißt das denn automatisch, dass es NUR eine cholinergische sein kann?

Mir scheinen meine bisherigen Ärzte auch zu wenig darüber zu wissen...

[Marina Abajian]

Hallo Anaxagoras,
die von Ihnen beschriebenen Symptome paasen eher zu einer Cholinergischen Urtikaria. Da Cholinergische Urtikaria aber auch in Kombination mit anderen Urtikariaformen auftreten kann, koennen andere Formen der chronischen Urtikaria dabei nicht 100% ausgeschlossen werden. Eine ausfuehrliche Abklaerung und ggf. Ursachensuche efolgt zuerst duch den Hautarzt. Inzwieschen gibt es auch in vielen Hautkliniken spezialisierte Sprechstunden. Fragen Sie Ihren Hautarzt oder informieren Sie sich im Internet. Unter http://www.urtikaria.net sind Links zu den meiseten Hautkliniken in Deutschland zu fienden.

Mit den besten Gruessen
Marina Abajian

[Anaxagoras]

Guten Tag,

nach einigen Untersuchungen und Laborbefunden beim Deramtologen (Suche nach Schilddrüßenantikörpern, Entzündungseiweiß etc, Stuhluntersuchung auf Wurmeier und Parasiten, Serumtest) wurde bisher keine Ursache gefunden.
Als Nächstes soll beim Gastroenterologen nach Helicobakter gesucht werden, da dieser ja ein Auslöser sein kann.
Was könnte noch getestet werden?

Viele Grüße, Anaxagoras