Welches Schmerzmittel?

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Moderator: USS

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Theresa
Beiträge: 8
Registriert: 26 Nov 2001, 00:00

Beitrag von Theresa »

Sehr geehrtes Ärzteteam,
seit vier Jahren leide ich unter Urtikaria und Quinke Ödem. Mittlerweile weiß ich, dass die Urtikaria nach häufiger Einnahme von Diclofenac (Bandscheibenvorfall) aufgetreten ist. Nennenswerte Allergien ausser ein"bisschen Pollen und Hausstaub" (O-Ton meines Allergologen)bestehen nicht. Sicher scheint mir eine Reaktion auf Rotwein und Paracetamol. Bei Acetylsalizilsäure bin ich mir nicht sicher. Nun meine ganz dringende Frage: Welches Schmerzmittel kann ich überhaupt noch nehmen? Ich habe Zahnschmerzen,und natürlich sind alle meine behandelnden Ärzte bis zum 2.1 02 nicht zu erreichen. Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele Mediziner nicht so recht wissen wovon ich rede, oder sich aus der Verantwortung ziehen wollen, möchte ich diese Frage nur an wirklich kompetente Ärzte stellen.
Ich habe noch Tramadol und Novamin von meinem Bandscheibenvorfall, habe diese Schmerzmittel aber das letzte Mal vor vier Jahren genommen und damals gut vertragen.
viele Grüße
Theresa
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Theresa,
leider waren auch wir in Urlaub. Hoffentlich habe Sie die Zahnschmerzen nicht ins neue Jahr mit hinübernehmen müssen. So können wir Ihnen nur für zukünftige Eventualitäten Rat geben: In der Tat ist die Auswahl an Schmerzmitteln für Urtikariapatienten sehr eingeschränkt. Die sogenannte Nicht Steroidalen AntiRheumatika (NSAR) sind mehr oder weniger alle bekannt dafür, urtikarielle Reaktionen auszulösen. Dazu zählen Diclofenac, Indometacin, Ibuprofen, Ketoprofen, Metamizol. Im Einzelfall können diese Medikamente auch bei Urtikariapatienten verträglich sein, generell ist davon jedoch abzuraten. Übrig bleibt aller Erfahrung nach Paracetamol. Paracetamol ist, gemessen an anderen "Nicht-Opioid-Analgetika", relativ gut verträglich. Insbesondere fehlen dem Paracetamol die für NSAR typischen gastrointestinalen Nebenwirkungen und analgetikabedingte Unverträglichkeitsreaktionen sind sehr viel seltener. Tramadol gehört in die Gruppe der zentral wirkenden Analgetika und sollte nicht die selbstverständliche Grundlage einer Selbstmedikation sein. Tramadol löst jedoch seltenst urtikarielle Symptome aus.
Wir raten Ihnen, Ihre Reaktion auf Paracetamol noch einmal kritisch und vorurteilsfrei zu überprüfen. In der Regel ist Paracetamol für Urtikariapatienten erste Wahl in der Schmerztherapie.
In der Hoffnung Ihnen weitergeholfen zu haben,
mit besten Grüßen,
M. Magerl
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