Stessurtikaria?

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Moderator: USS

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Klopfer
Beiträge: 3
Registriert: 10 Jan 2013, 16:58

Stessurtikaria?

Beitrag von Klopfer »

Ich hätte eine Bitte um Auskunft. Meine 15-jährige Tochter ist seit einem Jahr an einer Urtikaria erkrankt, die bis Juli 2012 zeitweise mit Angioödemen auftrat. Vorher hatte sie nie gesundheitliche Probleme. Bei Ausbruch der Krankheit bestand großer emotionaler Stress, durch eine Mobbingattacke einer Mitschülerin über Monate. Es fanden zahlreiche Untersuchungen statt. Ein Häderiteres Angioödem wurde ausgeschlossen. Da Sie einen resorbierenden Schneidezahn durch einen Badeunfall hatte wurde dieser im Juli entfernt und gleichzeitig eine ganzheitliche Therapie mit Giftausleitung über einen homeopathischen Arzt begonnen. Sie nimmt auch täglich seitdem ein Schilddrüsenhormon, da Sie grenzwertig war. Seit Juli/August treten keine Angioödeme mehr auf. Allerdings hat sie jeden Tag gegen Nachmittag Quaddelschübe. Unter Prüfungsstress (1o. Klasse Gym. ) besonders und auch beim Sportunterricht. Da die Angioödeme immer während der Prüfungen oder nachts davor auftraten, frage ich mich ob das eine Stressurtikaria ist und ob diese überhaupt heilbar ist. Die Ärzte konnten mir bisher nichts dazu sagen und ich vermute nur, dass es mit Stress und Angst im Kopf oder auch unter körperlicher Belastung verstärkt wird. Sie nimmt seit Juli einmal täglich Aerius. Während der Menstruation treten seit 5 Monaten starke Bauchkoliken, Durchfall und Nesselausschlag auf. Gibt es Hilfe oder ist diese Form nicht heilbar? Für eine Auskunft wäre ich sehr dankbar.
Klopfer
Dr. Nicole Schoepke
Fachärztin
Beiträge: 136
Registriert: 17 Aug 2010, 17:27
Wohnort: Berlin

Re: Stessurtikaria?

Beitrag von Dr. Nicole Schoepke »

Hallo Klopfer,
Stress ist niemals eine alleinige Ursache der Nesselsucht, häufig jedoch ein verstärkender Faktor. Insgesamt ist es sinnvoll bei lang fortbestehen Beschwerden und/oder eingeschränkter Lebensqualität durch die Nesselsucht eine Ursachensuche durchzuführen – dies bieten viele (Universitäts)-Kliniken an. Werden die Ursachen gefunden und behandelt, dann sollten auch die Symptome der Nesselsucht im Verlaufe verschwinden. Wird keine Ursache gefunden, dann ist lediglich eine symptomatische Therapie möglich mit Antihistaminika wie beispeilsweise Aerius. Ein hereditäres Angioödem (HAE) wurde ihrer Aussage nach ausgeschlossen - dies sollte zunächst mit speziellen Blutuntersuchungen und anhand der Krankengeschichte erfolgen. Nicht typisch für ein HAE bei Ihrer Tochter ist auch, das zusätzlich Quaddeln auftreten. Die Bauchkoliken – die einzelnd stehend schon zu einem HAE passen würden– sollten abgeklärt werden. Beispielsweise kann eine Ursache der Nesselsucht eine Infektion, beispielsweise eine Keimbesiedlung im Magen- Darmtrakt sein, die zusätzlich auch die Bauchsymptomatik erklären könnte. Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Mit den besten Wünschen
Nicole Schoepke
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