Celestone

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Moderator: USS

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Betzianer2013
Beiträge: 7
Registriert: 22 Mai 2013, 11:05

Celestone

Beitrag von Betzianer2013 »

Hallo, ich leide seit 6 Jahren an chronischer Urtikaria. Meist sind es Lebensmittel von denen ich mittlerweile weiß das ich sie meiden muss, oft ist es aber auch der Stress der die Urtikaria auslöst. Seit mehreren Wochen aber sind es nicht mehr die Lebensmittel(weil ich die jetzt konsequent meide) sondern wohl eher mein psychischer Stress(bin jetzt bei einer Psychotherpeutin in Behandlung) oder irgendetwas anderes der sie auslöst. Ich wache fast täglich mit Schüben auf. Auf einer Hautambulanz habe ich vor ca. 6 Wochen einem Professor erzählt das ich seit ca. 5 Jahren Celestone 0,5 mg einnehme und zwar immer nur wenn ich einen schlimmen Schub habe. Im Durchschnitt etwa 2-3 Tabletten in der Woche. Ich habe so ziehmlich alle Antihistaminika ausprobiert die es gibt, alles ohne nenenswerten Erfolg. Das einzige was hilft sind die Celestone. Der Prof sagte das ich mit den Celestone sofort aufhören soll und verschrieb mir Fexofenadin Winthrop 180mg. Davon sollte ich täglich mindestens 1 und swenn ich Schübe habe 3-4 täglich einenhmen was ich auch tat. Allerdings auch hier ohne Erfolg. Leider habe ich erst wieder in 9 Wochen einen Termin in dieser Hautambulanz. Jetzt endlich zu meiner Frage. Kann ich die Celestone weiterhin einnehmen(damals sagte mir mein Hautarzt die Dinger wären nicht schlimm das könnten auch Kinder länger einnehmen) oder was würden Sie mir raten. Für eine rasche Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Dr. T. Ohanyan
Ärztin
Beiträge: 19
Registriert: 25 Mär 2013, 11:32
Wohnort: Berlin

Re: Celestone

Beitrag von Dr. T. Ohanyan »

Hallo Betzianer2013,

der Professor aus der Hautambulanz hat vollkommen recht. Celestone ist ein starkes Kortison (Betamethason). Dieses über Jahre eingenommen zu haben, mehrmals wöchentlich, bringt die Gefahr mit sich, dass Nebenwirkungen entstehen oder schon entstanden sind (Bluthochdruck, Diabetes, Osteoporose, …). Kortison ist ein wertvolles Medikament in der Therapie der Urtikaria und anderer allergischer Erkrankungen. Allerdings wird es nur kurzfristig eingesetzt und nicht über so lange Zeiträume. Nur bei der kurzfristigen Anwendung sind die Nebenwirkungen vernachlässigbar. Ich würde mich der Meinung des Professors anschließen, dass die Basis der Therapie einer Urtikaria auf Antihistaminika basieren sollte. In der Tat ist es so, dass nicht jedes Medikament bei jedem Patienten gleich gut hilft. Hier muss ein wenig versucht werden. Die Dosis sollte gesteigert werden auf regelmäßige Einnahme der vierfachen Dosis, gegebenenfalls in Kombination mit H2-Blockern und Leukotrienantagonisten. Nun gibt es tatsächlich Patienten, die auf die hohe Dosis von Antihistaminika nicht reagieren oder nur unzureichend ansprechen. Allerspätestens an dieser Stelle müsste man sich fragen, ob die diagnostizierte Erkrankung wirklich eine Urtikaria ist oder einem anderen Formenkreis zuzuordnen ist. Ist man sich sicher dass es sich um eine Urtikaria handelt, gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten die ohne Kortison auskommen.

Mit besten Grüßen
Magerl

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Prof. Dr. med. M. Magerl
Klinik für Dermatologie
Allergie-Centrum-Charité
Charité Universitätsmedizin
Charitéplatz 1
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