Fexofenadin und Unruhezustände

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Moderator: USS

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kk9979
Beiträge: 89
Registriert: 08 Mär 2012, 06:47

Fexofenadin und Unruhezustände

Beitrag von kk9979 »

Hallo,

ich nehme wegen chronischer Urtikaria und Angioödemen seit 10 Wochen Fexofenadin 1-0-0. Dies soll ich als Dauerbehandlung nehmen. Seit diesen 10 Wochen ist kein Symptom mehr aufgetreten, also keine Schwellungen und auch kein Ausschlag.

Was mir jetzt die letzten 14 Tage verstärkt aufgefallen ist, dass ich abends immer so eine Unruhe in mir habe. Ich kann weder still sitzen oder liegen. Am meisten fühle ich das am Oberkörper oder an den Armen, manchmal auch an den Beinen. Es fühlt sich an als ob ich unter "Strom stehe", mein Blutdruck zu hoch wäre oder ich Herzrasen hätte. Aber es ist nicht so. Auch so als ob ich einen Drang habe mich bewegen zu müssen. Wenn ich mir dann den Rücken massieren lassen oder an den Armen reiben lassen ist es nicht mehr so schlimm als ob man dann mit diesem Reiz vom Eigentlichen ablenkt. Zuckungen oder so habe ich nicht oder Muskelkrämpfe.

Neben den Fexofenadin Tabletten nehme ich noch Carmen (auch seit 10 Wochen, umgestellt von ACE-Hemmer bzw. Sartanen), Lamuna 30 und bekomme aller 3 Monate eine Vitamin B12 Spritze, weil mein Wert zu niedrig war, obwohl ich keine Gastritis Typ A habe.

Kann es sein, dass ich das Fexofenadin nicht mehr brauche und man könnte es ausschleichen? Wenn ja, kann das schon nach diesen besagten 10 Wochen geschehen?

Oder liegt dieses Unruhe-Gefühl vielleicht am Vitamin B12, vielleicht könnte sowas vom Rücken kommen?

Ich habe einen erhöhten ANA-Titer von 1:320 bis 1:1280 und eine membranöse Glomerulonephritis (z. Z. inaktiv) in der Vorgeschichte und wurde mehrmals auf System. Lupus Erythematodes untersucht. Bisher ergebnislos. Könnte diese Unruhe vielleicht auch was damit zu tun haben, dass da doch noch was aufgetaucht ist?
Susiei
Beiträge: 108
Registriert: 25 Mai 2011, 19:46

Re: Fexofenadin und Unruhezustände

Beitrag von Susiei »

Hallo,

hast Du mal Deinen Ferritinwert checken lassen? Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut - es ist eine Art Restless-Legs-Syndrom. Ich habe eine perniziöse Anämie und bekomme jetzt nach der Aufsättigung alle 4 Wochen eine B12-Depot-Spritze. Durch das B12-Spritzen wird dem Körper vermehrt Eisen genommen, da das B12 Eisen für die Verstoffwechselung braucht.
Durch das B12-Spritzen war mein Ferrintinwert gesunken und ich bekam die Probleme. Bereits nach 2 Wochen Eisentabletten hörte dies auf.

Kannst ja mal Dein Ferrintin untersuchen lassen. Es kann natürlich auch eins Deiner anderen Medikamente sein, aber ich habe auch die ganze Zeit Fexofenadin genommen und nach der Eisenaufsättigung waren die Symptome verschwunden, obwohl ich Fexo weiter nahm. Einen Versuch ist es wert.

LG, Susi
Dr. F. Siebenhaar
Fachärztin
Beiträge: 258
Registriert: 13 Feb 2003, 10:28
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Re: Fexofenadin und Unruhezustände

Beitrag von Dr. F. Siebenhaar »

Es kann unter Fexofenadin selten zu dieser Art Nebenwirkungen kommen. Bitte konsultieren Sie die Ärztin/den Arzt, die/der die Verordnung vorgenommen hat und lassen Sie sich gegebenenfalls ein anderes Antihistaminikum empfehlen. Außerdem sollte natürlich auch ausgeschlossen werden, dass die Unruhezustände eine andere Ursache haben.
kk9979
Beiträge: 89
Registriert: 08 Mär 2012, 06:47

Re: Fexofenadin und Unruhezustände

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Herr Dr. Siebenhaar,

am 18. November habe ich Fexofenadin 3 Monate eingenommen. In der Zeit sind keinerlei Schwellungen oder Ausschlag vorgekommen. Ist es vielleicht sogar schon möglich es auszu- schleichen oder ist das noch zu früh? Ich sollte es als Dauertherapie nehmen.
Dr. Tomasz Hawro
Facharzt
Beiträge: 19
Registriert: 05 Nov 2012, 16:47
Wohnort: Berlin

Re: Fexofenadin und Unruhezustände

Beitrag von Dr. Tomasz Hawro »

Hallo kk9979,

wenn nach 3 Monaten der Therapie keine Symptome mehr auftreten, ist das doch ein beachtlicher Therapieerfolg. Da eine Urtikaria die Neigung hat, irgendwann spontan zu verschwinden, sind regelmässige Auslassversuche empfehlenswert, allerdings sollte der Intervall nicht zu kurz gewählt werden. Drei Monate erscheinen mir da ein wenig knapp, da Sie aber den Verdacht auf Nebenwirkungen durch Telfast geäussert haben, macht es sicher Sinn, eine Weile zu pausieren. Dabei gewinnen Sie folgende Informationen: 1) Ist die Urtikaria überhaupt noch da? 2) Verschwinden die Beschwerden, die Sie als Nebenwirkungen ansehen? Ist die Urtikaria weg, brauchen Sie auch keine Medikamente. Ist die Urtikaria noch da und die Nebenwirkungen auch, hat das Telfast geholfen und die Beschwerden sind offenbar keine Nebenwirkungen des Telfast. Ist die Urtikaria noch da und die Nebenwirkungen sind weg, sollte auf ein anderes Antihistaminikum umgestellt werden. Jeden dieser Schritte sollten Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Mit freundlichen Grüßen,
kk9979
Beiträge: 89
Registriert: 08 Mär 2012, 06:47

Re: Fexofenadin und Unruhezustände

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Herr Dr. Hawro,

danke für Ihre Antwort. In der Zwischenzeit habe ich mit der Ärztin der Urtikaria-Sprechstunde der Uniklinik, wo ich in Behandlung bin, gesprochen. Sie meint, dass ich noch 2 Monate die Tabletten nehmen soll, so dass ich auf 5 Monate komme. Dann soll ich die Tabletten halbieren und nochmals 4-5 Monate nehmen bevor ich sie weg lasse.

Die Unruhezustände könnten wohl auch von was anderem sein. Da sie nicht ständig auftreten. Es kommt und geht.
kk9979
Beiträge: 89
Registriert: 08 Mär 2012, 06:47

Re: Fexofenadin und Unruhezustände

Beitrag von kk9979 »

Hallo,

eine kleine Rückmeldung: ich nehme Fexofenadin weiter. Bei mir wurde eine Anämie festgestellt und mein Eisenwert soll nun überprüft werden. Das wird wohl dann auch die Ursache für meine Unruhezustände gewesen sein?
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