Urtikaria/Angioödeme doch entzündliche Ursache?

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Moderator: USS

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kk9979
Beiträge: 89
Registriert: 08 Mär 2012, 06:47

Urtikaria/Angioödeme doch entzündliche Ursache?

Beitrag von kk9979 »

Hallo,

bei mir, 32 Jahre weiblich, wurde Mitte vergangenes Jahr die Diagnose chronische Urtikaria mit Angioödemen unklarer Ursache gestellt. Es wurde ein Urtikaria-Screening gemacht (Provokationstest mit damals eingenommenen Medikamenten, Untersuchung HNO, Gyn, Stuhluntersuchung, Zahnarzt, Allergietest, Urinuntersuchung, Blutuntersuchung, Schilddrüse...das ganze Programm). Ursache wurde nicht gefunden. Ich nehme seitdem Telfast 180 mg 1x täglich. Ausschlag ist gar nicht mehr aufgetreten. Was trotz alledem aufgetaucht ist, ist eine etwa mandelgroße Schwellung unter dem linken Auge, die gar nicht weggeht.

Ende des letzten Jahres kam dann eine Eisenmangelanämie dazu, so dass ich zur Magenspiegelung geschickt wurde. Aber auch hier ist alles in Ordnung, auch kein Helicobacter Pylori. Eine Darmspiegelung steht aus. Termin ist erst im nächsten Jahr.

Das einzigste was bei allen Untersuchungen aufgefallen ist, ist eben die Eisenmangelanämie, ein erhöhter Ana-Titer von 1:320 bis 1:1280. Antikörper gg. dsDNA, Nukleosomen, Histone und ENA sind alle negativ. Die Schilddrüse ist zu klein, aber die Schilddrüsenhormone sind alle im Normbereich. Auch MAK und TRAK-Antikörper sind im Normbereich. Eine vor 15 Jahren diagnostizierte membranöse Glomerulonephritis mit nephrotischen Syndrom ist auch zur Zeit inaktiv. Könnte die Ursache der Urtikaria/Angioödeme doch in einem entzündlichen Prozess zu suchen sein? Warum geht dann diese mandelgroße Schwellung unter dem Auge einfach nicht weg?

Meine eineiige Zwillingsschwester sowie meine Mutter haben auch einen erhöhten Ana-Titer von 1:320 (wurde jetzt erst festgestellt), sie sollen nun auch zum Rheumatologen. Termine sind aber noch ausstehend - ist das ein Zufall?

Haben sie noch eine Idee?
Angela x
Beiträge: 89
Registriert: 30 Mär 2006, 05:04

Re: Urtikaria/Angioödeme doch entzündliche Ursache?

Beitrag von Angela x »

Seit 2004 habe ich die Urtikaria (Lebensmittel) im Griff, da ich alle Trigger meide. Zwei mal erkrankte ich an Weichteilrheuma (Fibromyalgie Syndrom). 2002 verschwand das Rheuma nach einem halben Jahr. 2011 bin ich 9 mal im Radonstollen in Bad Kreuznach gewesen. Der Rheumaarzt Dr. Fahmy spritzte mir begleitend Sauerstoff supkutan. Nach 3 maligem Besuch war ich beschwerdefrei, bis heute. 8 Monate fühlte ich mich krank, schmerzvoll, kraftlos und bleiernd wie nie im Leben. Die Genesung bis heute ist für mich ein Wunder.
Mit einer Überweisung vom Hausarzt bin ich zu Dr. Fahmy. Bad Kreuznach ist von meinem Wohnort ca. 70 km entfernt, darum konnte ich drei mal die Woche hinfahren. Kuren und Kurlaub ist dort möglich.
Gute Besserung Angela x
Dr. Karsten Weller
Facharzt
Beiträge: 95
Registriert: 26 Sep 2008, 18:06
Wohnort: Berlin

Re: Urtikaria/Angioödeme doch entzündliche Ursache?

Beitrag von Dr. Karsten Weller »

Hallo kk9979,

ein entzündlicher Prozess kann grundsätzlich Ursache einer Urtikaria sein. Allerdings ist bei Ihnen trotz Untersuchungen offensichtlich bislang kein solcher gefunden worden. Entsprechend gibt es hier aktuell wahrscheinlich auch keinen Behandlungsansatz?

Ein erhöhter ANA-Titer für sich alleine genommen ist noch keine Erkrankung. Bedeutung kann er aber bei Vorliegen weiterer Symptome oder Befunde erlangen. Hier ist der Rheumatologe sicher richtiger Ansprechpartner. Dass Sie, Ihre Zwillingsschwester und Ihre Mutter ähliche ANA-Werte haben ist sicher nicht verwunderlich, schließlich haben Sie ja den gleichen bzw. einen ähnlichen "Bauplan".

Eine dauerhafte Schwellung am Auge, die nicht innerhalb einiger Tage wieder abklingt, ist kein Symptom einer Urtikaria und sollte separat von dieser ärztlich abgeklärt werden.

Mit bestem Gruß
Karsten Weller
kk9979
Beiträge: 89
Registriert: 08 Mär 2012, 06:47

Re: Urtikaria/Angioödeme doch entzündliche Ursache?

Beitrag von kk9979 »

Sehr geehrter Herr Dr. Weller,

die mandelgroße Schwellung unterhalb meines Auges ist morgens bis mittags immer zu sehen, nachmittags dann meistens weg. Sie kommt aber täglich morgens wieder. Also es liegen nicht mehrere Tage ohne Schwellung dazwischen.

Auf was sollte ich mich dann untersuchen lassen, wenn es mit diesen Symptomen keine Urtikaria sein kann?
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