Lichturtikaria: Informationen und alle Therapiemöglichkeiten

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darius21
Beiträge: 17
Registriert: 08 Nov 2013, 10:55

Lichturtikaria: Informationen und alle Therapiemöglichkeiten

Beitrag von darius21 »

Hallo

Da ich selber unter Lichturtikaria leide kenne ich den Leidensweg und das Ärztelaufen zu gut.
Ich habe mich jedoch zusätzlich auf allen möglichen Fachseiten (Ärzte für Ärzte) sowohl in D, USA, GB, Japan, NZ, It als auch in F und SP erkundigt, welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Da ja meistens relativ wenig über die Lichturtikaria bekannt ist kommt es oft vor, dass man in Hautarztpraxen "gehen Sie nicht in die Sonne, schlucken Sie Antihistamin, mehr gibt es nicht" zu hören bekommt.
Dies stimmt jedoch nicht!!

Es gibt um Einiges mehr, was jedoch in Spezialkliniken angeboten werden kann.

Diese Seite soll daher keinen Arztbesuch ersetzen, sondern vielmehr darin bestärken, den richtigen Arzt, die richtige Klinik aufzusuchen.

Des Weiteren kann man den behandelnden Arzt fragen, warum man zB. diese und jene Behandlungsmethode noch nicht ausprobiert hat.


Also:

Allgemeine Infos:

Die Licht oder Solare Urtikaria ist relativ selten. Einer von ca 30.000 Menschen bekommt eine.

Symptome:

Innerhalb Sekunden/Minuten reagiert die Haut (z.Z schleimhaut im Mund -bei offenen Mund schlafen) auf Licht. Man reagiert meist auf 1 Spektrum: Entweder nur UVB, UVA oder Sichtbares Licht. Manchmal auch auf mehere gleichzeitig.

Die Haut spannt, wird schnell rot, juckt, nach einiger Zeit bilden sich Quaddeln/Nesseln (ähnlich Brennessel bzw große erhabene rote Flecken).
Manachmal juckt sie jedoch nicht, sondern brennt nur, oder fühlt sich heiß an. Man wird nur rot,

Wichtig: man reagiert sehr schnell, geht man aus dem Licht, geht die Reaktion relativ schnell wieder weg.

Gefährlich: Die LU kann gefährlich werden, wenn große Teile des Körpers bestrahlt werden und danach in Quaddeln ausbrechen. Dann kann es zu Ohnmacht, manchmal auch zu Schocks kommen.
Wird man nur rot, dann bekommt man eher keinen Schock (selber schon ausprobiert, bitte nicht nachmachen), obwohl es sicher ganz extreme Fälle auch geben mag.

Prinzipiell gilt: Die LU ist lästig, da man, wenn man auf "sichtbares" Licht reagiert, auch in Einkaufszentren Juckreiz, Rötungen oder leichte Quaddeln bekommen kann. Psychisch macht sie generell mehr Beschwerden, als physisch, da es einfach nervt, wenn man plötzlich auf Licht allergisch reagiert..

Dauer: kann innerhalb Wochen vergehen, meist zw 5-10 Jahre, danach plötzlich weg. Oder noch länger. Falls eine Therapie anschlägt, gehts natürlich schneller.

Therapie:

meine persönlichen Erkenntnisse zuerst:

ich schlage sehr schnell auf "sichtbares" Licht an, sodass ich meist nach Sekunden entweder Rötungen oder Jucken, ein Stechen oder Wärmegefühl habe.
Leider gilt oft nur "Quaddel" als Beweis bei Ärzten, dies muss aber nicht zwingend sein, leichtere Fälle bekommen oft nur Rötungen.

Auch gilt der Ansatz meide das Licht, nur bedingt. Besonders im Sommer hatte ich durch die Sonne einen tollen Abhärungseffekt, der jetzt im Winter dahin ist. Jetzt spüre ich auch normale, starke Lampen.
Dieses Abhärten funktioniert, indem man nicht all zu lange, aber trotzdem immer wieder in die Sonne geht bzw bestimmte Körperteile bewusst der Sonne aussetzt.
Völliges Vermeiden von Licht führt eher dazu, dass man noch empfindlicher wird.
Außerdem kann man zusätzlich "Freie Radikale"Abfänger wie Vitamin E, C und Betakarotin zu sich nehmenm Auch Kalzium hilft hochdosiert ein wenig. Histaminarme Ernährung kann nicht schaden (Finger weg von ROTWEIN, käse, Fisch, getrockneter Wurst wie Salami, Massen an Erdbeeren, etc..)

Allgemeiner Ärzteansatz:
bitte gerne auf Seiten der British dermatological Asso. bzw auf anderen Fachseiten nachlesen. Diese Therapiemöglichkeiten wurden erfoscht, werden aber zu wenig angewendet.



1) H1 Antihistamin: 1-4 Tabletten (Cetirizin, Aerius, Telfast, Rapitinin, etc...)
hilft eher hochdosiert, manchmal aber wenig. Unterdückt oft nur Quaddeln, jedoch die Rötungen gar nicht.

2) Mix von verschiedenen Sorten H1 Antihistamin: zB. 2 Telfast + 2 Aerius.
hilft besser, jedoch oft noch zuwenig.

3) H1 Histamin + H2 Blocker (zB Ranic) oder H1 Histamin + Leutroniene Antagonist (zB .Singulär) oder Mastzellstabilisator.
meist gute Kontrolle der Symptome, jedoch nur symptomatisch. Krankheit ist jedoch noch vorhanden!

Biite immer mit Arzt absprechen, NIE selber therapieren!!!!

4) Bestrahlung mit UVA oder UVB Licht:
wirkt nur ein paar Tage
5) Rush Hardening UVB-Schmallband (bei Empfindlichkeit gegen UVB) bzw UVA1 Rush Hardening (bei Empfindlichkeit gegen UVA, sichtbares Licht und manchmal auch UVB). dieser Prozess dauert 2-3 Tage stationär im Krankenhaut. Man wird stündlich mit aufsteigender Dosis bestrahlt.
hält sehr gut an, jedoch muss Patient danach in Maßen an die Sonne, damit Therapieerfolg erhalten bleibt (gewöhnung)

6) PUVA-Therapie: Bestrahlung mit Psorialen-Einnahme. Damit wird die Haut empfindlich auf Licht, durch Bestrahlung erfolgt Abhärtung.
Meist kann man PUVA auch mit Rush Hardening kombinieren.

7) sollte gar nichts helfen, empfiehlt sich eine Bestrahlung und Medikamententherapie!
Neben Antihistamin kann bei Patienten die zusäztlich auf ihr Eigenserum reagieren, eine Plasmapherese (Art Blutwäsche) gemacht werden. Oder Eigenblut Entnahme und danach Injektion.
wird halt nicht bei jeden!

8) Antihistamin + "Bomber", also hochdosiert Kortison, Immunsupresiva (zB. Antimalariamittel). Diese haben Nebemwirkungen. Der Arzt muss entscheiden, ob es gerechtfertig ist.

9)Anti- Immunglobulintherapie: experimenteller Ansatz, hilft bei schwierigen Fällen oft ganz gut.

10) Xolair (Omalizumab): hilft gegen Asthma, jedoch super Wirkung bei allen Nesselsuchtarten.
Wirkung ist, wie wenn man Wasserhahn um über 90% zumacht. Den Rest erledigen Antihistamine. Jedoch teuer und Krankenkassen zahlen ungern.

In Zukunft:

Clinuvel hat ein Medikant auf dem Markt dass die natürliche Hautbräunung stimmuliert. Jedoch wird man nicht nur braun, sondern es blockt alle Spektren von Licht ab. Gute Ergebnisse bei Tests, jedoch erst in 1-2 Jahren in D,Ö am Markt (hoffentlich)

Es wird mit Enzymen geforscht, die generell die Haut so abschotten, dass nicht mal mehr ein Sonnenbrand entstehen kann (und natürlich auch keine Sonnenallergie, etc..)


Vor Allem gilt. Diese Therapiemöglichkeiten gibt es, diese Seite dient zur besseren Information der Patientien. Geht bitte aber zu einem Arzt, nur er weiß, was individuell zu jedem paßt. Keine Eigentherapien! und Finger weg von Solarien, die härten kaum ab, sind aber dafür gefährlich!!!


Gute Kliniken:

CH: Züric, Bern

Ö: AKH Wien, Uniklinik Graz, (mit Abschlägen auch Innsbruck, Wels, Salzburg, Linz, Klagenfurt)

D: Charitee Berlin, Uniklinik Mainz, Heidelberg, Tübingen, München,. Dresden, bzw alle Unikliniken (individuell erkunden, ob da Experte ist)

Also: Nicht den Kopf hängen lassen. Die Krankheit nervt extrem, ist aber therapierbar. am wichtigsten sind kompetente Ärzte, die mehr als nur Antihistamin kennen.
darius21
Beiträge: 17
Registriert: 08 Nov 2013, 10:55

Re: Lichturtikaria: Informationen und alle Therapiemöglichke

Beitrag von darius21 »

nachsatz;
HELIOCARE ULTRA ist ein Nahrungsmittelersatz,homöpathisch,also zum selber zahlen.fängt freie radikale ab
hilft ein wenig,gibt lichtschutzfaktor 2-4,also wenn jemand nach 1 min quaddeln bekommt,dann bekommt er es paar minuten später und weniger.
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