Eigenbluttherapie geeignet?

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Moderator: USS

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Cocos
Beiträge: 1
Registriert: 29 Dez 2013, 17:22

Eigenbluttherapie geeignet?

Beitrag von Cocos »

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin 31 Jahre alt und leide seit etwa meinem 18. Lebensjahr an chronischer Druckurtikaria. Derzeit nehme ich Aerius, habe jedoch auch schon den Wirkstoff Cetirizin ausprobiert. Beide Wirkstoffe helfen mir nicht (mehr). Mit der Einnahme von Aerius hatte ich früher meine Nesselsucht gut im Griff (Juckreiz), doch seit etwa einem halben Jahr habe ich trotz der täglichen Einnahme einen starken Juckreiz am ganzen Körper. Diesen habe ich, auch wenn ich auf meine Haut keinen Druck ausübe. War vor kurzem in einer Hautklinik zur Ursachensuche. Bisher wurde noch keine Ursache für die Urtikaria gefunden. Seit 2010 leide/litt ich an einer chronischen Schilddrüsenautoimmunerkrankung (Basedow). In der Hautklinik wurde mir gesagt, dass meine Urtikaria leichter wird, wenn ich mal operiert bin. Meine OP war in diesem Jahr im Oktober. Doch bisher habe ich die Urtikaria nach wie vor sehr stark.

Meine Frage wäre:

Ist es bei mir generell möglich eine Eigenbluttherapie durchführen zu lassen obwohl ich nicht genau weiss, welchen Typ von Urtikaria ich habe? Außerdem bin ich unsicher, ob diese Therapie für mich geeignet ist bzgl. Autoimmunerkrankung Basedow (Schilddrüse komplett entfernt).

Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Dr. Karsten Weller
Facharzt
Beiträge: 95
Registriert: 26 Sep 2008, 18:06
Wohnort: Berlin

Re: Eigenbluttherapie geeignet?

Beitrag von Dr. Karsten Weller »

Hallo Cocos,

eine Eigenbluttherapie wird gelegentlich bei Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria durchgeführt. Hierzu gibt es auch eine Studie, die eine Wirksamkeit bei einigen Patienten andeutet. Für die Druckurtikaria gibt es meines Wissens nach keine Untersuchungen.

In den aktuellen Therapieempfehlungen für die chronische Urtikaria ist die Eigenbluttherapie nicht enthalten. Hier wird bei Versagen der regulär dosierten Antihistaminika als nächster Schritt empfohlen, die Dosis des Antihistaminikums auf das 4-fache der zugelassenen Dosierung anzuheben. Bringt auch das keinen Erfolg, gibt es weitere Möglichkeiten die Therapie auszubauen. Sprechen Sie hierüber mit ihrem behandelnden Arzt.

Insgesamt wäre also in Ihrem Fall nicht primär zu einer Eigenbluttherapie zu raten. Vorher sollten andere Therapiemöglichkeiten mit Wiksamkeitsnachweis entsprechend der aktuellen Behandlungsempfehlungen ausgeschöpft werden.

Mit bestem Gruß,
Karsten Weller
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