Wirklich Urticaria?

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Moderator: USS

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Nelvy4
Beiträge: 7
Registriert: 12 Nov 2013, 12:21

Wirklich Urticaria?

Beitrag von Nelvy4 »

Hallo,

bin vor 2 Wochen das erste Mal mit diesem Thema in Kontakt gekommen. Nach einem heißen Bad fing mein ganzer Körper plötzlich an zu jucken. Erstmals war aber nichts zu sehen. Am nächsten Tag hab ich dann unter dem Ellbogen und dort wo der Jeansbund ist so gelsenstichartige juckende Dippel bemerkt. In den nächsten 2 Tagen wurden die imemr mehr (allerdings nicht so massiv wie auf vielen Fotos im Internet zu sehen ist.) Hab mir dann selbst die "Nesselsucht" diagnostiziert und bin damit zum HA. Da war der Ausschlag allerdings (leider) grad weg (kam und ging genauso wie besprieben im Internet sehr klassisch. Allerdings hatte ich Nachts meistens Ruhe) er hat aber gemeint das wird es schon sein und hat mal Blut abgenommen. Ein paar Tage später waren die Befunde dann da. Ige massiv erhöht bei 1612 und die Eosinophile ebenfalls deutlich erhöht was angeblich auf eine Allergie hindeutet. Allerdings schien mir der Artz etwas ratlos er hat nur gemeint wir machen mal Lactose und Fructose Intoleranz Test.
2 Tage später war dann mein HA wieder da zu dem bin ich auch nochmal der hat nochmals Blut abgenommen weil er gemeitn hat da fehlen einige Werte (zb. RAST mehr weiß ich nciht) das dauert aber und diese Befunde liegen mir noch nicht vor. Er hat mir Antihistamin verschrieben (aufgrund der Tatsache das ich noch ein klein wenig stille kommt anscheinend nur das in Frage) und eine Kortisonsalbe.

Habe dann mal mit einer halben statt 1 Tablette begonnen und war sofort beschwerdefrei. Allerdings nur für etwa einen halben Tag. Als die Symptome wieder kamen nochmal eine halbe auch gleich wieder alles gut. Aber eben auch nur kurz. Allerdings hatte ich das Gefühl danach kamen die Symptome nicht mehr so heftig und haben sich irgendwie geändert. Es ist nicht mehr so großflächig, es entstehen aber ganz schnell Rötungen und Fahrer wenn zb. mein Sohn stillt und mit seiner Hand über meine Brus fährt sieht dann aus als hätte mich ne Babykatze gekratzt. Ab und zu kamen dann noch die Quaddeln aber immer weniger - eher nur dann wenn ich diese juckende Stelle gekratzt hab. Sonst ist es eher bei rot oder nichtmal rot und nur juckend geblieben.

Was mich irritiert:

An manchen Stellen bleiben Verfärbungen zurück. So bläulich - erst dachte ich wie ein blauer Fleck oder Pigmentstörungen. Nicht überall aber eben doch. Und eine Quaddel hatte ich die war richtig geschwollen also da hab ich die Schwellung unter der Haut richtig gespürt (am Arm) und die hat 2-3 Tage gebraucht bis sie rückstandslos wieder weg war. Diese beiden Beobachtungen kommen doch bei Nesselsucht nie vor? Habe dann Urticaria vasculitis gefunden wo das passen könnte aber dem würde ja an sich wiedersprechen das die Quaddeln /Rötungen - abgesehen von der einen - nie länger als 24 Stunden sichtbar sind. CRP war übrigens auch nicht erhöht. Und die Antihistamin Tabletten hätten dann ja auch nicht so schnell und gut angeschlagen oder? Aber was ist das dann mit den zurückbleibenden Flecken/Schatten/Pigmenten auf der Haut? Die beunruhigen mich sehr. Die meisten verschwinden nach 2 Tagen wieder gänzlich nur auf der Hand hält sich ein kleines Areal seit Beginn an.

Weil mir das keine Ruhe gelassen hat war ich heute nochmals beim HA der hat nur gefragt ob ich die Kortisonsalbe geschmiert habe (habe ich nicht) und ich soll in einer Woche wieder kommen wenn es dann immer noch da ist. Wenn die Blutbefunde da sind meldet er sich. Hm.

Mir ist es deshalb so wichtig das möglichst "auszuschließen" weil wir grad wieder mitten in der Kinderplanung stecken und so eine Vaskulitis ja dann wohl nicht so witzig wäre. Was ich hier gelesen habe sind aber viele Nesselsucht Patienten jahrelang damit herumgelaufen bevor eine Diagnose gestellt wurde.

Die letzte Antihistamintablette habe ich vor 48 Stunden genommen (insgesamt nur 2 2x1/2 und dann zum Schluß eine ganze) und einstweile geht es mri gut. Gestern waren bis auf ein paar ganz kleine rote Flecken die im Ansatz gejuckt haben ich aber erfolgreich ignorieren konnte und eine Quaddel (die interessanterweise aber von Druck ausgelöst worden sein dürfte (Tasche) die aber wenig gejuckt hat und auch nach sehr kurzem wieder verschwunden ist ) eigentlich kaum mehr Beschwerden.

Was meinen sie? Kann ich davon ausgehen das es tatsäczlich eine normale Nesselsucht ist (trotz dieser paar Flecken die sich gebildet haben und der einen Quaddel die so viel länger bestanden hat?) Oder sollt ich jetzt darauf bestehen eine Hautbiopsie machen zu lassen ?

Vielen herzlichen Danke!!!!

Grüße aus Österreich,

Nelvy
Nelvy4
Beiträge: 7
Registriert: 12 Nov 2013, 12:21

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Nelvy4 »

Hm. Das hab ich wohl klassisch verschrien. Im Laufe des Nachmittags sind dann doch noch ein paar - kleine - Quaddeln aufgetaucht. Die Quaddel selbst ist ganz schnell wieder verschwunden. Die roten Flecken sieht man jetzt noch.

Eine Frage noch. Wie hört den eine Urticaria wieder auf? Ich lese überall: sie verschwindet so plötzlich wie sie gekommen ist. Was genau ist damit gemeint? Das sie wirklich ganz urplötzlich nach einem zb. heftigen Schub einfach wieder weg ist oder gibts da auch Verläufe bei denen es einfach immer weniger wird und plötzlich einfach ganz weg ist. Was ist typischer?

Danke!
Nelvy4
Beiträge: 7
Registriert: 12 Nov 2013, 12:21

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Nelvy4 »

Oje. Da hab ich mich wohl definitiv zu früh gefreut :-( Gestern Abend hatte ich plötzlich an den Stellen wo der BH gerieben hat feuerrote Flecken und dort wo mein Sohn mich mit seinen Nägeln erwischt hat richtige Schwielen. Sah total heftig aus. Da bei meinen Kindern grad der Keuchhusten und der MD Infekt zu Gast war war ich dann auch wieder ein paar mal wach in der Nacht und hab auch einen leichten Juckreiz an den Beinen verspürt :-/. Heute gesellen sich auch schon wieder die Quaddeln dazu. Heul. Heißt das ich hab jetzt 2 verschiedene Formen der Urticaria? Hab gelesen diese Schwielensache dauert meist 2-5 Jahre??? :-0 .

Habe noch eine Frage zu dem Antihistamin. Habe gelesen man kann auch versuchen es ohne auszusitzen weil es onehin nur die Symptome bekämpft. Mein HA meint aber ich soll es unbedingt nehmen. Mir wäre wegen des Stillens lieber es nicht zu nehmen. Es ist zwar ausgesprochen unangenehm aber - zumeist - hab iuch das Gefühl ich kann das aushalten. Dachte es wär vielleicht so wie bei der Schmerzunterbrechung aber das scheint ja nun nicht so zu sein. Also nehmen oder lieber nicht? Vor allem auch hinsichtlich einer - geplanten - Schwangerschaft? Besser nicht? Aber was wenn das jetzt alles noch schlimmer wird?

Ich hab ürigens auch so ein seborrhoisches Exzem am Kopf/Haaransatz/hinter den Ohren. Schon seit Jahren. (Mein Vater hatte das auch) Mal stärker mal schwächer aber das blüht jetzt auch total auf? Steht das in irgendeinem Zusammenhang?

Und zum Faktor Stress: Wie groß ist die Rolle tatsächlich die der spielt? Ich hatte jetzt zwar nicht dem Mega Stress aber ich hab mich schon gesorgt um meine KInder mit diesem Wahnsinnshusten und mehrmaligen Attacken in der Nacht (bin generell ein Mensch der sich leicht sorgt und tlw. in Richtung generalisierte Angststörungen vor Krankheiten geht...)

Über kurze Meinung dazu wär ich sehr froh.

Danke, Gruß Nelvy
darius21
Beiträge: 17
Registriert: 08 Nov 2013, 10:55

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von darius21 »

Hallo
Du bist auch aus österreich. Ich auch, leide unter einer Urtikaria,allerdings gegen Licht.
Hatte mal für 1 Woche eine gegen Wasser (extrem selten), ging aber vorüber.
Die gegen Licht ist gruselig, lästig und auer in Wien und Graz gibts keine Experten dafür.
Immerhin habens bei dir mehrer Untersuchungen gemacht.
Bei mir warens in Salzburg nicht mal sicher, obs überhaupt eine U ist, da es nicht juckte und nicht sofort losquaddelte.
Nelvy4
Beiträge: 7
Registriert: 12 Nov 2013, 12:21

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Nelvy4 »

Hallo Darius,

und wie geht es dir jetzt damit? Wie hat es sich entwickelt?

Meine quält mich leider immer noch. Die Antihistamintablette wirkt immer so 1-2 Tage dann kommen die roten Flecken wieder und wenn ich nicht gleich wieder eine nehme dann auch die Quaddeln :-(

Warte immer noch auf die Blutbefunde und Stuhlprobe hab ich nun auch abgegeben.

Ich bin mit meiner Diagnose gleich selbst hingegangen zumal bei beiden Ärzten als ich dort war grad keine Quaddeln waren sondern nur diese "Fahrer", "Kratzer" überall.... ich trau mich nicht die Medikamente ganz weglassen weil ich Angst hab das es dann wieder so schlimm wird. Andererseits bin ich froh das die halbe bzw. 1 Tablette so gut und doch ein Zeitl wirkt eben wegen dem Stillen.

Die Frage die sich mir stellt ist ob wir den Kinderwunsch lieber mal auf Eis legen sollten. Allerdings sind wir da eh von Haus aus sehr eingeschränkt und auf längeren "Bastelzeitraum" eingestellt und und läuft dann langsam aber sicher die Zeit davon. Hm. Keine Ahnung. Dazu wollte sich der HA nicht äußern.

LG
darius21
Beiträge: 17
Registriert: 08 Nov 2013, 10:55

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von darius21 »

Hallo!
Also so ganz gut, allerdings werd ich immer sensibler, sprich schlag jetzt auch bei kunstlicht aus, nicht nur bei sonne.
Das problem ist, dass antihistaminika die krankheit nur maskieren, jedoch nicht wirklich was zur heilung beitragen. Du dürftest eine normale akute haben, wenn kein auslöser gefunden wurde. Teste mal ab, ob du bei wärme,kälte,licht, wasser, sport, etc reagierst. Wo bist du in behandlung?
Ein ige,der so hoch ist, ist ungewöhnlich.vielleicht steckt eine allergie dahinter, vielleicht auch nur eine histaminunverträglichkeit. Lass mal sachen wie käse, wein, salami, energiedrinks vollkommen weg.
Ansonsten viel glück bei ursachenforschung.
Nelvy4
Beiträge: 7
Registriert: 12 Nov 2013, 12:21

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Nelvy4 »

Hm. Die letzte Tablette hat auch keine 24 Stunden mehr geholfen - heute bin ich schon mit - wenigen - aber doch roten Flecken und Ansätzen von Pusteln aufgewacht.

Die Blutbefunde sind ncoh immer nicht da. Keine Ahnung also ob da jetzt noch was rausgekommen ist oder nicht. WErde mal beim Arzt anrufen....

Jetzt dauerts doch schon 3,5 Wochen tendenz schlimmer werdend. JEtzt sollte sich dann doch langsam Besserung zeigen?

Ich frag mich nur ob ich die Tabletten lieber nehmen soll damit der Körper das mal unterdrückt oder ob das eh für die Fisch ist dann würde ich versuchen ob ich es schaffe auszusitzen vor allem wegen dem Stillen :-(

Heut schon recht verzweifelt bin.
Nelvy4
Beiträge: 7
Registriert: 12 Nov 2013, 12:21

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Nelvy4 »

Ist eigentlcih davon auszugehen wnen das IgE so stark erhöht ist das es sich dann um eine autoimmun Urtikaria handelt? (also unter anderem denna auf druck, kratzen und heißes wasser reagiere ich ja genauso).

Hab mir das grad alles nochmals hier auf den Seiten durchgelesen aber so ganz schlau werde ich da nicht daraus.

Blaue Flecken kamen übrigens nicht mehr.

Hmm...
darius21
Beiträge: 17
Registriert: 08 Nov 2013, 10:55

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von darius21 »

Hallo.
Also du kannst sie auf jeden fall weiter nehmen, schaden tuns gewöhnlich nicht. Bei urtikaria muss man manchmal bis zu 4 tab nehmen, damits wirkt. Du musst dir das so vorstellen, dass die mastzellen histamin ausschütten und die tabletten einen teil davon abfangen. Nur: die ausschüttung muss von alleine zurück gehen.
Kann sein, dass du eine 'normale' ohne sichtbaren auslöser hast. Bei physikalischer nesselsucht bekommst du es nur nach kratzen, oder nur nach kontakt mit wasser, oder nur nach wärme, kälte, licht, etc.
Wenn du immer wieder mal 'so' reagierst, dann hast eine ohne bekannten auslöser. Länger als 6 wochen=chronisch. Kann dann 20jahre oder auch nur 1 monat dauern.
Wo bist in behandlung?
Top: akh wien und graz.
Geht so: innsbruck, salzburg, danach linz, klagenfurt, wels. Auf jeden fall a großes krankenhaus.
Lg
Nelvy4
Beiträge: 7
Registriert: 12 Nov 2013, 12:21

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Nelvy4 »

Jetzt hab ich nach anraten des Hausarztes 1 Woche durchgehend Cetirizin genommen. Da wars auch gut (1 Tablette tägl.) Dann sollte ich ausschleichen. Gestern nur mehr eine halbe heute schon wieder mit den ersten Flecken aufgewacht :-(
Jetzt bin ich auch bei den 6 Wochen :-( :-( :-(

DAs heißt wohl ich muss mcih auch drauf gefasst machen das jahrelang nicht mehr loszuwerden?

HEul.

Werde mal einen Termin im Allergiezentrum ausmchen. (obwohl ich irgendwie nicht glaube das da was dabei rauskommen wird.) Beim Gyn war ich jetzt und Zahnartz und HNO werd ich noch aufsuchen. Wunderbar.

Mein Hausarzt hat beim letzten Besuch gesagt er gibt mich jetzt ab an den Hautarzt weils jetzt richtung chronisch geht und das ist so schwer zu behandeln den misserfolg mag er lieber jemandem anderen gönnen. :o
Dr. Nicole Schoepke
Fachärztin
Beiträge: 136
Registriert: 17 Aug 2010, 17:27
Wohnort: Berlin

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Dr. Nicole Schoepke »

Hallo Nelvy4,
die Einnahme von Antihistaminika ist nur symptomatisch, was bedeutet, dass die Symptome, nicht aber die Ursache unterdrückt werden. Wenn die Antihistaminika abgesetzt werden, die Ursache aber noch besteht, dann treten die Beschwerden erneut auf. Es ist möglich die Antihistaminika in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt auch länger und ggf. höher dosiert einzunehmen.
Wenn die Beschwerden über 6 Wochen bestehen, also chronisch sind, dann ist es möglich nach einer möglichen Ursache zu suchen. Hier wird Sie Ihr behandelnder Arzt beraten können.
Mit den besten Grüßen
Nicole Schoepke
Jule
Beiträge: 4
Registriert: 12 Dez 2013, 21:16

Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Jule »

Nelvy4 hat geschrieben:Jetzt hab ich nach anraten des Hausarztes 1 Woche durchgehend Cetirizin genommen. Da wars auch gut (1 Tablette tägl.) Dann sollte ich ausschleichen. Gestern nur mehr eine halbe heute schon wieder mit den ersten Flecken aufgewacht :-(
Jetzt bin ich auch bei den 6 Wochen :-( :-( :-(

DAs heißt wohl ich muss mcih auch drauf gefasst machen das jahrelang nicht mehr loszuwerden?
Schlimmstenfalls kann das passieren, ja.
Aaaaaber... Cetirizin hat bei mir auch nicht geholfen. Dasselta auch nicht, trotz 4facher Dsoierung hab ich gequadelt wie blöde. Die Quaddeln sind mir egal, aber der Juckreiz... und die Schwellungen sind nicht ohne, Hände und Füße sind mitunter nicht wirklich zu gebrauchen. Es gab Tage, da konnte ich nicht gescheit laufen. Über Schuhwerk sprechen wir mal lieber nicht ;) (ich habe die Quaddeln täglich, am ganzen Körper, und das über 6-10 Stunden)

Es gibt ganz viele Antihistaminika, und jeder reagiert anders. Ich wurde jetzt umgestellt (heute), von Dasselta auf Rupafin, daher kann ich aktuell noch nichts berichten. Zusätzlich bekomme ich jetzt Ranitidin in einer sehr hohen Dosierung (300 mg 2x tgl). Das Ranitidin hat heute die Quaddelbildung unterdrückt und auch den Juckreiz, und den Golfball im Hals habe ich auch nicht mehr. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich gestern wenig gegessen habe. Man weiß es nicht. Ich führe ja Tagebuch - der Doc hat mir heute erzählt ich soll es sein lassen.
Werde mal einen Termin im Allergiezentrum ausmchen. (obwohl ich irgendwie nicht glaube das da was dabei rauskommen wird.) Beim Gyn war ich jetzt und Zahnartz und HNO werd ich noch aufsuchen. Wunderbar.

Mein Hausarzt hat beim letzten Besuch gesagt er gibt mich jetzt ab an den Hautarzt weils jetzt richtung chronisch geht und das ist so schwer zu behandeln den misserfolg mag er lieber jemandem anderen gönnen. :o
Na super, da haste ja einen richtig empathischen Heini erwischt. Sowas kann man auch anders sagen.
Die Aussage stimmt insofern, als daß nur bei einem gerigen Prozentsatz der Bertoffenen eine eindeutige Ursache ausgemacht werden kann. 25 - 30% sind die Quoten, die meines Wissens belegbar sind. Nicht sehr erbaulich, ich weiß.

Ich habe mittlerweile HNO, Frauenarzt, Zahnarzt, Kardiologen, Nephrologen, Radiologen (Thorax röntgen +CT), Internist (Sono Abdomen), Pulmologen und im Januar dann auch den Gastroenterologen durch. Ich hab bestimmt noch was vergessen.
Ich bin in der hiesigen Uniklinik in der Spezialsprechstunde, da bin ich allerding erst nach einem stationären Aufenthalt "reingerutscht", weil mir die Atemwege zugeschwollen sind und ich zum einen als Notfall galt und mich dann endlich mal zu deren Sprechstundenzeiten in voller Pracht präsentieren konnte (sonst kam der Scheiß imer so ab 17 Uhr). Zack bumm war ich auf einmal in der Konferenz. 20 sehr interessierte Ärtzte. Ich hab aber auch echt schick gequaddelt.

Der stationäre Aufenthalt hat mir relativ wenig gebracht. Leider war es Wochenende (ich wurde Freitag aufgenommen), und Montag habe ich ich dann auf eigenen Wunsch entlassen lassen. Die Untersuchungen kann ich auch ambulant machen, und die Reis-Kartoffel-Diät hatte keinen Erfolg, auch wenn es im Arztbrief anders steht (da hat man vergessen zu erwähnen daß ich zuvor eine Dröhnung Antihistaminikum bekommen hab).

Nun habe ich fröhlich weiter vor mich hingequaddelt, teils auch mit einem enormen Leidensdruck, der dem Juckreiz geschuldet ist. Die Quaddeln an sich sind mir wumpe. Das ist halt meine persönliche Note ;)

Es gibt so einges an Therapie. Urticaria an sich kann man nicht im klassischen Sine "heilen", aber man kann die Symptome schon in den Griff bekommen. Der handelsübliche Hausarzt und auch die meisten Hautärzte sind damit vollkommen überfordert. "Ich seh ja gerade nix, ich kann Ihnen nicht helfen". Ich hatte 200 Fotos, hochauflösend, in bester Qualität im Gepäck. Ich habe den kompletten Verlauf dokumentiert, weil es mir von Anfang an klar war daß es sich nicht um eine Allergie handelt. Die wurden widerwillig angeguckt. Mein Hinweis, daß ich ja auch noch Blutwerte mitgebracht hätte (ach ja?) wurde damit beschieden daß mein Hausarzt ja schon alles richtig erkannt hätte, bei so einer Leukozytose ist eine Urticaria natürlich entzündungsindiziert. Das möge ich ihm doch mit freudlichen Grüßen ausrichten, er sehe keinen Bedarf für einen Arztbrief.

So, und nun hab ich ganz viel geschrieben und du stehst immer noch im Regen da.
Geh zu Spezialisten, am besten in eine Uni-Klinik. Und wenn du mit einer Tablette Cetirizin auskommst, sei froh. Die Antihistaminika der neuen Generation kann man über Jahre nehmen. Mach dir da mal keine Sorgen.

Ich wünsche dir alles Gute!
LG Jule
Dr. S. Altrichter
Fachärztin
Beiträge: 104
Registriert: 09 Nov 2005, 17:35
Wohnort: Berlin
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Re: Wirklich Urticaria?

Beitrag von Dr. S. Altrichter »

Hallo Jule!

Ja es klingt tatsächlich nach Urtikaria. Wenn die Beschwerden jetzt länger als 6 Wochen andauern liegt per definition eine chronische Form vor. Das wurde aber rel. willkürlich so festgelegt. Da sie Stillen, ist ihr Körper in einer anderen Phase als normalerweise, oftmals ändert sich die Urtikaria bei solchen Hormonumstellungen wie z.B. nach dem Stillen. Das soll sie jedoch nicht ermutigen mit dem Stillen aufzuhören, denn das wäre keine Garantie für das Ende der Urtiakaria und auch nicht das beste für ihr Kind, sondern ich will damit sagen dass es jetzt nicht heißt dass sie jahrelang darunter leiden müssen. Eine Ursachensuche könnte prinzipiell sinnvoll sein und sollte von einem Facharzt geleited werden. Antihistaminika sind prinizipiell das Mittel der Wahl zur Symptomenkontrolle der Urtikaria.
Ich wünsche gute Besserung
Dr. S. altrichter
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