Hausstaubmilbenallergie und Schleim im Hals

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Moderator: USS

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Rhana
Beiträge: 10
Registriert: 18 Jan 2013, 12:37

Hausstaubmilbenallergie und Schleim im Hals

Beitrag von Rhana »

Bei mir hat der HNO durch einen Pricktest eine Hausstaubmilbenallergie festgestellt.
Ich hatte zuvor folgende Beschwerden :

Verstopfte Nase und Fließschnupfen, Rachenröte, Nebenhöhlen angeschwollen
plötzlich auftretende dunkelrote Flecken mit Juckreiz auf der Haut, die mit der Zeit wieder vergehen
Schleim im Rachen

Ich habe nun versucht, meine Wohnung milbensicherer zu machen. Außerdem nehme ich 1 Tablette Desloratadin am Tag ein.

Ich meine, dass die verstopfte Nase damit besser wird, und ich damit mehr Luft bekomme. Der Schleim im Hals, der besonders stark wird, wenn ich Nahrung zu mir nehme, zeigt sich jedoch davon unbeeindruckt. Langsam bekomme ich es deswegen mit der Angst zu tun.

Ich habe schon einmal in diesem kompetenten Forum einen hilfreichen Hinweis erhalten. Es wäre schön, wenn es auch dieses Mal mit einer Antowort klappen könnte, vor allem geht es mir darum, ob diese Verschleimung auf einer allergischen Grundlage beruhen könnte, oder ob ich an anderer Stelle weiterforschen muss.

Mein HNO ist ratlos, der Internist ebenfalls.

Vielleicht ist es noch erwähnenswert, dass der Internist bei einer Magenspiegelung eine Speiseröhrenentzündung festgestellt hat. Hierfür nehme ich Esopremazol ein.

Freundliche Grüße und danke im Voraus,

Rhana
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Re: Hausstaubmilbenallergie und Schleim im Hals

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Rhana,

Ihre Angaben ergeben kein Bild unter dem ich mir etwas vorstellen kann. Mich irritieren die plötzlich auftretenden dunkelroten Flecken mit Juckreiz auf der Haut, die mit der Zeit wieder vergehen. Das hört sich nicht wie eine klassische Urtikaria an. Den Schleim im Rachen, von dem Sie berichten, dass der in Abhängigkeit der Nahrungsaufnahme steht, finde ich auch schwer einzuschätzen. Interessant ist, dass einige der Beschwerden unter Desloratadin besser werden, die Verschleimung jedoch nicht. Vielleicht helfen Ihnen folgende Überlegungen weiter: Das Allergen der Hausstaubmilbe ist kreuzreaktiv zu Schnecken, Krabben, Garnelen und Muscheln. Das bedeutet, dass es bei Hausstaubmilbenallergikern nach der Nahrungsmittelaufnahme von Schnecken beziehungsweise Krabben, Garnelen und Muscheln zu Beschwerden kommen kann. In ganz seltenen Fällen wurde auch berichtet, dass Stäube die über Fischfutter in die Wohnung gelangen solche Beschwerden auslösen können (im Fischfutter finden sich Reste von Schalentierchen). Vielleicht helfen Ihnen diese Überlegungen ein klein wenig weiter.

Mit freundlichen Grüßen

Magerl
EllenKristin
Beiträge: 73
Registriert: 23 Jan 2013, 10:27

Re: Hausstaubmilbenallergie und Schleim im Hals

Beitrag von EllenKristin »

Hallo Rhana,

du sagtest, du hättest versucht deine Wohnung milbensicher zu machen.
Meine beiden Kinder haben auch eine Hausstaubmilbenallergie. Es ist sehr wichtig, ein gutes Matratzenencasing zu haben. Hier findest du ein paar getestete Artikel.

http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?ar ... 0&bernr=01

Die Encasings mit 100% Baumwolle bringen meiner Erfahrung nach nichts, weil sie nicht eng genug gewebt sind. Wir haben die Bezüge von Allertex. Die halten dann gut mal 10 Jahre.
Die Bezüge sollten auch auf chemische Zusatzstoffe geprüft sein, sonst kann man darauf noch allergisch werden.
Das Bettzeug muss heiß (mindestens 60, besser 95 Grad ) waschbar sein. Für Kissen und Bettdecke gibt es auch Milbenbezüge. (Wir haben sie nur über Kissen und Matratze).
Am besten feucht staubputzen und Regale und Pflanzen aus dem Schlafzimmer entfernen. Teppich rausreißen muss man nicht unbedingt. Die kann man mit einem Micro-Staubsauger absaugen.

Wegen der Verschleimung im Rachen: Warum hast du Angst? Wegen der Verschleimung, oder denkst du, da ist eine Schwellung?
Zu dem Esomeprazol, dass du einnimmst kann ich nur sagen, dass es ja auch Nesselsucht verursachen kann und ich wäre mit der Einnahme vorsichtig.
Vielleicht könntest du mal Kamillentee trinken und mit Salbeitee gurgeln, mit einer Messerspitze Salz und wenig Süßes, Scharfes und Saures essen.
Ansonsten würde ich mich noch auf Nahrungsmittelallergien testen lassen, wenn es nicht verschwindet.

Viele Grüße

Ellen
Rhana
Beiträge: 10
Registriert: 18 Jan 2013, 12:37

Re: Hausstaubmilbenallergie und Schleim im Hals

Beitrag von Rhana »

Sehr geehrter Herr Dr. Magerl und hallo Ellen,

ich habe erst heute wieder ins Forum geschaut, weil ich die Hoffnung auf eine Antwort schon aufgegeben hatte. Um so größer war meine Freude, als ich Ihre hilfreichen Beiträge jetzt fand. Danke!
Ich war inzwischen beim HNO, der weiterhin eine Verschleimung im Hals und entzündete Neben/Stirnhöhlen und eine Rachenröte festgestellt hat. Vielleicht leicht gebessert. Er hat mir jetzt das Mittel Euphorbium verordnet, das leider nicht viel hilft.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich seit einigen Jahren Diabetikerin bin, aber mit einer Tablette Metformin am Tage auskomme. Das andere Mittel Esopremazol hatte ich schon, bevor die Verschleimung im Hals auftrat.
Ich habe heute, als ich ein größeres Bild von der Wand nahm, wieder urplötzlich den Juckreiz mit den Hautrötungen verspürt. Könnte das nicht doch mit der Milben/Stauballergie in einem gewissen Zusammenhang stehen? Wenn ich kratze, bekomme ich sofort rote Striemen auf der Haut. Auch die Kopfhaut juckt manchmal ganz schön heftig. Anfallsweise.
Manchmal kommt mir der Gedanke, dass der Schleim auch von der Speiseröhrenentzündung herrühren könnte, die bei einer Magenspiegelung festgestellt worden ist und das allergische Reaktion und Verschleimung in gar keinem ursächlichen Zusammenhang miteinander stehen. Das ist aber nur eine laienhafte Vermutung von mir und wird vom Internisten nicht geteilt, d.h. er fühlt sich für den Schleim nicht zuständig.
Schneckiges und fischiges Getier esse ich in aller Regel nicht. Allerdings komme ich mit Fischfutter für unser Aquarium täglich in Berührung, aber das auch schon seit mehreren Jahren. Histaminintoleranz wurde negativ getestet, Lebensmittel auch (auf der Haut)vom HNO.
Ich glaube auch nicht, dass die Hautempfindlichkeit von einem auf den Histaminrezeptor wirkendes Antidepressivum, das ich vor 1 1/2 Jahren abgesetzt habe, noch herrühren könnte.
Mich nervt die ganze Angelegenheit schon sehr, weil auch die Ärzte offenbar nicht wissen, wo man noch ansetzen könnte.
Wenn es noch eine Überlegung dazu gibt, würde ich mich über eine Antwort sehr freuen.

Vielen Dank im voraus,

Rhana
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