urtikaria und uveitis

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Moderator: USS

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Gast

Beitrag von Gast »

Guten tag.
Heute habe ich ihre website entdeckt und finde die angebotenen informationen und den austausch über die foren einfach großartig. wie so viele andere (wie ich lesen konnte) fühle ich mich mit meiner ca. 5 Jahre alten chronischen Urtikaria von den Medizinern auch ziemlich alleingelassen. Da die Ursache ja so selten gefunden wird, suchen viele erst gar nicht. Meine Urtikariaform läßt sich durch kälte mindern und ansonsten habe ich auch mit "telfast" die symptome gut im griff. Die "biologische Urtikaria-Therapie" brachte bei mir leider keinen Erfolg. Im gegenteil: plötzlich waren auch Körperregionen betroffen, die vorher beschwerdefrei waren (Handinnenflächen, Fußsohlen, Gesicht). Von meinem (mittlerweile dritten) Hautarzt wurden jetzt
folgende Allergien festgestellt: Hausstaub, Tierhaare, einige Pollenarten. Diese allergien bestanden nicht von Anfang an.
Desweitern leide ich seit ca. 2,5 Jahren an einer "inaktiven" Uveitis, die damals im Akutfall mit cortison erfolgreich behandelt wurde. Zur Ursachenfindung der uveitis wurden viele Untersuchungen angestellt und nichts gefunden. Ich wurde mit dem Wort "Autoimmunkrankheit" nach Hause geschickt. Auch die Nesselsucht kann eine solche Autoimmunkrankheit sein. Haben Sie Informationen von Zusammenhängen in Bezug auf diese beiden Krankheiten?
Und haben Sie darüberhinaus auch eine "gute" Adresse für Urtikaria-Patienten in Köln?
Dr. Marcus Maurer
Facharzt
Beiträge: 59
Registriert: 12 Nov 2001, 00:00

Beitrag von Dr. Marcus Maurer »

Wir freuen uns, dass Sie (wie viele andere Betroffene und Interessierte) diese Seiten und Foren hilfreich finden und danken Ihnen für Ihre interessanten Anmerkungen. Tatsächlich berichten viele Urtikaria-Erkrankte, dass Kälte (z.B. in Form von feuchten Umschlägen, Coolpacks oder kaltem Duschen) für einen gewissen Zeitraum Erleichterung bringt. Gerade wenn man einmal eine zeitlang ohne Medikamente auskommen muß (z.B. vor Testungen), lässt sich das recht gut nutzen, um die Beschwerden wenigsten einigermaßen in den Griff zu bekommen.
Nun zu Ihrer speziellen Frage, dem Zusammenhang von Uveitis und Urtikaria, die allerdings ohne genauere weiterführende Informationen nur schwer zu beantworten ist. Wichtig wäre es inbesondere zu wissen, welche Form der Uveitis bei Ihnen vorliegt, ob diese einen schubhaften Verlauf hat und ob die Beschwerden von Seiten der Urtikaria mit dem Auftreten von Symptomen an den Augen einhergehen. Grundsätzlich haben Sie recht, wenn Sie sagen, dass sowohl die Uveitis als auch die Urtikaria Autoimmunerkrankungen sein können. Tatsächlich tritt die chronische Autoimmunurtikaria recht häufig zusammen mit anderen Autoimmunerkrankungen auf (z.B. Schilddrüsenerkrankungen). Ob Ihre beiden Erkrankungen tatsächlich zusammenhängen, ist nur durch weiterführende Untersuchungen herauszubekommen.
Bzgl. einer Kölner Adresse müssen wir leider wieder mal passen. Alles was wir sagen können, ist dass die Kölner Universitäts-Hautklinik eine Spezialambulanz für Urtikariapatienten eingerichtet hat, es gibt aber sicherlich noch weitere Kollegen im Kölner Raum, die Ihnen mit speziellen Urtikariafragen weiterhelfen können.
Ganz allgemein ist es aus vielen Gründen schwierig für uns, solche Empfehlungen auszusprechen. Wir denken, dass solche Anfragen im "Austausch-Forum" besser aufgehoben sind. Vielleicht kommt ja dort auch im Laufe der Zeit eine immer größer werdene Liste von Adressen zustande (wäre das nicht etwas für eine der Selbsthilfegruppen im Lande... wir helfen gerne!). Wir würden das jedenfalls sehr begrüßen.
Ich hoffe wir konnten ein wenig weiterhelfen,
mit besten Grüßen,
Marcus Maurer
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