Xolair und die richtige Dosis

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Moderator: USS

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Petra_FFM
Beiträge: 32
Registriert: 28 Apr 2014, 19:04
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Xolair und die richtige Dosis

Beitrag von Petra_FFM »

Sehr geehrte Ärzte,

ich leide an einer schweren Form der Urtikaria, Quaddeln täglich über 50, Atemnot etc. Alle Befunde o. B., Antihistamine auch in Überdosierung ohne Erfolg. Nun habe ich im Rahmen einer Studie vor vier Wochen Xolair 2 x 150 mg bekommen. Nachdem die Urtikaria drei Tage nach der ersten Gabe eskaliert ist, bin ich seit dem tatsächlich beschwerdefrei, allerdings hat die Wirkung nur drei Wochen angehalten, in der jetzigen Woche, die nächste Gabe Xolair ist für den 29. Juli vorgesehen, nimmt die Urtikaria wieder zu, es begann mit paar Quaddeln hier und da, aber es werden täglich mehr. Mir schwellen auch schon wieder die Augenlider an.

Ich interpretiere das so, dass die Dosierung zu niedrig ist. Ich hätte gerne eine Einschätzung, wie weit man Xolair hochdosieren kann. Ich habe hier im Forum gelesen, das Xolair manchmal pro Gabe auf 450 mg dosiert wird (drei Spritzen je 150 mg). Stimmt das und ist das sinnvoll? Ich möchte wie immer vorbereitet sein, denn wenn ich in der Uni vorspreche und keinen Alternativvorschlag oder Lösungsvorschlag habe, passiert mal wieder nix.

Vielen Dank

Gruß Petra
Dr. Nicole Schoepke
Fachärztin
Beiträge: 136
Registriert: 17 Aug 2010, 17:27
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Re: Xolair und die richtige Dosis

Beitrag von Dr. Nicole Schoepke »

Hallo Petra,
Omalizumab (Xolair) ist als Zusatztherapie zu Anthistaminika für die Behandlung der chronischen spontanen Urtikaria mit unzureichendem Ansprechen auf eine Therapie mit Antihistaminika seit Anfang 2014 zugelassen. Wir beginnen in unserer Klinik eine Therapie mit 300mg Omalizumab s.c. und wiederholen dies nach 4 Wochen. Das Ansprechen auf diese Therapie ist dabei sehr unterschiedlich. Es gibt Patienten, die in den ersten Tagen ansprechen, andere sprechen erst nach bsp. der zweiten Gabe an. Der genaue Wirkmechanismus von Omalizumab ist in seinen Einzelheiten noch nicht entschlüsselt. Die Therapie ist jedoch eine symptomatische Therapie, dass heißt nach Absetzen der Therapie können die Beschwerden wieder kommen. Bei einem Teil der Patienten können die Beschwerden schon vor der nächsten Gabe, nach ca. 3 Wochen wieder auftreten. Sollte es nach dreimaliger Gabe von jeweils 300mg jeweils im Abstand von je 4 Wochen zu keiner guten Symptomfreiheit kommen, kann Ihr Arzt mit Ihnen in Zusammenschau Ihrer Beschwerden eine Höherdosierung auf beispeilsweise 450mg besprechen. Im weiteren Verlaufe bei guten Ansprechen sollte man nach ca. einem halben Jahr Behandlung schauen, ob die Gabe der Spritzen noch notwendig ist, beispielsweise mit einem längeren Intervall zwischen den Spritzen beispielsweise von 4 Wochen auf 5 oder 6 Wochen. Dies sollten Sie eng in Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt besprechen. Ich wünsche Ihnen bei der Omalizumab Behandlung viel Erfolg und alles Gute.
Mit den besten Grüßen
Nicole Schoepke
Petra_FFM
Beiträge: 32
Registriert: 28 Apr 2014, 19:04
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Xolair und die richtige Dosis

Beitrag von Petra_FFM »

Sehr geehrte Frau Dr. Schoepke,

erst mal vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hatte heute meine zweite Xolairgabe und heute hatte ich auch das erste mal seit Januar die Gelegenheit ausführlich mit einer Ärztin zu sprechen und Fragen zu stellen. Ich bin seit Januar in der Uni Frankfurt und hatte bisher immer nur ein Zeitfenster von fünf Minuten, wo ich mal mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen konnte. Ich habe dafür sogar Verständnis, denn ich hatte genug Gelegenheit mitzuerleben, wie da täglich der Punk abgeht. Es sind einfach zu viele Patienten für zuwenig Ärzte. Seit dem ich in der Studie bin, bekomme ich eindeutig mehr Aufmerksamkeit.

Ich kann bestätigen, dass die Gabe am Anfang ca. drei Wochen anhält und wie nach den ersten Spritzen vor vier Wochen bin ich heute wieder total verquaddelt, aber ich merke, dass im Gegensatz zum ersten mal die Quaddeln schneller abschwellen. Nun hoffe ich, dass ich ab morgen oder übermorgen wieder für mindestens drei Wochen beschwerdefrei bin.

ich werde Ihre Empfehlung berücksichtigen und wenn bei dreimaliger Gabe von Xolair die Wirkung trotzdem nur drei Wochen anhält, meine Ärztin mal fragen, ob wir ggf. die Dosis auf 450 mg erhöhen. Obwohl ich natürlich schon sehr froh bin, das Omalizumab bei mir anschlägt, denn ich war antihistamintechnisch austherapiert und nichts hat geholfen.

Eine Frage habe ich noch, sie sagen, Omalizumab wäre eine Zusatztherapie, ich wurde von der Uni Frankfurt gebeten, alle Antihistamine und Montekulast vor Studienbeginn mit Xolair abzusetzen. Das habe ich gerne gemacht, weil die Medikamente eh nicht geholfen haben. Ist es doch möglich, parallel Antihistamine zu nehmen? Das werde ich im nächsten Termin mal nachfragen, vielleicht wäre das eine zusätzliche Möglichkeit die eine Woche zu überbrücken bis zur nächsten Spritze, denn in dieser einen Woche kommt die Urtikaria zurück, aber nicht in der Form, wie sie vorher gewütet hat.

Vielen lieben Dank und schöne Grüße aus Frankfurt am Main

Petra
Dr. Nicole Schoepke
Fachärztin
Beiträge: 136
Registriert: 17 Aug 2010, 17:27
Wohnort: Berlin

Re: Xolair und die richtige Dosis

Beitrag von Dr. Nicole Schoepke »

Hallo Petra_FFM,
die Therapie mit Omalizumab ist als Zusatztherapie mit Antihistamnika zugelassen.
Möglichkerise gibt es im Rahmen der Studie, an der Sie teilnehmen, diese Bestimmungen - dies sollten Sie noch einmal mit Ihrer behandelnden Ärztin besprechen.
Eine gleichzeitige Einnahme von Antihistamika ist jedoch allgemein möglich.
Mit den besten Grüßen
Nicole Schoepke
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