Kälteallergie??

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Moderator: USS

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen,
ich leide seit 4 Jahren bei Kälte an Brennen, Rötung, Anschwellen der Haut. Vorgeschichte: seit 22 J. HCV, 1 Interferontherapie (ohne Erfolg), welche die Hautgeschichte verschlimmerte. Habe starke Pollen-, Frühblüher usw. Allergien. Meine Kryoglobuline sind positiv. Rat meines Arztes: die Haut vor Kälte schützen.
Anti-Allergiemedikamente und Salben helfen nicht. Meine Frage: ist es "nur" eine störende Erkrankung oder schadet es in irgendeiner Form, wenn man trotzdem einen Winterspaziergang macht? Bisher habe ich verzichtet, da mein Arzt mir sagte, dass ein Sprung ins kalte Wasser einen Allergieschock auslösen kann. Ich habe aber wirklich den Eindruck, dass keiner meiner bisherigen Ärzte so richtig Rat weiß. Könnte diese Kältestörung bei meiner Vorgeschichte eine Autoimmunerkrankung sein?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte und bedanke mich herzlich Ihre Heli
Dr. A. Hanau
Ärztin
Beiträge: 110
Registriert: 27 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Mainz

Beitrag von Dr. A. Hanau »

Liebe Heli,
auch Kryoglobuline im Blut können Beschwerden machen, die denen einer Kälte-Urtikaria ähnlich sind. Kryoglobuline werden unterhalb der normalen Körpertemperatur gelartig und führen daher zu einer erhöhten Viskosität des Blutes, d.h. das Blut wird dickflüssiger. Meistens treten Beschwerden zuerst an der Fingerspitzen auf, die Durchblutungsstörungen vor allem bei Kälte zeigen. Besonders häufig entstehen Kryoglobuline bei chronischen Virusinfekten (wie der HCV Infektion). Um sicherzugehen, daß es sich bei Ihrer Kälte-Unverträglichkeit tatsächlich um eine Kälte-Urtikaria und nicht um Symptome einer Kryoglobulinämie handelt, sollten Sie einen auf Urtikaria-spezialisierten Hautarzt aufsuchen. Hier sollte unbedingt eine Kältetestung gemacht werden, um die Kältereaktion genau beurteilen zu können. Kommen Ihre Symptome von der Kryoglobulinämie, so ist das Meiden von Kälte leider tatsächlich die beste Methode, Beschwerden zu vermeiden.

Mit herzlichen Grüßen,
Dr. med. A. Hanau
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