Urtikaria durch Nahrungsmitteln. Bitte um Hilfe!

[Rossi]

Kurz zu meiner Geschichte: Ich leide schon seit vielen Jahren an Urtikaria, ich schätze es sind 8 Jahre oder mehr. Allerdings traten in den ersten Jahren nur vereinzelt Quaddeln im Gesicht auf, ohne anderer Symptome. Ein Auslöser war nicht erkennbar. Vor 3 Jahren merkte ich dann, dass ich auf histaminhältige Nahrung reagiere, sprich nach Alkohol, Essig, Sauerkraut, chin. Essen Urtikaria im Gesicht (meist nur 2-3 Quaddeln) und auch Flush bekam. Die Symptome waren damals schon schwankend, vor der Regel wurde es schlimmer. Im Juli 2011 wurde ich schwanger, in der SS ging es mir gut, ich konnte alles wieder essen. 6 Wochen nach der Geburt meiner Tochter (Februar 2012) kam es dann zu einer massiver Verschlechterung. Ich reagiere seitdem auf fast alle Lebensmitteln, leider nicht nur mit Quaddeln (noch immer nur vereinzelt im Gesicht), sondern auch systemisch mit Engegefühl im Hals, Herzrasen, Schüttelfrost, Panik. Momentan kann ich mich nur von Reis, Kartoffeln, gekochten Gemüse (muss alles sehr frisch sein), Hirse, Hühner- und Rindfleisch ernähren. Ich habe 20kg abgenommen, Milch, Gluten, rohes Obst usw... alles geht nicht mehr. Trotz dieser Diät bin ich allerdings nicht symptomfrei, ich bekomme des öfteren trotzdem Quaddeln, heftige Reaktionen bleiben aber mit Hilfe der Diät aus. Ich bin eigentlich schon komplett durchuntersucht. Allergien alles neg. ausser erhöhtes Gesamt-IgE, Autoimmunlogisch V.a. leichte Autoimmunurtikaria (hab auch Hashimoto), Gastroskopie auch oB. Ich nehme momentan Aerius 2 mal täglich, die Quaddeln sind dadurch geringer ausgeprägt, aber mehr essen geht dadurch auch nicht. Mir wurde jetzt das Müncher Schema von der Immun Derma im AKH Wien empfohlen. Was würden sie noch abklären lassen? Könnte auch eine hormonelle Ursache dahinterstecken?
Ich bin für jeden Tipp und Ratschlag dankbar!
Mit freundlichen Grüssen Rossi

[Dr. K. Krause]

Hallo Rossi,
hormonelle Veränderungen können sich durchaus auf die Urtikaria auswirken. Die von Ihnen beobachtete Zyklusabhängigkeit und Symptomfreiheit in der Schwangerschaft sind sehr häufig zu beobachten, dennoch meist nicht allein ursächlich für die Urtikaria.
Zur Diagnostik: Falls noch nicht erfolgt, wäre ein Eigenserumtest hilfreich. Falls Sie auf Ihr eigenes Blut mit Quaddelbildung reagieren (oft der Fall bei Vorliegen einer Autoimmunurtikaria oder anderen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto), käme eine Eigenserumtherapie infrage.
Herzliche Grüße
K. Krause